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Behandlung von Hämorrhoiden – was tun bei Schmerz und Juckreiz

In der Homöopathie gibt es viele Mittel, die zur Behandlung gegen Hämorrhoiden benutzt werden. Auch verschiedene Salben und Hausmittel lindern die Symptome. Wie behandelt man Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden, umgangssprachlich auch Hämoriden oder goldene Ader und Goldader genannt, sind Erweiterungen der Enddarmvenen. An sich hat jeder Mensch Hämorrhoiden, die im Enddarm rund um den After angelegt sind und diesen mit abdichten. Das Krankheitsbild entsteht dann erst, wenn sie sich, ähnlich wie bei Krampfadern, mit Blut füllen. Medizinisch spricht man nun vom Hämorrhoidalleiden. Es wird zwischen äußeren und inneren Hämorrhoiden unterschieden. Letztere kann nur der Arzt mit Proktoskopie oder Rektoskopie diagnostizieren, da sie im analen Kanal meist nicht getastet werden können.

Symptome bei Hämorrhoiden

Die Betroffenen klagen über dumpfen Druck im Enddarm, schmerzhafte Zustände im ganzen Mastdarm, starken Juckreiz am After, manchmal begleitet von Nässen. Es kommt zu Schmerzen bei der Stuhlentleerung. Häufig liegt Verstopfung vor, seltener Durchfall. Größere Knoten werden als Fremdkörper empfunden. Bei den äußeren Hämorrhoiden handelt es sich, ähnlich wie bei Krampfadern, um akut auftretende Knoten oder Wülste, die innerhalb kurzer Zeit stark anwachsen können. Das Beschwerdebild hängt dabei nicht zwangsläufig von der Größe der Hämorrhoiden ab. Häufig ist auch Blut dem Stuhl aufgelagert oder am Klopapier zu finden. In diesem Fall sollte eine Diagnose beim Proktologen eingeholt werden, da Blutungen aus dem After auch frühe Symptome anderer, schwerwiegenderer Darmerkrankungen sein können.

Ursachen für die Erweiterung der Enddarmvenen

Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Hämorrhoiden spielen sitzende Lebensweise, wenig Bewegung, Übergewicht und Ernährungsfehler wie zu wenig Ballaststoffe und zu geringe Trinkmenge. Diese Faktoren sind für Darmträgheit und Verstopfung verantwortlich, die wichtigsten Gründe für Hämorrhoiden. Wer an Verstopfung leidet, muss beim Stuhlgang außerdem stark pressen, wodurch sich die Darmblutgefäße mit der Zeit erweitern. Aber auch die Einnahme von Abführmitteln ist schädlich, da sich dadurch der normale Stuhlreflex verändert. Andere Gründe wie hormonelle Einflüsse durch Menstruation und Schwangerschaft oder Bindegewebsschwäche tragen ebenfalls zur Entwicklung der Hämorrhoiden bei.

Was tun bei Hämorrhoiden?

Natürlich sollten mögliche Ursachen ausgeschaltet werden. Wichtig ist eine gründliche Analhygiene nach jedem Stuhlgang, wobei nach der Vorreinigung mit einem weichen Toilettenpapier, warmes Wasser und Schwamm ausreichend sind. Sitzbäder mit Kamillen -, Roßkastanien-, Eichenrinden-, oder Zinnkrautextrakt können hilfreich sein. Die Badetemperatur sollte bei 30 Grad bis 32 Grad liegen und 10 Minuten nicht übersteigen. Das Sitzbad sollte bei prall gefüllten Hämorrhoiden allerdings nicht angewendet werden.

Eine heilende Salbe kann man aus 15 g Lanolin, 4 g Bienenwachs und 30 ml Olivenöl herstellen. Das Ganze wird im Wasserbad erhitzt. Wenn die Zutaten der Salbengrundlage geschmolzen sind, werden 30 ml Rosskastanientinktur und 20 Tropfen Wachholderöl dazu gegeben. Besonders wirkungsvoll soll eine Salbe sein, wenn der Grundlage je 10 ml Rosskastanien- (Aesculus), Ringelblumen- (Calendula), Hamamelis- und Pfingstrosentinktur (Paeonia) zugefügt werden. Einfacher und genauso wirkungsvoll ist die Herstellung eines Heilöles. Dabei wird die Salbengrundlage durch 40 ml Olivenöl ersetzt. Egal ob Salbe oder Öl, der After wird mit der gewählten Mischung zweimal täglich eingerieben. Dabei sollte der Schließmuskel mit einbezogen werden und etwas Salbe oder Öl, soweit möglich, mit dem Mittelfinger in den Enddarm eingebracht werden.

Homöopathische Mittel gegen Hämorrhoiden

  • Aesculus D4, 3-mal täglich – es besteht im Enddarm ein Gefühl wie von Splittern oder Stöckchen. Die Hämorrhoiden sind in Verbindung mit Leberbeschwerden entstanden. Es kann auch ein Völlegefühl in der Lebergegend vorliegen. Die Ursache der Hämorrhoiden kann chronische Verstopfung sein.
  • Aloe D6, 3-mal täglich – die Hämorrhoiden stehen wie Weintrauben hervor. Sie bluten oft und viel. Es besteht Durchfallneigung.
  • Hamamelis D4, 4-mal täglich – Venenstauungen wie Krampfadern können zusätzlich zu Hämorrhoiden auftreten. Die betroffenen Körperteile fühlen sich zerschlagen an, die Hämorrhoiden wund. Sie bluten stark. Nach einer Geburt entstandene Hämorrhoiden in Verbindung mit entzündeten Brustwarzen.
  • Lycopodium D6, 3-mal täglich – die Hämorrhoiden bleiben harte, bläuliche Knoten und bluten nicht oder aber bluten übermäßig stark. Besonders bei Berührung ist der Schmerz zu spüren.
  • Nux vomica D6, 3-mal täglich – bei juckenden Hämorrhoiden, die nicht bluten. Oft in Verbindung mit Kopfschmerzen. Kaltes Wasser lindert. Besonders durch Missbrauch von Stimulanzien oder nach starken Medikamenten. Blutende Hämorrhoiden mit ständigem Stuhldrang und dem Gefühl, der Darm könne nicht entleert werden.
  • Pulsatilla D12, 2-mal täglich – Hämorrhoiden, die nicht bluten mit juckenden, stechenden Schmerzen. Häufig passend für Frauen mit weichem Charakter.
  • Ratanhia D4, 3-mal täglich – Gefühl als wäre der Enddarm voller Glassplitter. Der After brennt noch stundenlang nach dem Stuhlgang, der meist durchfällig ist. Es kann zu Analfissuren kommen, die wie Feuer brennen. Der After juckt und kann nässen.
  • Silicea D6, 3-mal täglich – es treten Fissuren zusammen mit Hämorrhoiden auf. Der Stuhl kann nur mit Mühe entleert werden und schlupft häufig zurück.