Beim Cholesterin unterscheidet man LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin. Es ist wichtig, die untersuchten Blutwerte und die Ergebnisse besser zu verstehen.
Cholesterin wird nicht nur im Körper gebildet, wir Menschen nehmen es auch mit der täglichen Nahrung zu uns. Bei einer Behandlung mit bestimmten Medikamenten, während einer Diät oder wenn der behandelnde Arzt den Verdacht hat, dass eine Störung des Fettstoffwechsels vorliegt, kann er eine Blutentnahme anordnen und durch die Laboranalyse die Werte von Cholesterin (Gesamtcholesterin) und die Höhe der Triglyceride (Neutralfette) feststellen lassen. Liegen die ermittelten Cholesterinwerte, man spricht auch vom Cholesterinspiegel, im Grenzbereich oder darüber, wird der Arzt wahrscheinlich mit Hilfe einer weiteren Analyse die Werte für LDL- und HDL-Cholesterin untersuchen lassen.
Blutwerte verstehen – Cholesterin
Der Begriff Cholesterin bezeichnet allgemein das Gesamtcholesterin, also die gesamte Menge des sich im Blut befindlichen Cholesterins, die in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gemessen wird. Der Stoff, der beim Fettstoffwechsel eine große Rolle spielt, ist Ausgangsstoff für die Gallensäure, Hormone und Vitamin D. Außerdem ist er ein wichtiger Bestandteil von Zellhüllen und Lipoproteinen, das sind Moleküle, die aus Eiweiß und Fett bestehen. Wegen seiner schlechten Wasserlöslichkeit im Blut wird das Cholesterin an Lipoproteine gebunden, die es durch den ganzen Körper transportieren. Dies geschieht hauptsächlich als LDL-Cholesterin und in geringen Mengen als HDL-Cholesterin.
Wann sind Cholesterinwerte zu hoch, wann normal? Wo liegt der Normbereich für Triglyzeride?
Der Cholesterinspiegel wird nicht im Vollblut, sondern im Blutserum oder -plasma gemessen. Die Norm- bzw. Referenzwerte liegen im Idealfall bei 160 mg/dl (Milligramm pro Deziliter), sollten 200 mg/dl jedoch möglichst nicht überschreiten. Bei einer Erhöhung des Cholesterinspiegels spricht man auch von einer Hypercholesterinämie. Die gemessenen Werte der Triglyceride, Abkürzung TRIG, sollten im Idealfall bei 150 mg/dl liegen. Bei Übergewichtigen können die Blutwerte sehr schnell erhöht sein. Die für die Triglyceride gemessenen Werte lassen sich unter anderem durch die Ernährung beeinflussen.
Erhöhte Cholesterinwerte – Wodurch wird der Blutwert beeinflusst?
Gründe für einen erhöhten Cholesterinspiegel können außer einer angeborenen Hypercholesterinämie, eine Unterfunktion der Schilddrüse, Gallenstauung oder eine Zuckerkrankheit sein. Experten sehen einen erhöhten Wert als Hauptrisiko für das Entstehen von koronaren Herzkrankheiten, zudem steigert es das Risiko deutlich, an einer Arteriosklerose zu erkranken. Eine der wesentlichen Ursachen in der heutigen Zeit ist in einer ungesunden, fett- und cholesterinreichen Ernährung zu suchen. Ein niedriger Cholesterinspiegel kommt nicht so häufig vor. Eine Mahlzeit vor der Blutnahme hat keinen Einfluss auf die Werte, dagegen können erhöhte Cholesterinwerte während einer Schwangerschaft auftreten. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel während der Cholesterinspiegel steigt.
HDL-Cholesterin – Was ist unter diesem Blutwert zu verstehen?
Die Abkürzung HDL = high density lipoprotein bedeutet nichts weiter, als dass es sich dabei um ein Transporteiweiß hoher Dichte handelt. Das Eiweiß transportiert das wasserunlösliche Cholesterin aus den Körperzellen zur Leber und auf diesem Weg nimmt es auch Cholesterin mit, das sich an den Wänden der Arterien abgelagert hat. Das HDL-Cholesterin wird deshalb auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet.
Wann sind die HDL-Cholesterinwerte zu hoch? Wann sind die Werte zu niedrig?
Der Norm bzw. Referenzbereich des im Blutserum ermittelten HDL-Cholesterins liegt zwischen 40 und 60 mg/dl. Ein erhöhter Wert bedeutet gleichzeitig einen besseren Schutz vor koronaren Herzerkrankungen, Arteriosklerose sowie allen anderen arteriellen Verschlusskrankeiten. Dagegen ist ein Wert unter dem Normbereich gleichzusetzen mit einer höheren Gefahr für dieselben Erkrankungen. Beeinflusst werden kann der HDL-Cholesterinwert durch regelmäßigen Sport bzw. stärkere körperliche Aktivität.
LDL-Cholesterin – Blutwerte besser verstehen
Im Gegensatz zum HDL-Cholesterin steht das LDL-Cholesterin = low density lipoprotein, ein mit dem Transport beschäftigtes Eiweiß mit geringer Dichte, das auch als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet wird. LDL transportiert Cholesterin durch das Blut zu den Körperzellen. Ist seine Konzentration im Blut zu hoch, lagert sich das LDL-Cholesterin an den Gefäßwänden ab und verstopft dadurch die Wege.
Wo liegen die Normbereiche für LDL-Cholesterin? Was bedeuten erhöhte oder niedrige Werte?
Der Normbereich liegt bei bis zu 160 mg/dl. Bestehen bereits Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, niedrige HDL-Cholesterinwerte oder gehört der Patient zur Gruppe der Raucher, sollte der Referenzwert nicht über 135 mg/dl steigen, bei einer bestehenden Herzerkrankung oder Arteriosklerose nicht über 100 mg/dl. Sind die Werte erhöht, kann dies bedeuten, dass bereits eine arteriosklerotische Erkrankung vorhanden ist oder ein hohes Risiko für Arteriosklerose und koronare Herzkrankheiten vorliegt. Es besteht die Gefahr, irgendwann einen Herzinfarkt zu erleiden, es kann aber auch ein Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Ist der Wert dagegen niedrig, kann dies an Verdauungsstörungen, Magersucht oder einem angeborenen Mangel an Lipoproteinen liegen, tritt aber auch bei Krebserkrankungen oder Aids auf.
Beeinflusst werden kann der Wert für LDL-Cholesterin von mehreren Faktoren. Nimmt der Patient harntreibende Mittel, führt dies möglicherweise zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Lipidsenkende Medikamente und Zigaretten können ebenfalls einen Einfluss haben, genauso wie eine Ernährung, die fettarm oder fettreich ist.