Erwerbslosigkeit ist für motivierte Arbeitsuchende oft hart. Nur wer am Ball bleibt, hat Aussicht auf Erfolg. Tipps von Fachleuten helfen bei der Jobsuche.
Wer schon lange arbeitslos ist, sieht bei Bewerbungen oft schwarz und resigniert. Als Ergebnis kommt dann leider nicht selten eine unmotivierte, nichtssagende Bewerbung heraus. Eine Ablehnung ist dadurch schon fast vorprogrammiert und ein demotivierender Kreislauf setzt sich in Gang. Dabei geht es auch anders. Gegen die Selbstzweifel hilft dann vor allem eines: Sich bewusst zu machen, dass man jederzeit die Möglichkeit hat, die eigene Sichtweise – und damit auch die momentane Situation – zu ändern.
Was Arbeitslose tun sollten
Jeder, der arbeitslos ist, kann die Phase der Arbeitslosigkeit sinnvoll nutzen. Genauer die Zeit, die nun im Übermaß zur Verfügung steht. Positiv für den späteren Wiedereinstig sind Fortbildung, Konzentration auf erfreuliche Dinge wie Hobbys oder Übernahme eines Ehrenamtes. Vor allem aber darf man sich keinesfalls isolieren, sondern gerade jetzt intensiv bestehende Kontakte pflegen und neue knüpfen. Zum einen, um nicht zu versauern, zum anderen sollte jeder im Umfeld wissen, dass man sich intensiv um eine neue Tätigkeit bemüht. Dabei helfen eigene, klare Vorstellungen davon, wie diese aussehen sollte. Nicht selten kommt nämlich der Tipp für eine freie, passende Stelle aus dem eigenen Bekanntenkreis.
Was Arbeitslose nicht tun sollten
Selbst wenn eine Absage nach der Anderen eintrudelt, ist die ganze Prozedur notwendig und keine Zeitvergeudung. In schwierige Perioden hilft es, sich an frühere Herausforderungen im Leben zu erinnern und klarzumachen, was man aus diesen Situationen gelernt hat. Selbstmitleid bringt nicht weiter. Es ist besser sich klarzumachen, dass auf eine schwierige Periode schließlich auch wieder bessere Zeiten folgen. Das muss man bedenken, um die Zeit der Arbeitsuche für sich persönlich richtig einzuordnen. Sie ist keine Situation ohne Ausweg, sondern der Weg zu einem Ziel, einem neuen Arbeitsplatz.
Jobsuche ist Arbeit
Um einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden hilft es, sich klarzumachen, dass es sich bei der Jobsuche bereits um eine wichtige Arbeit handelt. Die will strategisch und inhaltlich richtig gemacht werden.
Was Arbeitgeber über arbeitslose Bewerber aus den Unterlagen erkennen wollen
Wer die Unterlagen eines derzeit arbeitslosen Bewerbers auf dem Tisch hat, fragt sich:
- Sind die fachlichen Kenntnisse des Kandidaten auf dem neuesten Stand?
- Verfügt er über eine ausreichende Kompetenz, um die zu besetzende Position auszufüllen?
- Ist er erfolgsorientiert und besitzt er genügend Ehrgeiz?
- Wie ausgeprägt ist sein Arbeitswille?
- Kann er sich problemlos wieder in einen Arbeitsprozess eingliedern?
Lücke im Lebenslauf
Längere Zeiten von Arbeitslosigkeit hinterlassen Lücken im Lebenslauf. Abhängig von Alter und persönlichen Umständen wollen die plausibel gefüllt und erklärt werden.
Experten geben dazu folgende Tipps, nämlich jede Art von
- Fort- und Weiterbildung,
- ehrenamtlichem Engagement,
- selbstständigen Tätigkeiten,
- Pflege von Angehörigen,
- Minijobs
erwähnen. Dabei Wörter wie „arbeitslos“, „Arbeitslosigkeit“ weglassen, besser klingen „Bewerbungsphase“ oder „Orientierungszeit“.
Natürlich weiß jeder Arbeitgeber, was sich hinter diesen Floskeln verbirgt, sie suggerieren aber Aktivität und hören sich nicht so abschreckend an. Man kann sich trotzdem darauf vorbereiten, dass die Situation im Vorstellungsgespräch thematisiert wird.
Auch Arbeitslose können selbstbewusst auftreten
Wer sich bewirbt, hat etwas zu bieten. Die berufliche Biografie und erbrachte Leistungen gilt es darzustellen. Darüber hinaus können Bewerber, die arbeitslos sind, deutlich machen, wie sie ihr Wissen aktiv auf dem neuesten Stand halten. Oder, dass sie diese Phase zu einer beruflichen Neuorientierung nutzen. Im Anschreiben sollte man keinesfalls einen bittstellerischen oder gar weinerlichen Ton anschlagen.
Was Arbeitgeber von Arbeitslosen wissen wollen
Ein Unternehmen, das gesund ist und langfristig sichere Arbeitsplätze bietet muss wirtschaftlich arbeiten. Dazu gehört die richtige Auswahl neuer Mitarbeiter. Dabei spielen die fachlichen und persönlichen Kompetenzen eine große Rolle. Wer fachlich Nachholbedarf hat, kann unter Umständen geschult werden. Wer persönlich nicht ins Team passt, wird jedoch gar nicht erst eingestellt. Aus diesem Grund fühlen Arbeitgeber ihren potenziellen neuen Mitarbeitern gerne ganz intensiv auf den Zahn. Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus bewirbt, muss zusätzlich noch mit besonderen Fragen rechnen.
Mögliche Fragen zur Arbeitslosigkeit im Vorstellungsgespräch
Eine längere Arbeitslosigkeit wird immer Gegenstand im Vorstellungsgespräch sein. Mögliche Fragen, auf die man sich in diesem Zusammenhang vorbereiten kann:
- Wie kam es zu der Arbeitslosigkeit?
- Wie lange dauert diese Arbeitslosigkeit bereits an?
- Wie oft haben Sie sich schon erfolglos beworben?
- Was haben Sie zwischenzeitlich gemacht?
- Sind Sie förderungsberechtigt durch das Arbeitsamt?
- Trauen Sie sich die Aufgabe wirklich zu?
Aktiv bleiben
Bei aller guten Vorbereitung und Unterstützung ist nicht vorhersehbar, wann sich der Erfolg einstellt. Für Arbeitsuchende ist es in dieser Phase ganz wichtig, aktiv zu sein, sich mental und körperlich in guter Form zu bleiben. Beides ist unerlässlich für eine gelungene Selbstpräsentation.