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Das Impingement-Syndrom der Schulter und seine Behandlung

Autsch! Wenn es in der Schulter eng wird, tut es plötzlich ganz schön weh. Doch mit Geduld und diesen Maßnahmen bekommen Ärzte die Erkrankung in den Griff.

Plötzlich, von heute auf morgen, schmerzt die Schulter so heftig, dass es sogar Unempfindlichen Tränen in die Augen treibt. Gleichzeitig kann der betroffene Arm kaum noch gehoben, geschweige denn gedreht werden. Mit diesen Schmerzen kann niemand mehr arbeiten – die Betroffenen gehen meist freiwillig zum Arzt. Die häufigste Diagnose: Impingement-Syndrom der Schulter. Ein neuer Begriff in der Medizin.

„Unter Impingement verstehen wir eine Funktionsbeeinträchtigung der Gelenke, die entweder durch Abnutzung oder Überlastung entsteht oder auch, wenn etwas eingeklemmt ist“, erklärt Prof. Dr. Matthias Buchner, Orthopäde in Karlsruhe. Ein solches Syndrom gibt es auch in der Hüfte und anderen Gelenken. Das Syndrom in der Schulter ist jedoch nicht nur besonders häufig, sondern betrifft auch relativ junge Patienten. Ab 45 Jahren ist das Impingementsyndrom der Schulter keine Seltenheit mehr.

Wie kommt es zur Entzündung beim Impingement-Syndrom?

„Wenn die Sehnen nicht mehr reibungslos unter das Schulterdach gleiten können, reizt das die Sehnenansätze und den Schleimbeutel der Schulter. Eine schmerzhafte Entzündung entsteht“, erklärt der Professor. Bei der Röntgenuntersuchung finden die Ärzte häufig Kalkablagerungen in der Schulter. „Aber gelegentlich ist es auch ein deformiertes Schulterblatt oder ein Knochensporn, der den reibungslosen Bewegungsablauf in der Schulter stört.“

Sind Kalkablagerungen der Grund für den Schmerz in der Schulter, kann er meist mit konservativen Methoden geheilt werden. „Wir verschreiben entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente und/oder spritzen gezielt eine Kombination aus örtlichen Betäubungsmitteln und Kortison unter das Schulterblatt.“ Das Kortison lindert dabei die Entzündung. Nicht selten muss jedoch mehr als einmal gespritzt werden, bis der Patient komplett schmerzfrei ist. Erst dann kann mit Physiotherapie oder Krankengymnastik begonnen werden. „Verkürzte Muskeln müssen dabei gedehnt und die Strukturen zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach entlastet werden“, weiß der Orthopäde.

Konservative und operative Maßnahmen beim Impingementsyndrom

Neben der bewährten Therapie können auch begleitende Maßnahmen wie Akupunktur, Kältetherapie, Röntgentiefenbestrahlung oder die Stoßwellentherapie angewandt werden. „Diese Therapieformen wirken aber nicht in allen Fällen“, so Prof. Dr. Buchner.

Liegt dem Impingement-Syndrom der Schulter ein Sporn oder eine Deformierung zugrunde, muss oft operativ Platz unter dem Schulterdach geschaffen werden. „Erfahrene Schulterexperten können diesen Eingriff mittlerweile sogar schon arthroskopisch, also minimal-invasiv mit einem kleinen Schnitt an der Schulter durchführen“, weiß Prof. Buchner. „Beim Eingriff selbst werden störende Knochenstrukturen und oft auch der entzündete Schleimbeutel entfernt.“ Damit ist der Patient nach dem Eingriff schnell wieder schmerzfrei. „Der Schleimbeutel wird vom Körper neu gebildet und kann dann seine Pufferfunktion zwischen Schulterblatt und Sehnen wieder voll übernehmen,“ erklärt Prof. Buchner abschließend.

Sind die Anfangsbeschwerden nicht ganz so heftig, haben die Schulterschmerzen möglicherweise andere Ursachen und können daher auch anders therapiert werden. Eine verbindliche Auskunft darüber kann jedoch nur ein Arzt geben.