Beziehungsratgeber werden von vielen belächelt und als unnütz abgetan, dabei könnte man soviel daraus lernen. Wie man einen guten Beziehungsratgeber findet.
Die steigende Scheidungsquote und die zahlreichen unfreiwilligen Singles beweisen es täglich: Beziehungen einzugehen und erfolgreich zu führen ist nicht einfach. Dennoch greifen viele erst zu einem Beziehungsratgeber oder begeben sich in eine Paarberatung, wenn die Beziehung bereits kurz vor dem Ende steht.
Beziehungsratgeber – Warum man sie erst liest wenn die Trennung unausweichlich scheint
Dass Ratgeber für die Liebe erst gelesen werden, wenn es bereits einen riesigen Problemberg gibt, ergibt eigentlich keinen Sinn.
Legt man sich ein Haustier zu, kauft man Bücher über die Haltung und Pflege, informiert sich bei Züchter oder Verkäufer über die richtige Fütterung und Ausstattung und durchstöbert Foren, um von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Schließlich will man ja alles richtig machen.
Auch wenn man Geld weise anlegen will, begibt man sich in professionelle Beratung, studiert einschlägige Literatur und scheut sich nicht Fragen zu stellen oder im Internet zu recherchieren.
Hat ein Schüler in einem Fach nicht den richtigen Durchblick – dann gibt es eben Nachhilfe bis der Stoff verstanden ist.
Geht es aber um Liebe und Beziehungen – da soll alles ganz ‚natürlich‘, ohne Hilfe, Ratgeber oder Wissen um Grundprinzipien laufen. Schließlich haben uns unzählige Filme gelehrt, dass sich zwei Menschen ganz einfach und problemlos zu finden und auf ewig absolut konfliktlos und glücklich zusammenzuleben haben. Und wenn dem nicht so ist: Dann ist es eben nicht der richtige Partner!
Dabei scheitern viele Beziehungen gerade an eigentlich kleinen Missverständnissen oder schlichtweg an der Unkenntnis von Grundprinzipien. Kein Wunder, denn dafür gibt es keinen Unterricht. Und obwohl viele Menschen immer wieder am gleichen Problem scheitern, greifen sie nur in den seltensten Fällen zu einem Buch oder suchen sich anderweitig Rat. Stattdessen wird ein neuer Partner gesucht – vielleicht war der Letzte (oder die Letzten) ja wirklich einfach nicht der Richtige.
Beziehungsratgeber – Wie man die Guten erkennt und aus dem Teufelskreis aussteigt
Die Anzahl der Beziehungsratgeber, in Buchläden und im Internet, ist mittlerweile riesig. Um in diesem enormen Angebot etwas zu finden das wirklich hilft, benötigt man einige Wegweiser. Bücher oder E-Books, die Patentrezepte, sofortige Erfolge bei allen Menschen oder ähnlich verlockendes ‚garantieren‘, sollte man lieber direkt im Laden lassen. Auch Ratgeber die angeblich jeden im Handumdrehen zum Flirtexperten machen können, versprechen oft sehr viel mehr als sie halten können. Stattdessen sollte man lieber auf ernsthafte und gut recherchierte Werke setzen.
Die Werke von Jürg Willi entsprechen diesen Anforderungen, geben Einblick in die Psychologie der Liebe, in die typischen Spannungsursachen einer Zweierbeziehung und beantworten die Frage: „Was hält Paare zusammen?“
Neben dem passenden Ratgeber, der hoffentlich über Kommunikation und die verschiedene Wahrnehmung von Situationen aufklärt, benötigt man natürlich noch etwas mehr. Ehrlich zu sich selbst zu sein und sich ernsthaft und aufrichtig zu fragen, wo vielleicht eigene Fehler oder Defizite liegen könnten, gehört ebenso zu einer erfolgreichen Beziehungs-Bildung wie die Frage „Wieso will ich eigentlich eine Beziehung?“ oder „Wieso will ich, dass diese Beziehung hält?“
Ist man sich darüber erst einmal klar geworden dürfte es an der nötigen Motivation, sich selbst weiterzubilden und von den alten verklärten Ansichten – zugunsten einer erfolgreichen und glücklichen Beziehung – Abschied zu nehmen, nicht mehr mangeln.