Der Brombeerstrauch ist eine der ältesten Arznei- und Kulturpflanzen der Menschen. Richtig angewendet helfen die Blätter beispielsweise bei Entzündungen.
Schon vor mehreren Hundert Jahren hieß es über die Brombeere: „Wenn jemand an der Zunge schmerzen hat, so dass sei aufschwillt oder Geschwüre hat, dann lasse er seine Zunge mit der Brombeere (behandeln) oder mit einem mäßigen Aderlass einschneiden… “. Letzteres klingt zwar ziemlich unappetitlich, wurde jedoch früher sehr oft angewendet. Und bei den genannten Beschwerden der Zunge hilft die Brombeere oder besser gesagt, die Brombeerblätter tatsächlich. Brombeerblätter werden medizinisch verwendet.
Über Herkunft und Äußeres
Der Brombeerstrauch ist ein Europa heimisch. Er ist inzwischen jedoch auch in Amerika und in Australien eingebürgert.
Die Brombeere (Rubus fruticosus) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Brombeerstrauch kann bis zu mehrere Meter lang wachsen. Die Blüten des Strauches sind entweder weiß oder rosarot und die Blätter – aus drei oder fünf Blättchen bestehend – sind an der Unterseite weiß oder grau und behaart, eiförmig-lanzettlich und gezahnt. Beim Stängel ist Vorsicht geboten: er ist manchmal mehrere Meter lang, verzweigt, und mit Stacheln übersät, so dass eine Berührung des Strauches durchaus schmerzhaft sein kann. Die Blütezeit der Pflanze ist von Mai bis September.
Großer Strauch – große Wirkung
Heute hat man die Blätter dieses stacheligen Strauches gut untersucht. Sie enthalten vor allem Gerbstoffe (circa 8%). Gerbstoffe haben eine entzündungshemmende Wirkung, verleihen der Pflanze jedoch einen adstringierenden (zusammenziehenden) Geschmack. Angewendet werden die getrockneten Blätter bei Durchfall und bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut (also im oberen Bereich des Hals). Insofern hatten die Heilkundigen schon damals recht mit ihren Behauptungen (oder zumindest teilweise).
Getrocknete Brombeerblätter sind in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich. Brombeerblätter können auch individuell gesammelt, getrocknet und weiterverarbeitet werden. Bitte beachten Sie hierzu jedoch einige wichtige Hinweise (klick hierzu: „Allgemeine Hinweise zum Sammeln von Wildpflanzen“ in der Grafik unterhalb des Textes).
Die Zubereitung von Brombeerblättertee ist ganz einfach. Man nehme 2 Teelöffel (1,5 g) getrocknete Brombeerblätter und übergieße sie mit einer Tasse kochendem Wasser (250 ml). Dann lässt man den Teeaufguss 10 bis 15 Minuten am besten zugedeckt stehen, damit er nicht kalt wird. Anschließend wird der Tee (Sud) durch ein Teesieb abgeseiht und bis zu 3-mal täglich – gesüßt oder ungesüßt – getrunken.