Die Jak-11 gehörte zu den letzten Jagdflugzeugen mit Propellerantrieb. Es diente vor allem zur Schulung von Piloten.
Das Jagdflugzeug Jakowlew Jak-11, bei der NATO Moose genannt, gehörte zu den letzten Jagdflugzeugen mit Propellerantrieb. Seine Entwicklung begann am Ende des Zweiten Weltkriegs. Dieses zweisitzige Flugzeug diente vor allem der Schulung von Jagdfliegern in den Luftwaffen des Warschauer Pakts. Es wurde außerdem in Ägypten, China, Jemen und Österreich geflogen. In der Tschechoslowakei wurde das Flugzeug als Let C-11 in Lizenz gebaut.
Die Entwicklung der Jak-11
Die Jak-11 hat der Konstrukteur Alexander Jakowlew aus der Jak-9 weiter entwickelt. Die war die letzte noch im Zweiten Weltkrieg eingesetzte Folge von Jagdflugzeugen aus diesem Konstruktionsbüro. Die wichtigste Änderung betraf den Motor. Statt der bisher verwendeten V-Motoren kam bei der Jak-11 der Sternmotor ASch-2I zum Zuge.
Am 10. November 1945 hob der erste Prototyp unter der Bezeichnung Jak-3UTI zu seinem Erstflug ab. Nach einer etwa ein Jahr andauernden Erprobung und Optimierung des Flugzeuges wurde die Serienfertigung zur Jahreswende 1946/47 aufgenommen. Um 1955 wurde die Jak-11U, auch Jak-10 genannt, mit einem Bugradfahrwerk ausgestattet.
Die Technik der Jak-11
Die Jak-11 wurde noch in Gemischtbauweise gebaut. Der Rumpf bestand aus einem geschweißten Stahlrohrgerüst, das weitgehend mit Sperrholz verkleidet wurde. Die Unterseite des Rumpfes war mit Stoff bespannt. Der Bug mit der Motoraufhängung war eine Metallkonstruktion. Der Tragflügel des Tiefdeckers hatte zwei Hauptholme. Zwischen denen waren die Kraftstofftanks eingebaut. An der Unterseite jeden Flügels war eine Außenaufhängung für eine 25 kg oder 50 kg Bombe vorhanden. In der ursprünglichen Spornradausführung ließen sich nur die Haupträder einziehen. Bei der späteren Bugradausführung war das ganze Fahrwerk einziehbar. Großer Wert wurde bei der Entwicklung der Jak-11 auf einfache Produktion und Wartung gelegt. Die Maschine hatte großzügig bemessene Zugänge zum Triebwerk.
Einsatz der Jak-11
Vorwiegend wurde die Jak-11 zur Weiterbildung von Piloten genutzt, die schon Flugerfahrung auf dem Anfänger-Schulflugzeug Jak-18 gesammelt hatten. Für Schießübungen war die Jak-11 mit einem im Bug eingebauten synchronisierten 12,7-mm-Maschinengewehr ausgerüstet. Die Jak-11 wurde etwa bis 1960 zur Schulung eingesetzt.
Ab 1952 wurde die Jak-11, noch mit sowjetischen Hoheitszeichen, bei der Kasernierten Volkspolizei (KVP) zur Schulung von Piloten eingesetzt. 1956 übernahmen die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA) diese Maschinen. Einige Jak-11 wurden noch bis Ende 1962 als Zieldarstellungsflugzeug für die Bodenabwehr genutzt.
Die Produktion der Jak-11
Die Serienfertigung begann 1946/47. 3859 Exemplaren wurden in der Sowjetunion gebaut. Im Flugzeugwerk Kunovice in der Tschechoslowakei wurde die Jak-11 von 1952 bis 1956 in Lizenz gebaut. Von der Let C-11 mit Spornrad und der Let C-11U mit Bugrad wurden hier 707 Exemplare gefertigt.
Die Jak-11 im Museum
Das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow in Berlin zeigt eine Jak-11 der Fliegertruppe der Nationalen Volksarmee. .
Die Daten der Jak-11
- Besatzung:2
- Länge:8,50 Meter
- Höhe: 3,23 Meter
- Spannweite: 9,40 MeterFlügelfläche: 15,40 Quadratmeter
- Leergewicht: 1.800 Kilogramm
- Max. Startgewicht: 2.373 Kilogramm
- Antrieb; ein luftgekühlter 7-Zylinder-Sternmotor Schwezow ASch-21 mit 700 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 475 km/h in 2.250 Metern Höhe
- Dienstgipfelhöhe: 7.500 Meter
- Bewaffnung: ein 12,7 Millimeter MG, 2 Bomben bis 50 Kilogramm als Außenlast