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Dachausbau ist einfacher als oft gedacht

Viele Dachböden fristen ein ungenutztes Dasein. Es geht auch anders: Mit kleinem Aufwand neuen Wohnraum schaffen.

Das Dachgeschoss kann von einer Rumpelkammer zum begehrten Wohnraum werden. Vielfach wurden früher die Dachgeschosse auch als Trockenboden genutzt, jedoch ist diese Nutzung immer mehr in den Hintergrund getreten. Durch geschickte Umgestaltung entstehen aus dunklen, beinahe vergessenen Räumen behagliche und schicke Wohnräume. Ein gekonnter Einsatz von Licht und richtiger Wärmedämmung verbunden mit einer Strahlungsheizung bieten diese Räume, auch durch die Dachschrägen, ein behagliches Ambiente mit einem Wohlfühlklima.

Preiswerter Weg zu mehr Wohnraum

Egal ob Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus, ein Dachausbau bringt auf preiswerte Weise mehr Wohnraum. Dazu steigt der Wert der Immobilie. Im Einfamilienhaus ist das wohl „nur“ eine Erweiterung des Wohnraums. In Mehrfamilienhäusern kann das, je nach Größe des Dachbodens, eine oder gar zwei komplette Wohnungen sein.

Arbeiten vor dem Ausbau

Meistens hat sich im Laufe der Jahre auf Dachböden mehr oder minder Unbrauchbares angesammelt. Das muss erst mal raus und entsorgt werden. Selten wird von den angesammelten Gegenständen noch etwas gebraucht. Manches Stück lässt sich vielleicht noch bei eBay versteigern.

Nach dem Ausräumen müssen Fachleute den Bauzustand prüfen. Das sind Kontrollen des Daches durch einen Dachdecker und der Balken zum Geschoss unter dem Dachboden durch einen Zimmermann. Ist alles in Ordnung bzw. in Ordnung gebracht, kann der Ausbau beginnen.

Ein Gespräch mit der Bauaufsichtsbehörde ist immer nützlich. Es gibt für den Ausbau auch bestimmte Voraussetzungen. Es wird zum Beispiel eine Dachneigung von mindestens 30º gefordert. Die Raumhöhe sollte über mindestens 70 % der Grundfläche 2,30 m oder besser mehr betragen. Fluchtmöglichkeiten für den Brandfall sind zudem eine Grundvoraussetzung. Der Statiker muss noch prüfen, ob der Boden der Last, die für Wohnräume vorgeschrieben ist, gewachsen ist. Dann muss geklärt werden, ob die Energieversorgung und der Wasseranschluss (Wasserdruck) für den zusätzlichen Wohnraum ausreichen.

Noch ein Vorteil, der viel Zeit und Mühe spart

Meistens werden auf Dachböden Gegenstände „zwischengelagert“, die momentan (zumindest glaubt man das) nicht mehr gebraucht werden. Nach Jahren, wenn der Platz in diesem „Zwischenlager“ knapp wird, stellt man fest, dass diese Gegenstände nicht mehr gebraucht werden. Dann werden diese doch entsorgt. Steht der Raum als Zwischenlager nicht mehr zur Verfügung, werden beide Arbeitsgänge eingespart.

In den Räumen wird Tageslicht gebraucht

Tageslicht wird gebraucht. Darüber hinaus wird je nach Landesbauordnung eine Fensterfläche von 10 bis 12,5 % der Grundfläche gefordert. Um genügend Tageslicht in diesen Räumen zu erhalten, müssen Wohndachfenster winddicht eingebaut werden. Tageslicht macht Räume größer, freundlicher. Wohndachfenster in der Dachschräge lassen mehr Licht in den Raum als Fassadenfenster. Auch einer Dachgaube sind sie in dieser Hinsicht deutlich überlegen.

Wärmedämmung, aber richtig

Wärmeschutz im Dachgeschoss hat zwei Aufgaben. Im Sommer schützt eine richtige Dämmung die Innenräume gegen erhöhten Wärmeeintrag von außen. Im Winter schützt die Dämmschicht vor Wärmeverlusten. Das ist einmal eine gesetzliche Forderung und auch für den Bauherren ein willkommenes Ergebnis, da die Energie in Deutschland immer teurer wird.

Für die Wärmedämmung sind 20 cm Zellulose ausreichend. Eventuell ist eine Auflattung der Balken erforderlich, um die 20 cm zu erreichen. Es kann auch anderes Naturmaterial zur Dämmung eingesetzt werden. Zellulose hat jedoch die günstigsten Werte in der Dämmung gegen Sonneneinstrahlung, gegen Wärmeverluste im Winter und auch im Schallschutz. Zellulose ist auch günstiger als die meisten mineralischen Dämmstoffe. Das Einblasen der Zellulose sollte einem Fachbetrieb überlassen bleiben. Eine Dichtfolie ist mit einer richtigen Heizung nicht erforderlich. Die Winddichtigkeit wird auch mit Holzfaserplatten erreicht. Eine Dichtfolie verursacht ein unangenehmes feuchtes Raumklima. Ein häufiges Lüften wäre dann erforderlich.

Mit der richtigen Heizung ist der Wohnraum perfekt

Die Infrarotheizung ist für einen zum Wohnraum ausgebauten Dachboden in jedem Fall die optimale Lösung. Das beginnt schon beim Einbau. Die Kosten sind erheblich niedriger als wenn eine Warmwasserheizung eingebaut wird. Der Stromverbrauch ist bei den modernen Infrarotheizungen sehr gering. Die Kosten dafür sind um ca. 40% niedriger als bei einer Warmwasserheizung. Das Raumklima bei einer Strahlungsheizung ist gesünder als bei einer Warmwasserheizung mit Konvektionsheizkörpern.