Projektmanager sind Multitalente, die zwischen Kunden und Übersetzern vermitteln.
Projektmanager erledigen alle kaufmännischen Angelegenheiten rund um Übersetzungsprojekte. Aber was genau heißt das? Und vor allem, wie wird man Projektmanager?
Das Hauptaufgabenfeld:
Projektmanager werden in Agenturen, sogenannten Sprachdienstleistern, eingesetzt, um Übersetzungs- und Lokalisierungsprojekte zu betreuen. Hierfür erstellen sie individuelle Angebote und leiten den Übersetzungsprozess, nach Auftragserteilung des Kunden, ein bzw. beenden diesen nach erfolgreicher Abwicklung. Ganz konkret heißt das: Den zu übersetzenden Text analysieren, die Kosten und Termine für die Übersetzung berechnen, einen geeigneten Übersetzer suchen, die vollständige Übersetzung einer Qualitätskontrolle unterziehen, das Projekt durch Rechnungserstellung und Lieferung an den Kunden beenden.
Darüber hinaus gehören, vor allem in kleineren Agenturen, auch Aufgaben wie die Organisation und Betreuung von Sprachkursen und Sprachreisen, das Terminologiemanagement, Kundenakquise und die Betreuung des Fremdsprachensatzes zu ihrer Tätigkeit.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
In den meisten Fällen wird ein Studium, vorzugsweise der Übersetzungswissenschaften, vorausgesetzt, jedoch werden auch Philologen für diesen Tätigkeitsbereich eingesetzt. Grundvoraussetzung ist jedoch immer, dass man „irgendwas mit Sprachen“ studiert hat, um die Materie von Grund auf zu verstehen und einen Sinn für alle Sprachen, in die übersetzt wird, zu entwickeln. Kaufmännisches Grundwissen kann immer von Vorteil sein, wird allerdings nie als Voraussetzung gesehen, da man sich in diesen Bereich leicht und schnell einarbeiten kann. Die meisten Stellen in der Branche sind mit Quereinsteigern besetzt, die während ihrer beruflichen Laufbahn noch keine oder fast keine Erfahrungen im Dienstleistungssektor gesammelt haben.
Neben den fachlichen Qualifikationen müssen Projektmanager mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein und Stressresistenz gesegnet sein, um sich in der Dienstleistungsbranche zurecht zu finden und nicht nach kürzester Zeit das Handtuch zu werfen. Der berufliche Alltag wird meist, wie überall im Verkauf, von Zeitdruck, unzufriedenen Kunden und klagenden Lieferanten bestimmt. Ein dickes Fell sollten sich Projektmanager also allemal zulegen, auch wenn sie von Grund auf stabile, belastbare Persönlichkeiten sind.
Projektmanager – Top oder Flop?
Wer den Kontakt mit Menschen scheut, schnell den Kopf in den Sand steckt und für den Multitasking ein Fremdwort ist, sollte von vornherein nicht mit diesem Berufsbild liebäugeln, der Berufsalltag würde ohnehin nach kurzer Zeit zu Frust und Überlastung führen.
Wer sich jedoch vielfältige Aufgaben im Berufsleben wünscht, den Kunden immer an erster Stelle sieht, gerne verhandelt, kommunikationsstark und freundlich ist und wem Langeweile am Arbeitsplatz ein Dorn im Auge ist, wird an diesem Beruf viel Freude finden.
Das Projektmanagement ist einer der vielseitigsten und lehrreichsten Bereiche für ehemalige Studenten des Übersetzungswesens und der Philologie. Es ist ein Beruf, in dem man volle 40 Stunden pro Woche mit Sprachen in Kontakt steht, so, wie es eigentlich nach einem Studium der Sprachen gedacht ist und von den Studenten immer gewünscht wird.