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Blutwerte verstehen – Hämoglobin, Hämatokrit und pH-Wert im Blut

Blutwerte

Die ermittelten Blutwerte besser verstehen – Hämoglobin, Hämatokrit und pH-Wert im Blut. Was sind ihre Aufgaben? Wo liegen die Normbereiche der Blutwerte?

Im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung, für eine genauere Diagnose, zur Überprüfung eines Verdachts oder auch als Verlaufskontrolle kann der behandelnde Arzt eine Blutentnahme anordnen. Im Idealfall liegen die Ergebnisse der untersuchten Blutwerte, zu denen auch Hämoglobin, pH-Wert (Blutgasuntersuchung) und Hämatokrit gehören, im sog. Norm- bzw. Referenzbereich.

Blutwerte – was ist unter Hämoglobin zu verstehen?

Hämoglobin, die Abkürzung lautet Hb oder HGB, ist roter Blutfarbstoff und bildet den Hauptbestandteil der Erythrozyten (rote Blutkörperchen). Der Farbstoff ist ein eisenhaltiges Eiweiß, für den Transport von Sauerstoff zuständig und am Säure-Basen-Haushalt beteiligt. Der Normwert liegt bei Frauen zwischen 12,0 und 16,0 g/dl (Gramm pro Deziliter) und bei Männern zwischen 13,5 und 17,5 g/dl.

Wenn der Wert für Hämoglobin zu niedrig ist – wenn der Hämoglobinwert zu hoch ist

Ein niedriger Wert wird bei einem Blutverlust und anderen Formen einer Anämie festgestellt. Während einer Schwangerschaft können ebenfalls niedrigere Hämoglobinwerte auftreten. Ein hoher Wert tritt unter anderem bei Herz- und einigen Nierenerkrankungen oder Lungenleiden auf. Der Referenzwert wird durch das Rauchen oder durch den Aufenthalt in höheren Lagen (stärker) beeinflusst.

Hämatokrit – Blutwerte verstehen

Im kleinen Blutbild wird in der Regel auch dieser Wert festgestellt. Hämatokrit, mit der Abkürzung HCT, HkT oder Hk, ermittelt den Anteil, den die roten Blutkörperchen in einem Liter Gesamtblut besitzen. Abhängig ist der Blutwert nicht nur von der Masse der Erythrozyten, sondern auch von deren mittlerem Zellvolumen und vom Volumen des Plasmas. In der Transfusionsmedizin, der therapeutischen Verdünnung von Blut oder auch um die laufende Zusammensetzung des Blutes in Notfallsituationen besser zu beurteilen, ist der Hämatokritwert unerlässlich. Der Norm- bzw. Referenzbereich liegt bei Frauen zwischen 34,7 und 44,7 Vol% und bei Männern zwischen 36,0 und 48,2 Vol.%.

Wenn der Hämatokritwert hoch ist – wenn der Wert niedrig ist

Ein hoher Hämatokritwert ist ein Beweis für sehr zähflüssiges Blut und kann weitere, vielfältige Ursachen haben: starker Verlust von Flüssigkeit bis hin zur Austrocknung, chronische oder akute Erkrankungen der Leber, Schaden an der Leber durch Medikamente oder Alkohol, Gallenstauung, Erkrankungen der Bauchorgane, Nieren oder Lunge. Der Wert kann auch ein Hinweis auf eine Blutvergiftung, Muskelkrankheiten oder einen Herzinfarkt sein. Niedrig ist der Wert dagegen bei Überwässerung, starkem Blutverlust, Anämieformen. Beeinflusst wird der Hämatokritwert durch stärkere körperliche Belastung oder durch eine Schwangerschaft.

Blutwerte verstehen – was sagt der pH-Wert aus?

Der pH-Wert kann sowohl über den Urin als auch im Blut (Blutgasuntersuchung) gemessen werden. Der mit Hilfe eines Teststreifens über den Harn ermittelte Wert schwankt eher und ist deshalb nicht ganz so exakt wie der beim Arzt gemessene Blutwert. Der Referenzbereich ist sehr eng und liegt zwischen 7,37 und 7,45. Ein niedriger pH-Wert, der das Maß für die Konzentration freier Wasserstoffionen im Blut ist, bedeutet eine Übersäuerung des Körpers, der Säure-Basen-Haushalt ist gestört. Ein hoher pH-Wert tritt sehr selten auf.