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Das Haarefärben zu Hause: Tipps und Wissenswertes

Bevor man sein Haar zu Hause selbst färbt, sollte man wissen, welche Farbe die richtige ist und welches Produkt man zum Färben verwenden will.

Haarefärben kann sich manchmal zu einer echten Herausforderung entwickeln. Dabei kann nicht nur die Wahl der richtigen Farbe ein Problem darstellen, sondern auch das Färben an sich. Am einfachsten ist es, die Haare von einem Profi färben zu lassen. In guten Friseursalons wird man kompetent beraten und man braucht sich in der Regel nicht davor zu fürchten, dass etwas schief gehen könnte. Die Haare von einem Friseur färben zu lassen, ist daher die empfehlenswerte Variante. Viele ziehen es jedoch vor, die Haare selbst zu färben, da ein Friseurbesuch oft sehr kostenintensiv werden kann. Damit das Haarefärben zu Hause nicht zur Katastrophe wird, sollte man einige Grundregeln beachten.

Die Wahl des richtigen Haarfarbtons

Bevor man sich an das Färben macht, muss man sich überlegen, welche Farbe überhaupt erzielt werden soll. Entscheidend ist dabei die Frage, welche Haarfarbe einem wirklich steht und die Persönlichkeit unterstreicht. Grundsätzlich ist beim Färben alles erlaubt. Allerdings sollten einige Regeln eingehalten werden.

Wichtig ist es zunächst, den Unterton seiner Haut zu kennen. Man unterscheidet zwischen einem gelben, einem rosa und einem beigefarbenen Hautunterton. Während der gelbe Hautunterton kühlen Farbtypen entspricht, ist der rosa Unterton warmen Farbtypen zuzuordnen. Der beige Hautunterton gehört den neutralen Farbtypen an. Der falsche Haarfarbton lässt einen ungesund und müde wirken. Um jedoch frisch und erholt auszusehen, sollte man am besten innerhalb der eigenen Farbskala bleiben. Während den neutralen Farbtypen fast alles steht, sollten die kalten Farbtypen auch eine kalte Haarfarbe wählen. Das sind jene Haarfarben, die möglichst wenig Rot-, dafür aber mehr Blau- oder Grünanteil besitzen. Ihnen steht z.B. ein kühles Blond/Braun oder ein Blauschwarz, aber auch ein kühles blaustichiges Rot. Den warmen Farbtypen mit rosa Untertönen steht dagegen ein warmes Goldblond oder Braun sowie ein Hennarot.

Hat man den richtigen Farbtyp ermittelt, kann man mit der eigentlichen Haarfarbe gar nicht mehr so viel falsch machen. Schubladendenken ist hier gar nicht nötig. Ein blasser Hauttyp muss sich nicht unbedingt von Schwarz fernhalten. Schneewittchen ist nicht umsonst die Schönste im ganzen Land. Bei krassen Farbveränderungen muss man jedoch unbedingt die Regeln der Farbskala beachten: Will man die Haare von Blond zu Dunkelbraun färben, sollte das Braun unbedingt einen Rotanteil enthalten, da das Haar sonst einen Grünstich bekommen könnte. Grün und Rot sind Komplementärfarben und neutralisieren sich gegenseitig. Auch ein extremes Bleichen kann unerwünschte Farbergebnisse wie Orange hervorrufen. Solche extremen Wünsche sollten unbedingt von einem Profi erfüllt werden.

Das Färben mit chemischer oder Pflanzenhaarfarbe

In einem nächsten Schritt sollte man sich entscheiden, ob man das Haar lieber chemisch oder auf natürliche Weise mit Pflanzenhaarfarbe färben will. Während chemische Haarfarben in Drogerien, Supermärkten und im Friseurfachhandel zu erwerben sind, findet man Pflanzenhaarfarben verschiedener Hersteller zumeist in Reformhäusern, Biosupermärkten, aber auch vereinzelt in Drogerien.

Viele greifen irgendwann einmal zu Pflanzenhaarfarben, weil dies die schonendste Art des Färbens ist. Das Haar wird nicht geschädigt, da es keiner Chemie ausgesetzt wird. Vielmehr kann Pflanzenhaarfarbe sogar pflegend für das Haar sein, da die pflanzlichen Inhaltsstoffe wie eine Haarkur wirken können. Nichtsdestotrotz hat auch Pflanzenhaarfarbe ihre Nachteile. So sind krasse Farbunterschiede nur mit häufigem Nachfärben, ein Aufhellen dagegen gar nicht möglich. Außerdem ist das Farbergebnis nur schwer kontrollierbar und vorhersehbar, da es sehr von der eigenen Naturhaarfarbe, der Dosierung und Anwendung der Farbe abhängig ist. Zu beachten ist ferner, dass man auf Henna nicht einfach mit chemischer Haarfärbung wieder überfärben und erst recht nicht blondieren kann. Die Blondierung auf Henna würde ein unansehnliches Orange ergeben.

Entscheidet man sich für chemische Haarfarben, muss man sich damit abfinden, dass das Haar leicht bis stark strapaziert wird. Obwohl es bislang keine Nachweise für eine gesundheitsschädigende Wirkung von chemischen Haarfarben gibt, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sie Substanzen enthalten, die zumindest allergische Reaktionen hervorrufen können. Die Vorteile chemischer Colorationen liegen auf der Hand: Von leichten Farbreflexen bis zu krassen Veränderungen ist alles möglich.

Die Wahl zwischen Tönung oder Coloration

Wenn man sich für die chemische Färbung entscheidet, muss man wiederum zwischen einer Tönung, einer Intensivtönung und einer permanenten Coloration wählen. Mit diesen verschiedenen Anwendungen kann man unterschiedliche Ergebnisse erreichen.

Eine Tönung verändert die Haarstruktur nicht und legt sich lediglich um die Haarfaser. Daher ist sie recht schnell wieder auswaschbar und nicht in der Lage, krasse Farbveränderungen zu erreichen. Sie kommt ohne Ammoniak, Oxidationsmittel und Wasserstoffperoxid aus und ist so weitaus weniger schädlich für das Haar.

Eine Intensivtönung kommt ebenfalls meistens ohne Ammoniak aus. Sie dringt zwar in die Haarfaser ein, zerstört jedoch nicht die natürlichen Farbpigmente. Sie ist damit nicht so schädlich wie eine dauerhafte Coloration und ermöglicht intensivere Farbveränderungen als eine Tönung. Allerdings wäscht sie sich nach ca. 8 Wochen ebenfalls wieder raus.

Eine dauerhafte Färbung dagegen dringt in die Haarfaser ein, zerstört die natürlichen Farbmoleküle und lässt sich somit nicht auswaschen. Eine gute Lösung für jene, die ihre Haarfarbe dauerhaft verändern wollen oder graue Haare abdecken möchten. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass auch sie nach einigen Haarwäschen verblasst und die schädlichste aller Varianten ist.

Empfehlenswert ist, die Coloration oder Tönung in einem Friseurfachgeschäft und nicht in einer Drogerie zu erwerben. Die Produkte in einem Fachgeschäft haben im Gegensatz zu jenen aus der Drogerie Friseurqualität und führen nicht mit etwaigen unzutreffenden Bezeichnungen in die Irre. Bei der Anwendung der Coloration und Tönung sollte unbedingt der Packungsbeilage gefolgt werden. Erwirbt man sein Produkt im Friseurfachhandel, ist eine Beratung und Anleitung des Verkaufspersonals nötig, da die Produkte dort nicht in Sets mit Anweisungen vertrieben werden.