Das biologische Alter eines Menschen ist von vielen Faktoren abhängig und kann von jedem durch Änderungen in der Lebensweise beeinflusst werden.
Sie sind vielleicht jünger als Sie denken. Denn im Gegensatz zur Anzahl der Geburtstage kann man auf sein biologisches Alter durchaus einwirken. Viele Faktoren, die unser biologisches Alter beeinflussen, sind positiv zu verändern. Wie die meisten Sprichwörter enthält auch „Man ist so alt, wie man sich fühlt“ einen wahren Kern. Körperliche und geistige Fitness hängt nicht unmittelbar von der Anzahl unserer Lebensjahre ab.
Das biologische Alter macht den Unterschied
Mancher ist mit 80 noch so fit wie andere mit 60. Der Nächste ist im gleichen Alter schon so gebrechlich wie ein Neunzigjähriger. Der Alterungsprozess wird zwar durch unsere genetische Veranlagung bestimmt, aber laut dem amerikanischen Altersforscher Dr. Michael Roizen, nur zu etwa 30 Prozent. Wie viel Vitalität wir uns bis ins hohe Alter erhalten, hängt also wesentlich von unserer Lebensführung ab.
Das biologische Alter verbessern
Für unsere physische und psychische Leistungsfähigkeit sind viele Faktoren verantwortlich. Unsere alltäglichen Lebensumstände, Ernährung, Stress in Beruf und Familie, körperliche Bewegung und nicht zuletzt unser seelisches Wohlbefinden wirken positiv oder negativ auf unser biologisches Alter ein. Wer sein Leben lang regelmäßig Sport getrieben hat, wird auch im Alter eine bessere Kondition an den Tag legen als ein langjähriger Sportmuffel.
Regelmäßiger Ausdauersport kann das biologische Alter langfristig um sechs Jahre verjüngen. Gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse und fettarmen Milchprodukten bringt nochmal bis zu sechs Jahre Verjüngung. Wichtig natürlich auch ausreichend Schlaf und vor allem Verzicht auf Nikotin. Der Rauchverzicht belohnt mit acht Jahren verlängerter Jugend.
Ebenso lässt sich die geistige Fitness bis ins hohe Alter fördern. Wer sein Leben lang neugierig, interessiert und wissbegierig bleibt, wird auch als älterer Mensch über geistige Leistungsfähigkeit verfügen. Ein immens wichtiger Faktor für einen vitalen Lebensabend sind auch eine glückliche Partnerschaft und ein stabiles familiäres Umfeld. Dazu gehört auch ein Freundeskreis, der genügend soziale Kontakte bietet.
Wie ermittelt man das biologische Alter?
Über den Status der körperlichen Fitness geben medizinische Untersuchungen und Diagnoseverfahren Aufschluss. Die Angebote für regelmäßige Check-ups und Vorsorgeuntersuchungen sollte man nach Möglichkeit nutzen.
Hilfestellung können auch Fragebogen im Internet bieten. Hier werden Gesundheitsfaktoren und alltägliche Lebensumstände abgefragt. Plus- und Minuspunkte werden gegenübergestellt und das biologische Alter bestimmt. Vorausgesetzt, man beantwortet die Fragen selbstkritisch und ehrlich.
Weitere Hinweise auf die physische Kondition kann eine Körperanalysewaage geben. Sie misst nicht nur das Gewicht, sondern auch den Fett-, Muskel- und Wasseranteil im Körper. Informationen zu den optimalen Werten findet man inzwischen auch im Internet.
Das biologische Alter des Gehirns – fit im Kopf bleiben
Geistige Fitness lässt sich auf vielfältige Weise testen und auch verbessern. Das fängt beim einfachen Kreuzworträtsel an und hört bei Spielekonsolen und Computerspielen mit Gedächtnis- und Geschicklichkeitsübungen auf. Aber auch ein interessantes und spannendes Buch verbessert das biologische Alter unseres Gehirns. Das Erlernen von Fremdsprachen tut unseren geistigen Fähigkeiten auch sehr gut. Hirnforscher konnten nachweisen, dass dadurch verschiedene Hirnregionen aktiviert und die grauen Zellen besser vernetzt werden.
Eine amerikanische Studie eines Forscherteams der Universität Pittsburgh hat ergeben, dass Spaziergänge nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit halten. Wer 10 bis 16 Kilometer pro Woche zu Fuß unterwegs ist, kann die altersbedingte Abnahme der Gehirnmasse deutlich senken. Gerade ein regelmäßiges Fitnessprogramm im mittleren Lebensalter trägt zum Erhalt der Hirnmasse bei und damit auch zur Erhaltung der Denkprozesse und der Gedächtnisfunktion. Weitergehende Untersuchungen sollen noch deutlich machen, in welchem Umfang Fitnesstraining einer Demenz vorbeugen kann.
Warum also nicht am nächsten Wochenende mal wieder die Wanderschuhe aus dem Schrank holen und dann rauf auf „Schusters Rappen“!