Fast Food und Junk Food sind geläufig. Aber was ist Functional Food oder Brain Food? Um welche Formen der Ernährung handelt es sich bei diesen Begriffen?
Brain Food sind ausgewählte Nahrungsmittel, die die Funktion des Gehirns unterstützen sollen. Das funktioniert nicht nach dem Motto “viel hilft viel“, den Intelligenzquotienten kann man mit Brain Food nicht positiv beeinflussen. Aber man kann mit dieser Ernährung das Gehirn optimal mit Nährstoffen versorgen und so das Beste aus der vorhandenen Intelligenz herausholen, die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit steigern.
Brain Food – Essen für das Gehirn
Das Gehirn wiegt gerade mal zwei Prozent unseres Körpergewichts, ist aber für rund 20 Prozent der gesamten Stoffwechselvorgänge im Organismus verantwortlich. Die “grauen Zellen“ reagieren auf Ernährung, das richtige “Gehirnfutter“ hält geistig fit und beeinflusst unser Wohlbefinden.
Brain Food funktioniert das nach dem Prinzip der gesunden Ernährung: keine zu langen Pausen zwischen den Mahlzeiten, nicht zu fett, nicht zu süß, genügend Vitamine und Mineralstoffe, ausreichend trinken. Was wir essen, hat unmittelbaren Einfluss auf die Gehirnzellen und damit auf die Gehirnfunktion. Kurzfristig verbessert die aufgenommene Nahrung die Leistungsfähigkeit des Gehirns, langfristig die Gefäßsituation und somit die Durchblutung des Gehirns. Besonders wichtig ist Vitamin B1, das in Vollkornbrot, Hülsenfrüchten, Bierhefe, Milch, Leber und Geflügel vorkommt. Birnen und Nüsse liefern wertvolle Spurenelemente (Phosphor, Zink, Kalium und Selen). Brain Food hat den Vorteil, abwechslungsreich zu sein und so auch andere Organe, wie Herz, Muskeln und Leber, anzusprechen.
Convenience Food – Bequemes Essen
Nach Angaben der GfK Gesellschaft für Konsumforschung verwendet jeder dritte Deutsche häufig Fertiggerichte oder -produkte. Der englische Begriff Convenience Food steht für “Bequemes Essen”. Dazu zählen alle vorbereiteten Produkte, die das Kochen rationalisieren und damit Zeit und Arbeit sparen, wie Gerichte aus der Konserve, Trockensuppen aus der Tüte oder Tiefkühlkost. Das Essen ist entweder schon verzehrfertig oder mit wenigen Handgriffen zubereitet. Zu Convenience Food gehört der gewaschene Salat ebenso wie der Brötchenteig zum Fertigbacken oder das bereits geputzte Gemüse. Selber kochen mit (Grund-) Nahrungsmitteln der Saison ist für Convenience Food-Anhänger keine Option. Sie sollten deshalb genau auf die Inhalts- und Zusatzstoffe achten, besonders auf den Salz-, Zucker- und Fettgehalt. Denn neben Stabilisatoren, Verdickungsmitteln, Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen, Farb- und Konservierungsstoffen enthalten die Fertiggerichte oft versteckte Fette und zuviel Salz. Mit frischen Kräutern im Essen oder Obst zum Dessert kann man Convenience Food übrigens ohne großen Aufwand aufwerten.
Design Food – Genuss aus dem Labor
Design Food meint technisch konstruiertes, im Labor kreiertes Essen, das in seiner Zusammensetzung und Verarbeitung speziell auf die Vorlieben der angepeilten Kundschaft zugeschnitten wird: Süßes, Knuspriges, Cremiges und Buntes für Kinder, Leichtes für die Fitness-Anhänger oder Vitaminzusätze für die Gesundheitsfreunde. Gearbeitet wird mit Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Aromastoffen usw. Design Food betrachtet Essen als einen reinen Konsumartikel, der zielgruppengenau gestaltet und vermarktet wird. Als das erste Design Food gilt Margarine als Butterersatz, zusammengerührt aus Rindertalg und Magermilch.
Fast Food – Essen auf die Schnelle
Fast Food heißt übersetzt „schnelles Essen“. Also Essen, das schnell zubereitet und schnell verzehrt wird, meist im Stehen oder Gehen. Dabei geht die Fast-Food-Palette inzwischen weit über das typische Angebot von Currywurst und Hamburger hinaus. Neben den vielen Snacks von Bäcker und Metzger gibt es noch die Imbissbuden mit Hotdog, Frühlingsrollen, Pizzaecken usw. Fast Food ist industriell so weit vorbereitet, dass seine endgültige Zubereitung so wenig Zeit wie möglich kostet. Da viele Fast-Food-Mahlzeiten zu fett und zu kalorienreich sind, zählen sie neben Bewegungsmangel und insgesamt unausgewogener Ernährung zu den Hauptverursachern von Übergewicht und Zivilisationskrankheiten.
Functional Food – Essen mit Zusatznutzen
Bei Functional Food handelt es sich um mit Zusatzstoffen versetzte Lebensmittel, die neben dem Nährwert einen positiven Gesundheitseffekt versprechen. Eine bekannte Variante des Functional Food sind lebende Bakterienkulturen zur Unterstützung der Darmflora (probiotische Joghurts) sowie Brot mit Omega-3-Fetten oder Energy-Drinks. Functional Food soll nicht nur schmecken und satt machen, sondern durch zugefügte Substanzen der Gesundheit dienen und Krankheiten vorbeugen. So sollen Lipide und Fettsäuren beispielsweise eine Senkung des Risikos von Herz- und Kreislauferkrankungen bewirken. Die am häufigsten verwendeten Zusatzstoffe sind Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine, Spurenelemente und bestimmte Fettsäuren. Die gesundheitsförderliche Wirkung ist in vielen Fällen umstritten, wie generell die Nützlichkeit oder Schädlichkeit von Nahrungsergänzungsmitteln kontrovers diskutiert wird. So ist die Wirksamkeit von Vitaminen außerhalb ihres natürlichen Vorkommens fraglich und auch die Überdosierung von Vitaminen wird heute längst nicht mehr als unproblematisch betrachtet. Nur wenige der angeblichen Gesundheitswirkungen sind wissenschaftlich abgesichert. In Europa gibt es noch keine Gesetzesgrundlage, die den Begriff „Functional Food“ klar definiert. Vor irreführender Werbung ist der Verbraucher aber geschützt. Functional Food darf nicht mit gesundheitlichen Wirkungen beworben werden, die wissenschaftlich nicht hinreichend belegt sind.
Junk Food – fett, salzig oder süß
Junk Food heißt übersetzt „Müll“- oder „Abfall“-Essen und meint industriell hergestellte, ernährungsphysiologisch wertlose Lebensmittel. Dazu gehören stark fett- und salzhaltige Produkte (wie Chips, Hamburger, Tütensuppen) sowie stark zuckerhaltige Produkte (wie Schokoladenriegel, Limonaden, Eiscreme). Diese Produkte wurden industriell stark bearbeitet, beispielsweise mit Geschmacksverstärkern versetzt. Ein Verkaufstrick besteht darin, den Packungen wertloses Spielzeug beizulegen, das meist auf dem „Schrott“ landet. Junk Food wird häufig bewusst von Ernährungswissenschaftlern als abwertend-kritische Bezeichnung für Fast Food verwendet.
Slow Food – langsam mit Genuss
Slow Food nennt sich eine weltweite Gegenbewegung zum Fast Food, die ihren Anfang vor 20 Jahren im Piemont nahm. In mittlerweile 35 überwiegend europäischen Ländern setzen sich bereits über 80.000 bewusste Genießer unter dem Symbol der Schnecke für die regionale Kultur des Essens ein. Im Mittelpunkt von Slow Food steht der Genuss. Dieser stellt sich ein, wenn man sich für die Zubereitung und den Verzehr der Mahlzeiten viel Zeit lässt und statt Fertigprodukte ökologisch hochwertige Lebensmittel verwendet, bei denen man sich ihrer Herkunft und Qualität sicher sein kann. Immer unter Berücksichtigung der regionalen Vorlieben und Bedingungen. Die Slow-Food-Bewegung setzt sich für verantwortungsvolle Produktionsbedingungen ein.