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Bei Vorträgen durch emotionale Geschichten punkten – Storytelling

Präsentationen, Vorträge und Reden werden durch emotionale Geschichichten lebendiger. Storytelling hat einen hohen emotionalen Wert.

Menschen erzählen sich seit jeher Geschichten. Märchen gehören zu unserer Tradition und haben auf besondere Weise auch in das Berufsleben Einzug gehalten. Nicht nur Kinder hören gerne Märchen, auch Erwachsene erzählen sich das Neueste aus der Nachbarschaft, sehen dem Politikertalk im Fernsehen zu oder lesen in Boulevardmagazinen über die Erlebnisse der Promis. Auch das Arbeitsleben lebt von persönlichen Geschichten. In einem Team weiß jeder etwas über den anderen, witzige Begebenheiten oder kleine Konflikte werden gerne weitergegeben und auch nach Jahren immer mal wieder aufgewärmt. Storytelling ist eine Methode, diese Erzählkunst erfolgreich für das Marketing, für Veränderungsprozesse oder die Unternehmenskultur, zu nutzen.

Storytelling als unterhaltsame Methode für Präsentationen und Vorträge

Storytelling ist mehr als das Erzählen von Geschichten, es ist eine Methode, die faktenorientierte Arbeitswelt ein bisschen emotionaler zu gestalten. Ein persönliches Erlebnis, eine traurige Begebenheit oder eine witzige Begegnung lockern nicht nur ein sprödes Thema auf sondern wirken mitreißend, emotionalisierend und unterhaltend. Persönliche Erzählungen bieten die Möglichkeit, sich zu identifizieren, eine andere Perspektive einzunehmen und mitzuschwingen. Storytelling hat den Effekt, Gefühle zu Sachverhalten zu erzeugen. Fragen werden so auf emotionaler Ebene beantwortet.

Bei Veränderungsprozessen in Firmen bietet das Storytelling die Möglichkeit, Mitarbeiter emotional an das Unternehmen zu binden. Gerade Produkt- oder Firmengeschichten haben das Potential zu einem Modell, Probleme zu bewältigen, Hindernisse zu überwinden und Hürden zu nehmen. Persönliches macht betroffen, reißt mit, motiviert und unterstützt.

Der typische Aufbau beim Storytelling

Ein langweiliges Diagramm erhält seine emotionale Bedeutung erst durch die Verknüpfung mit einer persönlichen Erzählung. Botschaften, Ideen und Argumente erscheinen den Zuhörern schlüssiger und bleiben länger im Gedächtnis, wenn sie mit einer persönlichen Geschichte, einem Leidensweg und einer Lösung verbunden sind. Auf diese Weise wird die eher unbewusste Gefühlsebene angesprochen und rationale Bewertungen außer Kraft gesetzt.

Ein Beispiel für den typischen Aufbau beim Storytelling:

  • Die Firma hat ein Problem, muss finanziell kürzer treten und die Mitarbeiter auf Veränderungen einstimmen
  • In den Vortrag über Zahlen und Fakten wird die persönliche Geschichte des Chefs oder eines Mitarbeiters eingebunden – und damit ein individueller Lösungsweg aufgezeigt
  • Am Ende steht eine schlüssige Erklärung zur Problemlösung für die Belegschaft

Wie findet man die geeignete persönliche Geschichte für den eigenen Vortrag?

Zuerst einmal geht es darum, sich über die Botschaft des eigenen Vortrags, der Rede oder Präsentation klar zu werden. Ist das Ziel Motivation zum Durchhalten bei einem finanziellen Engpass, der Zusammenhalt bei einer Umstrukturierung im Team oder einer Neuverteilung von Aufgaben? Dann gilt es diesem Ziel entsprechend Vergleiche und Highlights aus der eigenen Geschichte zu finden. Im Rückblick ein persönliches Dilemma zu schildern, ein Bedrängnis oder eine witzige Begebenheit. Geschildert werden kann auch ein Erlebnis des Partners, eines Mitarbeiters oder eines Kunden, sofern diese damit einverstanden sind. Das Storytelling zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die ganze Präsentation. Dennoch sollte die eigentliche Geschichte kurz gehalten werden und die Botschaft nur so knapp geschildert werden, wie für das Verständnis der Zuhörer notwendig.