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Burnout in der Familie – Wie erkennt man es frühzeitig?

Früher als Larifari abgetan, ist die Diagnose Burnout mittlerweile eine ernst zunehmende Krankheit, welche sich nicht auf die leichte Schulter nehmen lässt.

Mittlerweile leidet in Deutschland jeder 5., in Österreich ist es sogar jeder 4., an dem sogenannten Burnout-Syndrom. Wenn erst einmal ein Familienmitglied davon betroffen ist, fällt es der restlichen Familie mehr als schwer, damit umzugehen und eine hilfreiche Stütze darzustellen. Doch wie kommt es zu dieser Erkrankung und wie kann man sie effektiv behandeln, ohne dass sie bleibende Schäden hinterlässt?

Während man in früheren Zeiten das Gefühl des ständigen Mattseins und der emotionaler Leere im Alltag als Schwäche betrachtete, so weiß man seit einigen Jahren, dass diese Symptome nicht zum Spaßen sind. Man brennt innerlich aus, sowohl körperlich als auch psychisch. Die Ursache dafür kann viele Gründe haben, jedoch zeigte sich in diversen Studien relativ bald, dass die Gründe meist ähnliche sind. Vor allem Menschen mit starkem Leistungsdruck, sei es der eigene oder auch durch äußere Einflüsse, sowie sehr zielstrebige Menschen leiden oftmals an dem Burnout-Syndrom. Doch anders als viele denken, erkrankt man an Burnout nicht nur durch beruflichen Druck, auch durch private Probleme wie Überschuldung oder Überforderung kann sich das Burnout-Syndrom langsam aber sicher einschleichen.

Der Anfang von Burnout

Natürlich erkrankt man nicht von einer auf die andere Sekunde daran, vielmehr erfolgt ein auf Phasen aufgebautes System, welches man durchläuft, bis schlussendlich das Gefühl des totalen „Ausgebranntseins“ unweigerlich vor der Tür steht. Doch wie erkennt man, ob ein Familienmitglied an Burnout leidet oder Gefahr läuft, daran zu erkranken?

Die erste Phase sendet einige Warnsignale. Um sich der Problematik allerdings bewusst zu werden, benötigt man oft schon Hilfe von Familienmitgliedern, da vor allem sie einen selbst sehr gut kennen und die Warnsignale meist besser wahrnehmen können.

Pausenloses Arbeiten, chronische Müdigkeit, das Gefühl, unentbehrlich zu sein, hyperaktives Verhalten sowie das Verdrängen der eigenen Bedürfnisse sind nur einige der Warnsignale, welche zu Beginn auftreten können. Auch Angstzustände, Konzentrationsschwäche und das verstärkte Bedürfnis nach Ablenkung durch Suchtmittel wie Tabak und Alkohol können auftreten.

In diesem Stadium beginnt der innere Feuerteufel langsam zu erwachen, man ist jedoch innerlich noch nicht ausgebrannt und so kann man das Ruder leichter umreißen als in den fortgeschrittenen Stadien des Burnout-Syndroms. Die meisten Menschen erkennen diese Warnsignale allerdings nicht, sondern tauchen immer mehr in Arbeit und Stress, sie tun alles, um ihre gesteckten Ziele zu erreichen.

Die zweite Runde wird eingeläutet

Nach der ersten euphorischen Phase kommt langsam der Übergang zur zweiten, eher reproduktiven Phase, in der man sein Engagement und die Lust an den Tätigkeiten verliert. Man schottet sich von sozialen Kontakten ab und das Selbstwertgefühl mindert sich zunehmend.

Wie sollen Familienmitglieder mit Burnout umgehen?

Wenn erst ein Familienmitglied solche Warnsignale sendet und man ein deutlich spürbar verändertes Verhalten bemerkt, sollte man dies überaus ernst nehmen. Natürlich hat man weder die Funktion eines Therapeuten, noch die eines Arztes zu übernehmen oder einzunehmen, aber durch die Bindung zu dem Familienmitglied, können schon ein erstes Gespräch über die veränderte Situation und die zum Ausdruck gebrachten Sorgen wichtig sein.

Allerdings sollte dabei sehr auf die eigene Haltung dem Gesprächspartner gegenüber geachtet werden, da man ihm weder das Gefühl der Minderwertigkeit oder Verachtung und schon gar nicht der Schwäche geben sollte. Vielmehr sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass man sich um die betroffene Person sorgt und ihr gerne eine Stütze wäre. Dass sie eben nicht die Welt auf den Schultern tragen muss und auch sie sich zwischendurch eine Pause gönnen sollte.

Was es dabei zu vermeiden gilt

Mit Druck oder Belehrungen erreicht man nichts, außer, dass die Person weiter die Phasenleiter rauf ins Burnout-Syndrom klettert und sich über kurz oder lang völlig ausgebrannt und erschöpft fühlt. Es sei also darauf geachtet, wie man dem Familienmitglied helfen sollte und dass man selbst auch nicht alles beeinflussen kann. Denn manchmal muss einfach eine Fachperson her, welche neutral und fachgerecht helfen kann.