Bioprodukte: Fleisch, Wurst, Eier und Milch

Vorteile einer artgerechten, biologischen Tierhaltung. Eine artgerechte Fütterung und Haltung macht Tiere „glücklich“ und stellt vorbeugende Rahmenbedingungen für ihre Gesundheit. So erkennen Sie Bio-Qualität.

Eine umfassende Literaturrecherche des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Biologischen Landbau und des Büros für Biologischen Landbau – beauftragt von Bio-Ernte Austria – kam zu folgenden Ergebnissen.

Bio-Eier

Biologische Eier haben nicht nur weniger Antibiotika- und Pestizidrückstände. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass die Eier schwerer sind und ein viel höheres Dottergewicht haben. Bei einem Vergleich der Eierqualität von Hühnern aus Freilauf-, Boden- und Käfighaltung konnten auch große Unterschiede bezüglich des Gehalts an Lecithin und Fett zu Gunsten der Freilaufhaltung gezeigt werden, sowie ein höherer Carotinoidgehalt und eine bessere Lichtspeicherqualität.

Bio-Fleisch und Bio-Wurst

Generell kann gesagt werden, dass das Fleisch von Weidetieren dunkler ist als das aus der Anbindehaltung. Das gilt genauso für das Fleisch von Bio-Geflügel – es ist durch den ständigen Auslauf auch fester. In Bio-Rindfleisch wurde eine günstigere Fettsäurenzusammensetzung als in konventionellen Vergleichsproben nachgewiesen, nämlich ein deutlich höherer Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese wirken Blutdruck- und Cholesterinsenkend. Für die Biowurst ergibt sich ein weiterer Vorteil daraus, dass deutlich weniger Zusatzstoffe in der Verarbeitung verwendet werden, Nitritpökelsalz leider häufig aber schon.

Bio-Milch und ihre Produkte

In einer kanadischen Studie wurde festgestellt, dass im Milchfett biologisch gefütterter Kühe der Gehalt an konjugierter Linolsäure fast doppelt so hoch war wie in der konventionellen Variante. Das wird auf Unterschiede im Futter zurückgeführt. Bio-Futter weist einen höheren Raufutteranteil auf, der die Synthese von konjugierter Linolsäure fördert. Linolsäure wird ein Krebs vorbeugendes Potenzial nachgesagt. Auch hat Bio-Milch einen deutlich niedrigeren Gehalt an Aflatoxinen. Diese Schimmelpilzgifte sind die stärksten natürlichen Krebs erregenden Substanzen. Man nimmt an, dass sie über Kraftfutter, das für Bio-Bauern nur limitiert erlaubt ist, in die Milch kommen.

Qualität der Muttermilch bei Ernährung mit Bio-Lebensmitteln

Eine französische Untersuchung zeigte, dass die Muttermilch von Frauen, die über 80 Prozent der Nahrungsmittel aus biologischen Betrieben konsumierten, deutlich geringer mit Pestizidrückständen belastet war. Eie Ernährung mit Bio-Produkten fördert auch positive Inhaltsstoffe der Muttermilch, die präventiven Charakter haben, vor allem Omega-3-Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Wie erkennt man Bio-Qualität?

Grundsätzlich gilt: Wo Bio drauf steht, muss auch Bio drin sein. Dafür bürgen die Erzeugungs-, Verarbeitungs- und Kontrollvorschriften der europäischen Öko-Kennzeichnungsverordnung. Konnte bis vor einigen Jahren noch alles willkürlich „bio“ genannt werden, so sind dies heute gesetzlich geschützte Begriffe. Verstöße werden streng geahndet. Bio-Lebensmittel erkennt man daher an Bio-Hinweisen und einer Bio-Kontrollstellennummer. Nur Bio-Produkte dürfen die Bezeichnungen tragen: „aus biologischem (ökologischem) Anbau (Landbau)“ sowie „aus biologischer (ökologischer) Landwirtschaft“ und besitzen eine Bio-Kontrollnummer. Begriffe wie „naturnah“, kontrolliert“ oder „aus kontrolliertem Anbau“ bezeichnen demnach keine Bio-Produkte.

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