Das Internet birgt leider auch viele Gefahren. Die Anonymität im World Wide Web setzt Kinder und Jugendliche vermehrt den pädophilen Attacken derer aus, die sich hinter Pseudonymen verstecken können.
Mädchen werden per Internet gefragt, ob sie für 10 Euro ihren Slip verschicken möchten.
Es werden ungefragt Pornobilder versandt, oder gleich die per Webcam aufgenommenen Sequenzen beim Masturbieren.Wohlgemerkt: Nicht alle Chatter sind Päderasten, jedoch sollten Eltern unbedingt darauf achten, mit wem ihre Kinder Kontakt halten, dies gegebenenfalls streng kontrollieren und technische Vorsichtsmaßnahmen in den PC einbauen.
Laut einer Studie haben etwa 3,5 Millionen Kinder in Deutschland einen PC zu Hause. Fast jedes zweite Kind surft im Internet, zu den beliebtesten Diensten für Jugendliche zählen neben E-Mails, Musikdownloads und Online-Games eben auch die sogenannten Chatrooms. Das Chatten stößt insbesondere bei Kindern und Jugendlichen auf große Begeisterung. Da diese Art der Kommunikation sozusagen „privat“ stattfindet, liegt es in der Natur der Sache, sich sicher zu fühlen. Man möchte in einem möglichst guten Licht dastehen, da wird dann auch gerne mal ein bißchen geschummelt.
Das jedoch wissen leider auch pädophile Nutzer des Internets. Getarnt hinter harmlosen Nicknames begegnen sie den Kindern oft auf „gleicher Ebene“ und verwickeln sie in harmlose „Privatgespräche“. Da stimmt dann oft das Geschlecht mit den Angaben nicht überein, und das Alter schon gar nicht.
Auch die angestrebte Novellierung des Sexualstrafrechts geht leider kaum auf diese Problematik ein. Für Recherchen im Internet werden viel zu wenige Ermittler eingesetzt. Kommt es tatsächlich einmal zu einem Gerichtsverfahren, bleiben die Gerichte aufgrund fehlender Erfahrung mit dieser Problematik viel zu oft unter dem angemessenen Strafmaß. Selbst in harmlosen Chatrooms wie SchülerVZ wurden Sexbilder gefunden.Laut Beate Krafft-Schöning, Journalsitin und Autorin des Buches „Nur ein Mausklick bis zum Grauen – Jugend und Medien“ ist dies nur die Spitze des Eisbergs. Ebenso gefährlich sind in ihren Augen die Chats Knuddels.de sowie chatcity.de. In der Diskussion stand auch das Portal cyberzwerge.de, wobei dieses sogar von der staatlichen Kinderschutz-Kontrollorganisation Jugendschutz.net als „völlig kindersicher und empfehlenswert“ beworben wird.
Woran sollen sich besorgte Eltern bei solchen offesichtlich falschen Einschätzungen noch halten?Die Betreiber der Chatrooms haben – wenn überhaupt – ein meist geringes Interesse, bestimmte Kontrollmechanismen auf ihren Seiten einzuführen.Mehr Kontrolle bedeutet weniger Klicks, weniger Klicks bedeuten weniger Geld. Zwar werden – auf Druck von außen – „Jugendschutzbeamte“ eingestellt, um die Seiten zu kontrollieren, diesen fehlt jedoch leider allzu oft die fachliche Kompetenz.
Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten Eltern ergreifen:
– Nutzen Sie Filtersoftware, um ihre Kinder vor schädlichen Inhalten zu schützen. Ein möglicher
Filter ist „Time for Kids“, erhältlich unter www.internetfilterplus.de
– Surfen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind und besprechen Sie die Inhalte.
– Erklären Sie Ihm, dass es auf keinen Fall persönliche Daten wie Namen, Adresse und Tele-
fonnummern preisgeben darf.
– E-Mail-Kontrolle: Gerade bei jüngeren Heranwachsenden dringend zu empfehlen, auch wenn dies
nicht selten zu erheblicher Gegenwehr führt.
– Anzeige erstatten, falls Ihr Kind belästigt wird! Alle Bilder und Texte speichern, Uhrzeit und Tatort
notieren!