Heimtückischer Schnupfen fesselt Patienten wochenlang ans Bett. Neben laufender Nase kann das hartnäckige Virus auch Halsschmerzen und Husten verursachen und schlimmstenfalls Hals- und Nasenschleimhäute dauerhaft schädigen.
Ziemlich wissenschaftlich hört sich der Krankheitserreger an, der so manchen Patienten tagelang ans Bett fesselt. Normalerweise bringt das Rhinovirus nichts anderes als banalen Schnupfen mit sich. Normalerweise! Doch dieses Jahr macht sich das Virus mit einer besonders schweren Erkältungswelle breit.
Krankheitsverlauf
Zunächst fühlt sich die Erkrankung wie eine gewöhnliche Erkältung an. Schnupfen läßt die Nase laufen und die Taschentuchberge wachsen, Husten erschüttert die Atemwege und Halsschmerzen kratzen den Hals. Nach drei bis vier Tagen fühlen sich viele Patienten bereits besser und glauben, es geht bergauf. Doch Vorsicht, denn dann gehts erst richtig los. Nicht nur, daß das Virus die Erkältung gebracht hat, es schwächt auch das Immunsystem, so daß vielen schlimmen Bakterien Angriffsflächen innerhalb des entkräfteten Körpers geboten werden. Die Folge sind entzündliche Vereiterungen der Atemwege, die den Erkrankten wochenlang ans Bett fesseln kann. Im schlimmsten Fall sind Hals- und Nasenschleimhäute chronisch und anhaltend geschädigt.
Ursachen immer wiederkehrenden Schnupfens
Etwa die Hälfte aller Schnupfenerkrankungen sind auf das Rhinovirus zurückzuführen. Optimal vermehren kann sich der Erreger in der Nasenschleimhaut, wenn diese abgekühlt ist. Dann fühlt sich das Virus richtig wohl, perfekte Temperaturen um dort zu überlebens und sich zu vermehren sind 3 bis 33 Grad. Vorzugsweise passiert dies in der kalten Jahreszeit. Übrigens kann sich der Schnupfenerreger soweit verändern, dass er den Körper immer wieder aufs neue angreifen kann ohne sofort abgewehrt zu werden. Außerdem gibt es mehr als 200 verschiedene Schnupfenerreger, weshalb wir stets erneut an Schnupfen erkranken.
Behandlungsmaßnahmen
Wen es einmal erwischt hat, kann auf verschiedene Möglichkeiten zurückgreifen, um dem Virus Herr zu werden. Besondere Medikamente gegen das Rhinovirus gibt es nicht, dafür viele Tipps und erprobte Hausmittel. Selbstverständlich sollte man im warmen Bett bleiben und sich richtig viel Ruhe gönnen. Danbeben gibt es das altbewährte Aspirin, welches gegen den schweren Kopf hilft. Nasenspray gibt dem verstopften Riechorgan wieder freie Bahn. Gegen Husten helfen diverse Hustensäfte oder -tropfen. Hierbei ist der Wirkmechanismus wichtig, nämlich das Abhusten des festsitzenden Schleims. Zustätzlich können Inhalationen und ätherische Öle, auf Rücken und Brust verteilt, helfen, den hartnäckigen Schleim zu lösen. In den letzten Jahren hat sich ein weiteres preiswertes Mittel als Erkältungsmittel durchgesetzt, das in jedem noch so kleinen Haushalt zu finden ist: Salz. Dieses als Kochsalzlösung in die Nase geträufelt oder mit dem Einschnaufen aufgenommen, wirkt wahre Wunder. Auch als Gurgelmittel gegen Halsschmerzen ist es ratsam. Zudem reinigen kochsalzhaltige Nasenspülungen die Schleimhäute und machen diese gegen Viren widerstandsfähiger.
Vorbeugung
Ratsam ist es, gar nicht erst an einer lästigen Erkältung zu erkranken. Um einer Infektion zu entgehen, können bereits ein paar einfachen Maßnahmen helfen.
- Größere Menschenmengen, wie Versammlungen, Einkäufe am Wochenende in den Innenstädten, Ansammlungen in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte man meiden.
- Durch Körperkontakt oder Tröpfcheninfektion übertragen sich die Viren. Wichtig ist deshalb mehrmaliges Händewaschen über den Tag, denn die fiesen kleinen Viren schaffen es immer wieder an der Hautoberfläche haften zu bleiben.
- Gesunde und vitaminreiche Ernährung.
- Ausreichender Schlaf.
Das Rhinovirus ist kein Grippeerreger
Mit der schweren Grippeerkrankung hat das Rhinovirus nichts zu tun. Während dieses Erkältungskrankheiten erzeugt, löst das Influenzavirus A oder B die Grippe aus. Da eine schwere Grippeerkrankung eine Herausforderung für den Körper ist und schlimmstenfalls zum Tod führen kann, empfielt es sich insbesondere für Kinder und alte sowie geschwächte und kranke Menschen gegen Grippe impfen zu lassen. Positiv: Man ist gegen den Grippevirus geschützt und muß obendrein keine Praxisgebühr bezahlen.