Bier enthält viel Vitamin B. Hohe Vitamin B-Gaben können eine drohende Demenzerkrankung positiv beeinflussen, wirken gegen Hirnschrumpfung und Homocystein.
In einer aktuellen wissenschaftlichen Studie hat sich gezeigt, dass die Gabe der Vitamine B6, B12 und Folsäure (Vitamin B9) bei beginnenden Gedächtnisstörungen die Schrumpfung des Hirns signifikant vermindern kann. Als Nebenergebnis konnte festgestellt werden, dass sich auch die kognitiven Fähigkeiten verbesserten.
Diese Studie wurde über zwei Jahre von Forschern der Universität Oxford unter Beteiligung norwegischer Forscher durchgeführt. Die teilnehmenden Patienten waren alle über 70 und litten unter MCI (Mild Cognitive Impairment), einer genau definierten Symptomatik, die z.B. bestimmte Formen von Vergesslichkeit umfasst oder Wortfindungsstörungen. Bei ungefähr der Hälfte aller MCI-Fälle entwickelt sich eine Demenzkrankheit wie Alzheimer.
Charakteristisch dafür ist ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut, ein giftiges Stoffwechselprodukt, das durch die B-Vitamine abgebaut wird. Zu viel Homocystein im Blut führt u.a. zur Schrumpfung des Hirns. Im Gegensatz zu Patienten der Kontrollgruppe, die nur ein Placebo erhielten, sank der Homocysteinspiegel bei den Patienten, die mit den B-Vitaminen behandelt wurden. Gleichzeitig schrumpfte ihr Hirn im Vergleich um ungefähr ein Drittel weniger, in einigen Fällen sogar um 53%. Das Onlinefachmagazin PLoS Onehat dazu auch die entsprechenden Hirnquerschnitte abgebildet, die dies eindrucksvoll zeigen.
Bier als Vitamin-B-Lieferant und die Wirkung des Hopfens
Die Ergebnisse der Studie gingen als gute Nachricht durch die Medien; u.a. Stern und Spiegel griffen sie auf. Natürlich wurde dies auch mit dem Hinweis verbunden, welche Lebensmittel Vitamine des B-Komplexes enthalten, als da wären Fisch, Hülsenfrüchte, Fleisch, Nüsse etc.
Nur ein Hinweis fehlte überall: Dass auch Bier große Mengen an Vitamin B enthält. Darunter fällt auch alkoholfreies Bier, das für ältere Menschen, die nicht mehr so viel essen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten müssen, eine leckere, gesunde Alternative darstellt.
Außerdem wirkt der im Bier enthaltene Hopfen beruhigend, so dass eventuelle Angst- und Verwirrtheitszustände nicht sofort mit Psychopharmaka bekämpft werden müssen und gegebenenfalls sogar auf die Einnahme von Schlafmitteln verzichtet werden kann.
Die Vitamin B-Dosierungen in der Studie
Die in der Studie verabreichten Vitaminmengen gehen natürlich weit darüber hinaus, was man täglich an Vitamin B durch Bier aufnehmen kann. Z.B. wurden 20 mg Vitamin B6 verabreicht, das ist ungefähr das Zwölffache des Tagesbedarfs, wohingegen 1 Liter Pils ca. 0,62 mg enthält.
1 Liter alkoholfreies Weißbier enthält ca. 0,15 mg Folsäure (Vitamin B9), in der Studie verabreicht wurden 0,8 mg Folsäure. Der Tagesbedarf liegt bei 0,4 mg.
An Vitamin B12 erhielten die Patienten 0,5 mg. Hier liegt der Tagesbedarf bei 0,003 mg und wird von 1 Liter alkoholfreiem Weißbier zu gut 50 % abgedeckt.
Und doch: Bier enthält den gesamten Vitamin B-Komplex (also zusätzlich die Vitamine B1, B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), Provitamin B5 (Pantothensäure)), und man kann auf diese Weise die Vitamin B-Aufnahme nicht überdosieren, denn die Forscher warnen vor zu hohen Dosen, da noch keine Langzeitergebnisse vorliegen.
(Quellen: Erdinger Weißbier alkoholfrei, Prof. Dr. Anton Piendl, Institut für Brauereitechnologie und Mikrobiologie der Technischen Universität München, Freising-Weihenstephan)
Hoher Siliciumgehalt im Bier möglicherweise auch wirksam gegen Alzheimer
Ein anderer Ansatz, der zeigt, dass Bier gegen Alzheimer wirksam sein könnte, ist das in hohem Maße enthaltene Silicium, das Aluminium im Körper bindet und ausscheiden hilft. Aluminium findet sich in den für Alzheimerkranke typischen Ablagerungen im Gehirn. Die im Bier enthaltene Siliciumform ist vom Körper zu 50% verwertbar, das Silicium aus der Banane dagegen nur zu 5%.
In Maßen genossen, kann Bier, insbesondere alkoholfreies, also schon frühzeitig zur Gehirnpflege eingesetzt werden.