Vorbeugung und Heilung von Zystitiden ohne Antibiotika! Häufiger Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen – Cranberries helfen bei Blasenentzündung und verhindern Rezidive.
Von einer Blasenentzündung sind Frauen und Mädchen weitaus häufiger betroffen als das männliche Geschlecht, da durch die anatomische Lage der kürzeren Harnröhre, die dazu noch in unmittelbarer Nähe des Afters liegt, ungünstigere Verhältnisse herrschen. Blasenentzündungen haben das ganze Jahr über Saison und treten insbesondere im Sommer noch häufiger auf. Ein Grund ist oft das Anlassen von nasser Badebekleidung nach dem Schwimmen. Den Satz „Ich habe mir die Blase verkühlt“ hört man nicht selten, aber durch das Kaltwerden des Unterleibs ist die Zystitis nur sekundär begründet.
Eine Blasenentzündung wird meistens durch Darmbakterien ausgelöst
Eine Blasenentzündung entsteht fast ausschließlich durch eine bakterielle Infektion, meistens durch das Escheria coli, welches ein natürlicher Bewohner des Darmes ist und dort auch hingehört. Durch den Stuhlgang bedingt geraten einige der Bakterien trotz ausreichender Hygiene in die unmittelbare Nähe der Harnröhre und von dort schließlich in die Blase. Die Bakterien, sei es das Escheria coli oder aber auch andere Vertreter, können jedoch nur eine Entzündung auslösen, wenn die natürlichen Abwehrmechanismen von Blase und Harnröhre gestört sind; dies kann beispielsweise beim Tragen von nasser Badebekleidung der Fall sein. Durch die verdunstende Kälte entsteht eine lokale Unterkühlung, auch vermehren sich Bakterien in einem feuchten Umfeld besonders gut.
Weitere begünstigende Ursachen für eine Blasenentzündung können auch eine bakteriell veränderte Scheidenflora, falsche oder übertriebene Reinigung des Intimbereichs, Geschlechtsverkehr, Schwangerschaft und auch die Wechseljahre sein.
Antibiotika bei Blasenentzündung?
Je früher eine Zystitis behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass die Erkrankung nicht chronifiziert. Der Arzt verordnet meist ein hoch dosiertes Antibiotika. Bei einer Erstinfektion spricht auch nichts dagegen, doch bei weiteren Blasenentzündungen bringt es oft nicht dauerhaft den gewünschten Erfolg. Das Problem ist nämlich, dass man trotz „chemischer Keule“ nicht alle Erreger erwischt. Neueste Forschungen aus den USA lassen vermuten, dass sich die Bakterien geradezu in der Blase verstecken. Sie bilden winzige Tentakel aus, mit denen sie sich in der Vaginal- und Blasenschleimhaut regelrecht festhaken – und in dieser Schutzschicht sind sie für die Antibiotika nahezu unerreichbar. Nur die körpereigene Abwehr kann sie unter Kontrolle halten. Doch wenn diese einmal nicht so gut funktioniert, vermehren sich die Bakterien weiter, schwärmen wieder aus und verursachen eine neue Entzündung. So können Zystitiden für manche Frauen regelrecht zu einem Dauerproblem werden.
Die Cranberry hilft bei Zystitis
Bereits die Ureinwohner Nordamerikas verwendeten die Cranberry als vielseitige Medizinalpflanze. Heute weiß man, dass sowohl die Moosbeere, wie auch alle verwandten Arten wie Preisel- oder Heidelbeere antimikrobielle Inhaltsstoffe haben, wobei die Cranberry in ihrer Wirkung jedoch herausragt. Wegen ihrer zahlreichen, auch antioxidativ wirkenden Bestandteile soll sie auch positive Effekte auf koronare Herzerkrankungen haben, lindernd bei Magengeschwüren wirken und sogar das Wachstum von Krebszellen hindern können. Diese Bereiche sind jedoch noch nicht hinreichend erforscht. Die Wirksamkeit bei Blasenleiden wird jedoch durch zahlreiche amerikanische Studien belegt.
Wirkstoff Proanthocyanidin verhindert Einnistung von Keimen
Studien der Harvard Medical School in Boston zeigen die eindrucksvolle Überlegenheit der Cranberry gegenüber Antibiotika. Diese können lediglich die freischwimmenden Bakterien abtöten und an ihrer Vermehrung hindern. Die Cranberry hat ebenfalls diese Wirkung, darüber hinaus soll jedoch das in den Beeren enthaltende Proanthocyanidin verhindern, dass sich die Bakterien überhaupt an der Blasenwand festsetzen können.
Frauen, die häufig von Blasenentzündungen betroffen sind, können mit Cranberries diesem Leiden wirkungsvoll vorbeugen. Die Beeren sind in vielfältigen Darreichungsformen in Apotheken, Reformhäusern und Drogerien erhältlich. Wenn man Säfte oder Pulver zum Anrühren eines Getränkes bevorzugt, sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sie Zuckerfrei sind, da dieser wiederum ein gutes Nährmedium für Bakterien ist.
Wichtiger Hinweis:
Eine Arztkonsultation ist unabdingbar, wenn die Symptome trotz Einnahme von Cranberryprodukten länger als drei Tage anhalten und/oder hohes Fieber und Schmerzen in der Nierengegend hinzukommen. Hier besteht der Verdacht einer Nierenbeckenentzündung, die auf jeden Fall antibiotisch behandelt werden muss!
Siehe auch: Blasenentzündung – Ursache, Symptome und Therapie