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Body-Modification – ausgefallener Körperschmuck

Körperkult: Übersicht über die Techniken der Körpermodifikation. Body-Modification & Körperkult: Tattoos, Piercing, Branding, Stretching, Transdermals & Cutting. Übersicht über die verschiedenen Techniken der Körpermodifikation.

Ohrringlöcher oder ein Tattoo sind ja inzwischen salonfähig geworden. Doch darauf beschränkt sich der Körperkult der modernen Welt nicht – hier gibt es einen kurzen Überblick über die verschiedenen Techniken der Body-Modifikation (kurz BodMod genannt), die heute genutzt werden, um menschliche Körper als wahre Kunstwerke zu gestalten.

Uralte Techniken der Körpermodifikation

Viele der heute verwendeten Techniken zur Verschönerung und Körpermodifikation entspringen in ihren Wurzeln uralten Traditionen und wurden oft für rituelle Initiationsrituale, die den Übergang vom Kinder- zum Erwachsenenleben markieren, ausgeführt.

  • Tattoos

Tätowierungen sind seit Jahrtausenden der Klassiker schlechthin. Mithilfe von Nadeln, die in die mittlere Hautschicht gestochen werden, wird Tinte eingebracht, die eine dauerhafte Färbung der Haut bewirkt. Da sich in vielen Kulturen unabhängig voneinander das Tätowieren entwickelt hat und es auch heute noch vielen Trends unterliegt, gibt es hier die unterschiedlichsten Tattoo-Stile.

  • Cutting

Der Begriff Cutting entspringt eher der Umgangssprache, als korrekte Bezeichnung gilt die Vokabel „Skarifizierung“ (von lat. „scarificatio“ für „ritzen“). Auch das Cutting ist kein nagelneuer Modetrend, sondern eine uralte rituelle Tradition aus dem afrikanischen Kulturbereich. Hier wird gezielt in die Haut geschnitten, um diesen besonderen Körperschmuck zu erzeugen. Mit dem Skalpell werden in der Regel erst die äußeren Linien, Outlines genannt, gezogen. Danach wird die dazwischenliegende obere Hautschicht entfernt. Nach dem Abheilen zeigen sich Ziernarben.

  • Branding

Das Branding fällt ebenfalls unter den Begriff „Skarifizierung“. Hier wird das menschliche Gewebe in der gewünschten Form durch Hitze kauterisiert. Quasi verheilte Brandwunden als ausgefallener Köperschmuck. Branding wie Cutting kann sehr schön aussehen – dies hängt aber auch stark davon ab, wie die persönliche Wundheilung und Narbenbildung verläuft. Wer zu wulstartigen Narben neigt, sollte vielleicht nicht unbedingt diese Form des ästhetischen und vor allem dauerhaften Körperschmucks wählen.

  • Piercings

Auch das Durchstechen der Haut mit verschiedenen Gegenständen war in vielen alte Kulturen weitverbreitet und wurde zur ästhetischen Verschönerung, aber vor allem zu rituellen und spirituellen Zwecken genutzt. Beim Piercen werden erst ein Kanal durch die betreffende Partie gestochen und dann spezielle Ringe, Stäbe oder Schmuckstücke hindurchgezogen. Ohrringlöcher sind hier das Banalste, aber auch Augenbrauen-, Bauchnabel-, Zungen-, Lippen- oder auch Brustwarzenpiercings sind inzwischen in der Gesellschaft recht weit verbreitet und liegen im Trend. Ungewöhnlicher, aber dennoch im Verborgenen auch zahlreich vorhanden, sind Intimpiercings, zum Beispiel durch die Schamlippen des weiblichen Genitals gestochen oder auch durch die Eichel des Penis.

  • Transdermals

Bei den transdermalen Implantaten wird chirurgisch in den Körper (zum Beispiel der Schädeldecke) ein Gewinde aus Titan oder Stahl eingesetzt, das fest einwachsen soll und auf welches dann später der Schmuck aufgeschraubt wird. Transdermals – zum Beispiel als bizarre Irokesentracht aus aufgeschraubten Stahlzinken – gehören mit zu den ausgefallensten Körpermodifikation unserer Zeit.

  • Microdermals

Microdermals, auch Dermal Anchors, gehören technisch gesehen zu den Transdermals, sind aber sehr viel kleiner. Chirurgisch werden hier kleine Anker unter der Haut eingebracht, die fest einwachsen. Der Schmuck wird dann aufgeschraubt.

  • Spaltungen

Relativ neu auf dem Markt und mit dem Anstrich des Extremen und Bizarren sind chirurgische Spaltungen von Körperteilen, zum Beispiel die Zungenspaltung. Klar, dass sich auch hier dennoch Belege für alte Kulturen finden, die eben dies früher schon praktizierten.

  • Stretching

Hierunter versteht man das Dehnen von Piercings. Indigene Kulturen alter Völker nutzen dies auch heute noch zur Verschönerung. Zum Dehnen wird meist ein schon verheilter Stichkanal – zum Beispiel ein simples Ohrringloch – langsam mit Dehnungsstiften auf die gewünschte Größe gebracht.

  • Dermal Punch

Bei dieser Methode der Körpermodifikation wird der Stichkanal nicht gedehnt, sondern direkt ein großes Loch gestanzt.

Risiken der BodMods

Die Möglichkeiten mit Body-Modifications wie Tätowierungen, Cutting, Tansdermals, Branding oder Stretching den Körper zu verändern sind zahlreich. Bevor Sie sich endgültig entscheiden, machen Sie sich allerdings bewusst, dass diese Verzierungen meist dauerhaft und nicht mit simplen kosmetischen Behandlungen wieder zu entfernen sind. Zusätzlich sollten Sie die BodMods nur von Profis durchführen lassen und auf die Hygiene achten.

Machen Sie sich bewusst, dass Sie wahrscheinlich den Rest Ihres Lebens mit diesen ästhetischen Veränderungen leben werden und seien Sie sich über die Gesundheitsrisiken klar, bevor Sie Ihre Entscheidung fällen, um dann auch wirklich glücklich und ohne Reue damit leben zu können.