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Bei Unternehmensanleihen ist Strategie gefragt

Anleger müssen bei Unternehmensanleihen/Corporate Bondes genau hinschauen. Mehr Rendite mit Unternehmensanleihen.

Anleger müssen bei Corporate Bonds genau hinschauen. Die Risiken zeigen, dass bei Unternehmensanleihen bei der Titelauswahl besondere Sorgfalt nötig ist. Dabei ist die Auswahl eine sehr individuelle. Jeder Anleger muss hier seinen eigenen Weg zur jeweils passenden Risiko-Rendite-Mischung gehen. Und dafür bietet dieses Segment des Rentenmarktes mit seinem breiten Angebot eine hervorragende Plattform. Doch sollte man das Unternehmen, dem man sein Geld ausleiht, gründlich unter die Lupe nehmen: möglichst viele Informationen heranziehen, Analysen von Banken und Unternehmensberater lesen und bewerten und dann ganz in Ruhe im stillen Kämmerlein die Entscheidung für die richtigen Bonds treffen.

Nur Anleihen mit einem (guten) Rating berücksichtigen

Zunächst sollten sich Anleger nach dem wichtigsten Auswahlkriterium, dem Rating, als Orientierung und objektiven und fundierten Qualitätsmaßstab richten. Dabei ist ein Rating allein keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung! Gehen Sie so vor wie die Profis: Viele institutionelle Investoren wie beispielsweise Investmentfondsmanager haben die Vorgabe, nur Anleihen von Schuldnern zu kaufen, die ein Urteil von einer externen Rating-Agentur erworben haben. Mit anderen Worten: Gibt es bei den Informationen zu einer bestimmten Unternehmensanleihe kein Rating, sollten Sie die Hände davon lassen. Als sicherheitsbewusster Anleger sollten Sie nur Anleihen von Schuldnern wählen, denen mindestens eine Bonität von A zuerkannt wurde. Also die Ratings AAA-A. Auf keinen Fall sollte man aus dem Investment-Grad herausfallen. Im Einzelfall bei einem guten Unternehmen und einer interessanten Rendite ist sicherlich auch ein BBB hinzunehmen.

Auf den Renditeabstand achten

Danach sollten Sie sich dem Spread anschauen: Der europäische Kapitalmarkt nimmt an Breite und Reife zu. Die Angebotspalette wird größer – verschiedene Spreads und damit unterschiedliche Renditen sind möglich. Denn gerade das Angebot an Anleihen von Schuldnern nicht erstklassiger Bonität wächst schnell. Dabei kann der Aufschlag an Rendite als Meßlatte für das Risiko angesehen werden: je höher, desto mehr. Nächster Schritt ist die Branchenauswahl. Denn bei Corporate Bonds ist die richtige Auswahl der Branchen besonders wichtig. Häufig kommt es in einem Sektor durch branchenspezifische Entwicklungen zu einem regelrechten Run auf den Kapitalmarkt. Haben die Unternehmen schon öfters emittiert, dann kann man sich diese Emissionen genauer betrachten. Generell sollte man sich ausschließlich den namentlich bekannten Unternehmen der jeweiligen Branche zuwenden. Meist sind die auch die großen oder gar die Marktführer. Wichtige Branchen bei Unternehmensanleihen sind die Bereiche Telekommunikation, Banken, Versorger und Technologie, die alle ihre unterschiedlichsten Charakteristika haben.

Währungsrisiken mit Euro-Einführung verringert

Schließlich Stichpunkt Währung. Das ist ein wirklicher Fortschritt für Anleger: Durch die europäische Währungsunion können Investoren auf einem viel größeren Kapitalmarkt aus einer Vielzahl von Unternehmensanleihen auswählen, die in Euro laufen. So sind Währungsrisiken ausgeschlossen. Und das eigentliche Herkunftsland eines Emittenten ist weniger wichtig. Viele Unternehmen von anderen Kontinenten geben im übrigen ebenfalls Euroanleihen heraus.