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Bronchitis: Formen, Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten

Husten ist eine lästige Angelegenheit. Häufig steckt dahinter eine Bronchitis. Diese kann akut oder chronisch sein.

Nicht nur im Winter, auch im Sommer holt sich der Mensch gerne mal eine Erkältung. Häufig kommt es dann auch zu einer akuten Bronchitis, die im Normalfall unkompliziert wieder abheilt. Wer Dauerhusten hat, leidet dagegen unter Umständen an einer chronischen Bronchitis, bei der eine Heilung schwieriger ist. Doch welche Ursachen haben die verschiedenen Formen der Erkrankung, woran erkennt man sie und wie kann man eine Bronchitis behandeln?

Husten, Erkältung, akute Bronchitis

Wer kräftig hustet, wird von den Mitmenschen gerne mal gefragt, ob er eine Bronchitis habe, doch nicht hinter jedem Husten steckt eine Bronchitis. Husten ist bekanntlich keine Krankheit, sondern ein Symptom, das bei verschiedenen Krankheiten auftritt, insbesondere bei Erkältungskrankheiten, wobei der Begriff der Erkältung medizinisch nicht genau definiert ist. Sagen lässt sich jedoch, dass es sich dabei um eine infektiöse Erkrankung der Schleimhaut von Nase, Hals oder Bronchien oder eben auch aller zusammen handelt. Meist sind Viren die Verursacher, seltener Bakterien. In der Regel werden zunächst Nasen- und Rachenschleimhaut von Viren befallen, von dort aus breiten sich diese dann häufig aus. Tritt Husten auf, kann das etwa daran liegen, dass der Kehlkopf (die Larynx) oder die Luftröhre (Trachea) mit entzündet sind. Wandern die Viren tiefer, in die Bronchien, liegt eine akute Bronchitis vor, wobei die Erkrankungen häufig in Kombination auftreten.

Die Bronchien

Die Bronchien sind die Fortsetzung der Luftröhre, das heißt, in Höhe des vierten Brustwirbels gabelt sich die Luftröhre in die Rechte und Linke Hauptbronchie, die in die beiden Lungenflügel führen und sich dort immer weiter verzweigen, bis sie in den Lungenbläschen, Lungenalveolen genannt, enden. Auf diese Weise wird die eingeatmete Luft in die Lungenflügel befördert. Ausgekleidet sind die Bronchien mit Schleimhaut und sehr feinen Flimmerhärchen. Sind nun Erkältungsviren in die Bronchien gelangt, entzündet sich die Schleimhaut und die Flimmerhärchen, die normalerweise winzige Teilchen wie Staub oder Bakterien wieder nach oben befördern, funktionieren nicht mehr richtig. Seltenere Auslöser einer akuten Bronchitis können Bakterien, gelegentlich auch Pilze oder Chlamydien sein. In Einzelfällen können außerdem Staub oder bestimmte Reizgase, wie beispielsweise Ozon oder Schwefeldioxid, die Erkrankung auslösen.

Hauptsymptom einer akuten Bronchitis ist der Husten, zunächst eher trockener Reizhusten, nach ein paar Tagen entwickelt sich ein Schleimhusten, das heißt, es kommt zu einem schleimigen Auswurf, da durch die Entzündung vermehrt Schleim produziert wird. Verbunden ist der Husten häufig mit Schmerzen im Brustkorb. Oft kommen noch allgemeine Erkältungssymptome wie Schnupfen, Niesen, Halsschmerzen, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, unter Umständen auch Fieber hinzu. Innerhalb von einer, bei Bakterienbeteiligung auch bis zu drei Wochen, heilt eine akute Bronchitis im Normalfall aus, wobei der Patient manchmal noch für einige Zeit einen trockenen Reizhusten hat.

Vorbeugung und Therapie der akuten Bronchitis

Vorbeugen kann man, indem man die Abwehrkräfte des Körpers gegen Erkältungskrankheiten und damit auch gegen Bronchitis stärkt. Hier werden von Ärzten und einschlägigen Medien regelmäßige Bewegung, Saunabesuche, Wechselduschen, ausreichend Schlaf, gesunde vitaminreiche Ernährung und auch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme genannt. Außerdem sollte man natürlich den Kontakt mit Erkrankten meiden. Da all das im täglichen Leben nicht immer klappt, kann es dennoch zu einer Bronchitis kommen. Ist sie unkompliziert, heilt sie im Normalfall ohne Behandlung ab. Antibiotika helfen bei einer virenbedingten Bronchitis nicht, lediglich bei bakteriell verursachter Bronchitis können sie helfen. Viele werden zur Linderung der Beschwerden Hustenmittel als hilfreich empfinden, hustenstillende Medikamente haben jedoch bei Schleimhusten den Nachteil, dass sie mit dem Husten auch das Abhusten des Schleims, der ja aus den Bronchien heraus soll, verhindern. Die Wirkung von schleimlösenden Hustenmitteln wiederum ist nicht erwiesen.

Um sich Erleichterung zu verschaffen, sollte man viel trinken, vor allem warme Getränke, um das Abhusten des Sekrets zu erleichtern. Auch Hausmittel wie warme Brustwickel können helfen, außerdem Inhalationen mit Kochsalzlösung oder Kräuterextrakten. Mancher schwört geradezu auf die Wirkung von Heilkräutern. Helfen können bei festsitzendem Husten und Bronchitis, der Webpräsentation des Ulmer Apothekergartens zufolge, verschiedene Arzneipflanzen, darunter Anis, Thymian, Wiesenschlüsselblume, Efeu, Seifenkraut oder Zahnstocherammei.

Chronische Bronchitis

Wie erwähnt, heilt bei gesunden Menschen eine akute Bronchitis normalerweise problemlos wieder ab, Folgeerkrankungen entwickeln sich daraus eher selten. Häufiger kommt dies bei Menschen mit Vorerkrankungen, zum Beispiel Asthmatikern oder chronisch Herzkranken vor, auch bei älteren oder abwehrgeschwächten Menschen. Eine solche Folgeerkrankung kann unter anderem die chronische Bronchitis sein. Hauptursache der chronischen Bronchitis ist jedoch das Rauchen. Weitere Ursachen können Luftverschmutzung oder berufliche Belastung durch Stäube oder Reizgase sein. Unter Umständen kommen auch körpereigene Faktoren, beispielsweise genetische bedingte Zelldefekte in Frage. Die Weltgesundheitsorganisation, WHO, definiert dem Robert Koch Institut zufolge chronische Bronchitis als „Husten und Auswurf über wenigstens drei Monate in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren“. Der chronischen Bronchitis voraus geht eine Schädigung der Schleimhäute über Jahre.

Meist verspürt man bei einer chronischen Bronchitis zunächst keine Beschwerden, ehe sich im Lauf der Zeit morgendlicher Husten mit schleimigem Auswurf entwickelt, der mit der Zeit immer zäher wird. Mit Fortschreiten der Erkrankung kommen zunehmende Kurzatmigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit hinzu. Der Erkrankte befindet sich dann schon im Stadium 2, der chronisch obstruktiven Bronchitis, bei der die Bronchien dauerhaft verengt sind. Häufig geht diese in eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, COPD, über, bei der noch eine Lungenüberblähung (Lungenemphysem) und teilweise ein vergrößertes Rechtsherz hinzukommen. Soweit sollte man es keinesfalls kommen lassen, denn im frühen Stadium ist die Erkrankung noch gut therapierbar, indem man die auslösenden Ursachen ausschaltet, das heißt, auf das Rauchen, auch das Passivrauchen verzichtet, und einen staubbelasteten Arbeitsplatz vermeidet. Die Symptome bilden sich dann häufig wieder zurück.

Verminderte Lebensqualität durch fortgeschrittene chronische Bronchitis

Die fortgeschrittene chronische Bronchitis mindert dagegen die Lebensqualität beträchtlich und verkürzt auch die Lebenszeit. Zur Verbesserung der Lebensqualität werden Medikamente eingesetzt, meist mit bronchienerweiternder Wirkung. Unterstützend wirken auch Maßnahmen wie ausreichendes trinken, Klopfmassagen, Atemgymnastik und Inhalieren von Salzwasser oder Kamille. In schwereren Fällen wird auch Sauerstoffbeatmung angewandt, schließlich kann die operative Entfernung kaputter Lungenbereiche die Symptome mildern. Letzte Möglichkeit ist im Einzelfall eine Lungentransplantation.