Fünf Tropenschönheiten für die Wohnung. Eine Reihe exotischer und tropischer Pflanzen sind sehr beliebt und weit verbreitet. Hier erhalten Sie anhand von fünf Beispielen Anregungen und Pflegetipps.
Exotische Pflanzen benötigen besondere Standort- und Haltungsbedingungen, denn jede dieser Pflanzen hat ihre ganz speziellen Ansprüche an Luftfeuchtigkeit, Licht und Pflege. Die Grundvoraussetzung für den Kauf einer exotischen Pflanze ist die umfassende Information vor dem Kauf, denn sonst ist es um die wunderschönen Geschöpfe sehr bald schlecht bestellt. Einige exotische Zimmerpflanzen erfreuen sich bereits länger großer Beliebtheit, fünf stellen wir Ihnen vor:
Von den Philippinen: die Medinille – Medinilla magnifica
Die Medinille gehört zur Familie der Schwarzmundgewächse (Melastomataceae) und stammt von den Philippinen. Die „Prachtvolle“ (lat. magnifica) mit ihren traumhaft großen Blüten in Rosa ist die einzig kultivierte von etwa 125 Medinillen-Arten, die es in Europa seit etwa 100 Jahren gibt. Die Medinilla magnifica wird bis zu zwei Meter groß, die Blütenstände können eine Länge von 60 Zentimetern erreichen. Sie hat gehobene Ansprüche an ihr Umfeld: Sehr hell – ohne direkte Mittagssonne im Sommer, schön warm mit mindestens 20 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent. Diese Luftfeuchtigkeit muss dauerhaft gewährleistet sein, sonst geht sie schnell ein. Im Winter benötigt sie eine Ruhezeit von November bis Januar bei etwa 15 bis 18 Grad, damit im kommenden Jahr die Blüten wieder austreiben. Gegossen wird im Sommer reichlich mit lauwarmem Wasser, dringend Staunässe vermeiden! Im Winter wenig gießen, aber nie austrocknen lassen und mit dem Wasserzerstäuber besprühen. Während der Wachstumsphase bekommt sie einmal in der Woche Flüssigdünger. Verwendet wird normale Blumenerde mit etwas Blähton oder Torf und Sand, umgetopft wird alle zwei Jahre. Welke Blüten vorsichtig abtrennen.
Aus Französisch Guayana: das Flammende Schwert – Vriesea splendens
Das Flammende Schwert gehört der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) an und stammt aus Französisch Guayana. Die übrigen Arten kommen aus den Regenwäldern Lateinamerikas und Brasilien. Ihrer Gattung gehören etwa 300 Arten an, die bekannteste ist Vriesea splendens, das Flammende Schwert. Die rot-organge-gelbe Blüte hat die Form eines spitzen Schwertes und kann bis zu 50 Zentimeter wachsen. Wie alle Bromelien-Arten blüht sie nur ein einziges Mal, danach stirbt sie ab. Der Ableger, der vor dem Absterben gebildet wird, kann weiter kultiviert werden und blüht etwa zwei Jahre später. Auch ohne Blüte ist die Vriesea splendens eine sehr attraktive Zimmerpflanze, schön sind die fleischigen, glänzenden Blätter mit bräunlich-rötlichen Streifen. Junge Pflanzen benötigen einen halbschattigen Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit, ältere Pflanzen einen wesentlich helleren Standort. Im Sommer sind Temperaturen bis 27 Grad gut, im Winter sollte sie bei 15 bis 18 Grad stehen. Sie wird mit lauwarmem Wasser gegossen, dabei auch immer etwas Wasser in den mittigen Trichter geben, vor allem im Sommer. Gedüngt wird im Sommer alle zwei, im Winter alle drei Wochen mit der hälftigen Menge.
Aus Südostasien: Die Alokasie – Alocasia sanderiana
Die Alokasie gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae) und stammt aus den Regenwäldern Asiens. Ihre Gattung verfügt über 70 Arten, wobei die bekannteste die Alocasia sanderiana mit ihren silbrig glänzenden Blättern und hellen Adern ist. Sie gedeiht ideal bei 25 Grad Raumtemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Wer die Möglichkeit hat, diese Bedingungen zu schaffen, erfreut sich einer markanten Blattschönheit. Die Alokasie benötigt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung bei 22 bis 25 Grad am Tage (jedoch nie darunter), im Winter und nachts mindestens 18 Grad. Da die Alokasie eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit benötigt, muss sie täglich besprüht werden; besser noch wäre ein elektrischer Luftbefeuchter. Im Sommer wird sie viel gegossen, im Winter darf die Erde nicht austrocknen, lauwarmes Wasser bevorzugt sie. Gedüngt wird zwischen Mai und Oktober alle zwei Wochen mit Flüssigdünger. Umtopfen kann man alle zwei Jahre in den Monaten Februar bis März. Sie benötigt nährstoffreiche Erde mit etwas Torf und eine Drainage-Schicht aus Kiesel.
Aus Südamerika: das Einblatt – Spathiphyllum wallisii
Das Einblatt gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae) und stammt aus Kolumbien. Der Gattung gehören etwa 50 Arten an, die meisten kommen aus einem Gebiet vom mexikanischen Norden bis zum peruanischen Süden. Das Einblatt ist eine äußerst beliebte exotische Zimmerpflanze. Der Kolben der Blütentriebe wird gerahmt von einem Hochblatt und lanzenartig geformten Blättern, die bis zu 30 Zentimeter lang werden können. Die Blüten selbst sind filigran, meist weiß und sehr dekorativ. Spathiphyllum sind sehr pflegeleichte und dankbare Zimmerpflanzen. Der Standort des Einblatts kann hell ohne direkte Sonne sein, aber auch halbschattig bis schattig, da es sehr anpassungsfähig ist. Mit normalen Zimmertemperaturen – nicht unter 18 Grad – kommt die Pflanze gut zurecht. Die Erde muss stets feucht sein, darf nicht durchnässt sein und nicht austrocknen; im Winter etwas weniger gießen, ab und zu besprühen. Von April bis September düngt man wöchentlich, danach alle zwei bis drei Wochen. Je nach Wurzelballendichte alle zwei bis drei Jahre umtopfen.
Aus Mittel- und Südamerika: Die Guzmanie – Guzmania
Die Guzmanie gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae), die Gattung umfasst etwa 130 Arten. Sie wurde nach dem spanischen Pflanzensammler Anastasio Guzman benannt. Die meisten Arten kommen aus den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Guzmanien sind meist Epiphyten, d.h. sie leben in Bäumen; es gibt aber auch Erdpflanzen, niedrigere Gewächse, solche mit höheren Blütenständen und unempfindliche Hybriden. Bekannte Arten sind zum Beispiel Guzmania intermedia oder Guzmania lingulata. Guzmanien verfügen über lange, spitze, trichterförmige Blätter, aus deren Mitte ein einzelner ährenartiger Blütenstand hervortritt. Sie ist als Zimmerpflanze gut geeignet. Ihr Standort soll hell sein, besonders im Winter, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Dauerhafte Wärme bei 18 bis 20 Grad sind ideal, während der Blütezeit 20 bis 22 Grad. Sie benötigt relativ viel Wasser, am besten lauwarmes, dabei auch immer etwas Wasser in den mittigen Trichter geben. Gedüngt wird im Sommer alle zwei, im Winter alle drei Wochen mit der hälftigen Menge.
Weitere beliebte, weit verbreitete tropische und exotische Zimmerpflanzen sind Orchideen, Myrte (Myrtus), Araukarien (Araucaria; Nadelholzgewächse) und Palmfarn (Cycas revoluta). Die Auswahl ist nicht gerade klein, deshalb wird jeder Liebhaber tropischer und exotischer Schönheiten seine Pflanze(n) finden können.