Anders und besonders findet das Fachpublikum die neuen Frisurentrends. Viel Beifall und Anerkennung gab es für die ZV-Modeprofis um Franz-Josef Küveler, der die Erfurter Kollektionspremiere auf der Bühne moderierte. Die rund 1.000 Fachbesucher, Lifestyle-Experten und Medienvertreter waren sich einig: „Die neuen Frisuren machen Lust auf einen aufregenden Modewinter.
Garçonschnitt mit runden Formen
Bei den Damenlooks geben vor allem runde Formen den Ton an. Das gilt auch für den Garçonschnitt, der überhaupt nicht knabenhaft oder gar streng wirkt. Denn die runde Form mit kurzem Pony lenkt den Fokus auf die weiblichen Attribute des Gesichts. Die Neuinterpretation dieses Shortcuts überzeugt mit einer uniformen Stufung, spitz zulaufenden Tampeln und einem extrem kurzen, hart und konkav geschnittenen Pony.
Selbst der starke Undercut beim asymmetrischen Kurzhaarschnitt wirkt weich, weil das Deckhaar gleichmäßig gestuft über die radikal unterschnittenen Seitenpartien fällt. Ein spannender Kontrast, der durch den darunterliegenden, ultrakurzen Pony noch einmal verstärkt wird. Einzelne
freistehende Wirbel am Oberkopf frischen die kunstvolle Strenge des Looks auf.
Neue Dauerwelltechnik schafft Volumen und Lebndigkeit
In diesem Herbst feiert eine hoch anspruchsvolle, aber beinah in Vergessenheit geratene Technik ein Revival und setzt modische Impulse: die permanente Umformung. Dank eines optimierten Verfahrens ist die neue Generation der Dauerwelle schonender und sorgt für natürliche Locken voller Sprungkraft und Lebendigkeit. Die Verwendung verschiedener Wicklerstärken lässt eine aufgerissene und wilde Textur für einen voluminösen, ungebändigten Look entstehen. In Kombination mit einem flammenden Kupferrot wird daraus definitiv der heißeste Trend für die kommende Herbst/Wintersaison.
Auch der klassische Bob bietet Spielraum für eine lockige Stylingvariante: Mit kraftvollen Locken am Oberkopf, aber schmalem Seiten- und Nackenbereich entsteht ein wahrer Power-Look.
Männer mögen es regellos
An den neuen Männerlooks fällt auf, dass sie keine Regeln kennen. Akkuratesse ist zwar beim Schneiden der einzelnen Partien erwünscht, aber das Gesamtergebnis darf und soll unorthodox, innovativ und individuell anmuten. Das gilt sowohl für den sportiven Shortcut, bei dem das leicht gepointete Deckhaar mit den stark und sehr hoch unterschnittenen Seiten-Konturen überlappt, als auch für den eleganten Dandy-Schnitt. Hier fällt das längere Deckhaar ohne sichtbaren Anschluss über den weichen, ringsum kürzeren Undercut. Das Haar am Oberkopf wird per Sifter-Technik gründlich gesoftet.
Höchste Friseurkunst von fast mathematischer Präzision verlangt ein neuer, kubisch anmutender Look, dessen eckige Grundform durch eine insgesamt fransige Struktur gesoftet wird. Der sehr komplexe Schnitt vereint Gegensätze und spielt mit Extremen: Ein harter, hoch angesetzter Undercut, dazu sorgfältig verschnittene Partien im leicht gestuften Deckhaar, die sich am Vorderkopf in einem Doppelpony brechen. Deshalb sollte die Haarfarbe ruhig und warm sein. Ein weiches Braun erdet und harmonisiert diesen Look, der radikalen Männer-Chic perfekt auf den Punkt bringt.
Ganzheitliches Schönheits- und Pflegekonzept
Das Modeteam des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks entwirft zweimal im Jahr die aktuellen Trends der Saison. Die Modelinien Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter umfassen nicht allein innovative Frisurenideen, sondern auch trendsichere Make-up-Kreationen. Grundlage dafür ist ein ganzheitliches Konzept, das Kreativität und Pflege vereint. So werden Schönheit und Wohlbefinden in Einklang gebracht. Die Kreateure der aktuellen Mode: Nicole Bielicki (Creative Director Kosmetik), Dominik Busch, Mike Hoffmann, Susi Hoffmann, Klaus-Dieter Kaiser (Creative Director Herren), Nuray Özalp, Tanja Piontek, Nicole Resch, Christoph Schildmann, Antonio Weinitschke (Creative Director Damen) und Nico Wolfram. Die Gesamtleitung hat Art Director Franz-Josef Küveler.