Schneeglöckchen sind nicht nur die ersten Vorboten für den Frühling, sondern werden auch als Heilpflanze bei Alzheimer eingesetzt.
Wenn sich im späten Januar oder frühen Februar die ersten Schneeglöckchen in den Gärten und Parkanlagen zeigen, ist das für die meisten Menschen ein Grund zur Freude. Denn die weißen Frühlingsvorboten zeigen an, dass der Winter bald vorbei ist und wir uns auf die wärmere Jahreszeit freuen können. Die zarten Schneeglöckchen sind aber nicht nur die beliebtesten Vorfrühlingsblumen, sondern gehören auch zu den weniger bekannten Heilpflanzen.
Allgemeine Informationen über Schneeglöckchen
Die etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter hohen Schneeglöckchen (lat. galanthus, englisch snowdrop) gehören zur Gattung der Amaryllisgewächse und sind Frühblüher. Im Volksmund werden sie auch als Weiße Jungfrau, Hübsches Februar-Mädchen, Milchblume, Marienkerze und Lichtmessglocken bezeichnet. Beheimatet ist die hübsche Pflanze mit der eher unscheinbaren Farbgebung in Europa und im südwestlichen Asien, insbesondere im Kaukasus. Als Kulturpflanze wird sie in Deutschland seit etwa fünfhundert Jahren angebaut. Man unterscheidet neunzehn verschiedene Arten von Schneeglöckchen, wobei „Galanthus nivalis“ die bekannteste ist. Die mehrjährige Frühlingsblume, die hierzulande viele Vorgärten schmückt, gehört zu den giftigen Pflanzen, da sie Alkaloide enthält, die sich vor allem in der Zwiebel konzentrieren. Schneeglöckchen sind in Deutschland geschützt, dürfen also nicht gepflückt werden. Sie vermehren sich in der Regel von selbst, da ihre Samen von Ameisen und anderen Insekten verbreitet werden.
Das Schneeglöckchen ist in der Lage, so genannte Biowärme bis zu etwa zehn Grad Celsius zu entwickeln, die den Schnee rund um die zarte Pflanze schmelzen lässt und gleichzeitig für die notwendige Feuchtigkeit sorgt, die das Schneeglöckchen für das Wachstum benötigt.
Das Schneeglöckchen: eine weitgehend unbekannte Heilpflanze
Während hierzulande Schneeglöckchen ausschließlich als Frühlingsvorboten und Zierpflanze geschätzt werden, findet dieses Gewächs im Kaukasus schon seit vielen Jahrhunderten traditionell in der Volksheilkunde Verwendung. Alte Menschen verspeisen dort die Zwiebeln des Schneeglöckchens, um altersbedingte Erscheinungen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen abzumildern. Kindern, die an der gefährlichen Kinderlähmung erkrankt sind, verabreicht man einen Tee aus den Zwiebeln des Schneeglöckchens. Auch sagt man der Pflanze positive Auswirkungen auf die Menstruation nach, da sie diese fördert und aktiviert, sowie Effekte bei Muskelschwäche nach.
Wie inzwischen in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden konnte, ist der in der Pflanze enthaltene Wirkstoff Galantamin in der Lage, die Folgen der Alzheimer-Erkrankung und von Demenz zu mildern. Auch bei neuralgisch bedingten Schmerzen ist dieser Stoff wirksam. Der Wirkstoff Galantamin wird heutzutage auch auf synthetischem Weg hergestellt und zur Linderung von Symptomen der Altheimer-Erkrankung eingesetzt. In der Bachblüten-Therapie steht das Schneeglöckchen für Leichtigkeit und die Akzeptanz von Vergänglichem, aber auch als Symbol für Hoffnung, Zuversicht und Neuanfang. In der Blumensprache bedeutet die Blume sinngemäß „unwiderstehliche Liebe“.