Diesem Sammelgebiet von Naturmaterial haben sich nicht viele verschrieben. Das Warum ist unverständlich, denn es ist vielseitig und scheinbar endlos.
Eigentlich ist unter den Begriffen Holzsammeln und Sammelholz bereits unterschiedliches zu verstehen. Dem Anliegen dieses Artikels näher kommen jedoch die Bezeichnungen Holzsammler und Holzsammlung. Eine sehr interessante Sache, mit der sich relativ wenige als Freizeithobby angefreundet haben. Große und nennenswerte Sammlungen finden wir somit eher in berufsnahen Ausbildungseinrichtungen bzw. direkt im musealen Bereich von Institutionen wissenschaftlicher Lehre und Forschung. An einer Begriffsdefinition soll hier vorbeigegangen werden. In den verschiedensten Quellen wird immer wieder von 2000 bis 5000 Holzarten gesprochen. Sollten hiervon nur zehn Prozent als so genannte Nutzhölzer bezeichnet werden, so bleibt dem zielorientierten Sammler immer noch ein herausfordernder Aufgabenbereich, der sich nicht in kurzer Zeit bearbeiten lässt.
Was wird gesammelt?
Holz im Quer-, Längs- und Tangentialschnitt. Von einer Holzart diese drei Schnittformen in der Sammlung zu haben, wäre fast ideal. Es fehlte eigentlich zusätzlich nur noch das Mikropräparat dieser Schnittrichtungen, um alle wichtigen Ansichtsformen für vergleichende und bestimmende Betrachtung verfügbar zu haben. Die pure Holzsammlung kann weiterhin um eine Sammlung von Furnieren und schönen Maserungen ergänzt werden.
Wie kann man sammeln?
Idealerweise, wenn ausreichend Platz im Wohnbereich oder Arbeitszimmer vorhanden ist, in einem Bücherregal. Die Sammlungsstücke bestehen häufig aus Abschnitten von „Brettern“ oder „Bohlen“. Seltener handelt es sich um Abschnitte von Balkenprofilen oder Klötze. Die Stückgröße wäre also mit einem kleinen Buch vergleichbar und die Sammlung wird auch so untergebracht. Die Sammlungsbestände werden in Abhängigkeit von der Bezugsquelle nicht immer gleich groß oder dick sein. Das stört jedoch den Gesamteindruck nicht, denn Bücher im Regal sind in der äußeren Form auch nicht aus einem Guss.
Ordnung ist das halbe Dasein
Selbstverständlich gehört zur Sammlung ein System. Ob man nun erst einmal eine Grobeinteilung nach Laub- oder Nadelgehölzen vornimmt, um die Bestände vorzuordnen, das hängt u.a. vom geplanten Umfang der Sammlung ab. Jedoch sollte man Begriffe wie einheimische oder tropische Art oder auch Nutzholz bzw. Brennholz zur Einordnung nicht verwenden, da diese Eigenschaften bereits in der nächsten Region mit anderen Maßstäben gemessen werden könnten. Am sichersten bleibt die Kennzeichnung (Aufkleber) am Objekt mit dem wissenschaftlichen Namen des Gehölzes, dazu die deutsche Bezeichnung. Weitere Anmerkungen könnten in einer zur Sammlung gehörenden Kartei oder Datei untergebracht werden. Hier würden dann z.B. Hinweise auf die natürlichen Vorkommen, die Nutzung bzw. besondere Eignung des Gehölzes zu finden sein.
Was ist noch zu beachten?
Die in die Sammlung eingereihten Holzstücke sollten in erster Linie völlig durchgetrocknet sein. Diese Forderung ist wegen nachträglicher Verformung oder der Begünstigung von Schädlingsbefall unumgänglich, schränkt aber bereits die Beschaffungsmöglichkeiten ein. Wenigstens eine Seite sollte geschliffen oder poliert sein. Ob eine Aufbewahrung der Sammlungsstücke in Plastefolie (-tüten) oder unverpackt erfolgt, wird auch unter Berücksichtigung des Aufbewahrungsortes entschieden werden müssen.
Sollte es nicht möglich sein, die Sammlung im Wohnbereich oder Arbeitszimmer repräsentativ aufzustellen, so werden die Stücke häufig in Kartons oder Koffern ihr Dasein fristen. An dieser Stelle sei auf eine weitere Form der Holzsammlung hingewiesen.
Die digitalisierte Holzsammlung
Zu diesem Zwecke wird zu dem sicher vorhandenen PC ein Flachbettscanner benötigt. Ein herkömmliches Bürogerät mit einer max. opt. Scanauflösung von 1200dpi ist ausreichend, um von einer Vorlagengröße von z.B. 10cm x 15cm eine Datei zu erhalten, die ausreichend ist, damit ein Fotoausdruck in A4-Größe zu erstellen. Diese Vergrößerung ist damit gleichzeitig informativer als das Original. Günstig wäre es jedoch, für diese Form der Vergrößerung über die natürliche Größe hinaus ein „Referenzmaß“ mitzuscannen. Nützlich wäre dazu eine Kleinmünze, deren Durchmesser allgemein bekannt ist. Immer ist jedoch zu beachten, dass die Scanfläche eine Glasscheibe ist, die verletzbar ist und zusätzlich wird auch das Gewicht des zu scannenden Objektes berücksichtigt werden müssen.
Die Möglichkeiten mittels eines Bildbearbeitungsprogramms das Scanergebnis zu verbessern, muss sich im Sinne der Sache möglichst nur auf ein bescheidenes Nachschärfen, die Kontraststeigerung sowie eine Ausschnitt- bzw. Formatfestlegung beschränken. Mit weiteren „Regulierungsmöglichkeiten“ sollte man sehr vorsichtig sein. Es könnte die Gefahr bestehen, dass die Grenze von der Verbesserung zur Verfälschung schnell überschritten wird. Ob nun letztlich ein bebildertes Album oder eine Diashow das Ziel ist, kann hier nicht empfohlen werden, da beides im Zusammenhang mit der geplanten Verwendung zu sehen ist. Abschließend sei daran erinnert, dass man unter der Nutzung der Möglichkeiten, Texte und Bilder auf einer Dokumentenseite zu vereinen, sogar zu den Hölzern aussagekräftige „Herbarblätter“ erstellen kann.