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Darmpilze bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis

Candida albicans heißt ein Hefepilz, der häufig bei Neurodermits und Psoriasis im Darm anzutreffen ist. Eine Anti-Pilz-Therapie und -Diät ist oft hilfreich

Der Sprosspilz Candida albicans spaltet die medizinische Fachwelt. Einerseits wird das Vorkommen im Darm als normal und harmlos bezeichnet, andererseits gilt ein Organbefall als schwerwiegende Infektion bei immungeschwächten Patienten. Zwischen diesen Extremen existiert ein Graufeld der Risikoabschätzung. Zwischen Hauterkrankungen und Darmpilzen werden zunehmend Zusammenhänge entdeckt.

Psoriasis und Neurodermitis

Auch nichtallergische Erkrankungen der Haut wie Psoriasis (Schuppenflechte) und atopisches Ekzem (Neurodermitis) werden häufig mit einem intestinalen Candida-Befall in Verbindung gebracht.

  • In einer Auswertung von 40.000 Patientenakten in der Hautklinik Kiel wurden bei Urtikaria-, Psoriasis- und Neurodermitis-Patienten eine erhöhte Anzahl von Candida im Stuhl und Pilz-Infektionen der Haut beobachtet.
  • Bei 70 % der Neurodermitiker fanden sich erhöhte Keimzahlen im Stuhl, meist Candida albicans.
  • Bei einem Drittel von Atopikern, deren Stuhlproben Candida-positiv waren, wurden IgE-Antikörper auf Candidin festgestellt. Aufgrund des massiven Befalls ist die Auslösung eines Ekzemschubes beim Atopiker möglich.
  • Von 40 Neurodermitis-Patienten in einer japanischen Hautklinik reagierten 28 mit Sofortreaktionen (auch erhöhte spezifische RAST-Scores) und 10 von 27 mit verzögerten Reaktionen auf den Prick-Test mit Candida albicans. Die Forscher schließen daraus, dass eine Pilz-Allergie einen Verschlimmerungsfaktor bei Neurodermitis darstellt.
  • Selbst bei schwerer atopischer Dermatitis wurden eine Besserung der Beschwerden und ein Abfall des IgE-Titers bei mehr als der Hälfte der Patienten auf eine Anti-Pilz-Therapie beobachtet. Hierbei werden möglicherweise die durch Pilze verursachten Entzündungsreaktionen unterdrückt.
  • In der Spezialklinik Neukirchen werden seit zwei Jahrzehnten antimykotische und darmsanierende Behandlungen bei Neurodermitis und Psoriasis erfolgreich eingesetzt – selbst in schweren Fällen, bei denen eine konventionelle Basistherapie nicht anschlägt.

Candida-Pilze im Darm sollten bei Neurodermitis und Psoriasis behandelt werden

Obwohl die Rolle von Candida albicans bei der Auslösung und Unterhaltung allergischer und nicht-allergischer (Haut-)Erkrankungen noch nicht in allen Einzelheiten geklärt ist, sollte – wie durch langjährige Erfahrungen belegt – eine antimykotische Therapie bei massivem Nachweis von Sprosspilzen im Stuhl als Bestandteil der Basistherapie bei Neurodermitis und Psoriasis durchgeführt werden. Sinnvoll ist dabei eine Kombination von medikamentöser Behandlung und Anti-Pilz-Diät.