Bares, Travellerschecks oder Plastikgeld? Aus welchem Mix setzt sich die ideale Reisekasse am besten zusammen? Tipps zum Thema Geld im Urlaub. Bargeld, Reiseschecks oder Plastikgeld? Welches ist im Urlaub das ideale Zahlungsmittel? Vor den Ferien stellen sich viele Urlauber die Frage, wie sie im Ausland am besten bezahlen können. Weltenbummler raten für die Reisekasse gern zu einem individuellen Mix von Bargeld, Reiseschecks und Kreditkarte. So macht man sich nicht von einem einzigen Zahlungsmittel abhängig.
Auch nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW ist es ratsam, mehrere Zahlungsmittel im Gepäck haben. Für einen Wochenendtrip mag es noch ausreichend sein, sich allein auf Bargeld zu beschränken. Aber Bargeld zieht erstens Diebe an und wird zweitens bei Verlust nicht ersetzt. Urlauber sollten immer auf mehrere Zahlungsmöglichkeiten setzen.
Bargeld für den ersten Tag, das Taxi zum Hotel und das Restaurant
Bargeld ist unkompliziert und wird überall anstandslos akzeptiert. Vor allem, wenn US-Dollar oder Euro drauf gedruckt steht. In vielen Ländern Asiens, Südamerikas und der Karibik gibt es verschiedene Währungssysteme. In Restaurants, Hotels sowie in Geschäften kann man aber stets problemlos in Euro oder in US-Dollars neben der originalen Landeswährung bezahlen.
Scheine und Münzen gehören im Ausland zur Grundausstattung des Urlaubsportemonnaies. Wie viel Bares man mitnimmt, hängt von verschiedenen Umständen ab: Wie lange soll der Urlaub dauern? Wie hoch ist das Risiko, auf der Reise bestohlen zu werden? Wie unkompliziert lassen sich im Urlaubsland andere Zahlungsmittel wie Maestro- oder Kreditkarten einsetzen? Zumindest für den Tag der Ankunft, die Fahrt zum Hotel und den ersten Urlaubstag, das erste Essen im Restaurant, das Trinkgeld, sollte jeder Bargeld in der Landeswährung bei sich haben. Geht der Trip in ein Land außerhalb der Eurozone, sollte bereits zu Hause einige Euros umgetauscht werden.
Debitkarten, um Bargeld abzuheben
Die bekannteste Debitkarte ist die Mastercard-assoziierte Maestro-Karte (früher EC-Karte). Was früher die EC-Karte war, ist heute die Bankkundenkarte mit Maestro-Zeichen. Mit dieser Plastikkarte und der persönlichen Geheimnummer (PIN) kann sich der Urlauber weltweit mit Bargeld versorgen oder bargeldlos zahlen. Die Karte ist laut Bundesverband Deutscher Banken in mehr als 100 Ländern an über 11 Millionen Akzeptanzstellen einsetzbar – sowohl an elektronischen Kassen in Geschäften, Hotels und Restaurants als auch an Geldautomaten.
In der Regel aber wird eine Kreditkarte zum Kaufen benutzt und eine Maestro-Karte zum Bargeldziehen am Automaten. Es gibt über eine Million Geldautomaten mit dem Maestro-Logo. Neben Reiseschecks ist eine Maestro-Karte die preiswerte Möglichkeit, sich Bares zu beschaffen. Der Preis für Abhebungen am Geldautomaten variiert je nach Kreditinstitut (Hausbank) und Reiseland. In jedem Fall gilt: Ein Kostenvergleich beim Geldinstitut lohnt sich.
Wer die Karte verliert oder wem sie gestohlen wird, der muss sie sofort bei seinem Kreditinstitut oder alternativ unter der zentralen Sperrnummer sperren lassen. Diese Telefonnummer notiert man sich am besten schon vor dem Urlaub, ebenso die Nummer des Girokontos sowie die Kartennummer. Die Angaben bewahrt man dann getrennt von der Karte auf.
Kreditkarten als sicheres Zahlungsmittel
Vor allem in Übersee, aber auch im europäischen Ausland, ist eine Kreditkarte nahezu unverzichtbar. Wer ein Hotel oder Mietwagen reserviert oder eine Reise bucht, kommt um den Einsatz einer Kreditkarte praktisch nicht mehr herum. Kreditkarten sind sehr praktisch: Man kann mit ihnen am Automaten Geld abheben (es gibt nicht immer Geldautomaten mit einem Maestro-Zeichen in der Nähe), man kann in vielen Geschäften und Restaurants damit bezahlen und die Währung des Landes, in dem man sich befindet, spielt in der Regel keine Rolle. Beim Einkauf mit Kreditkarte innerhalb der Eurozone fallen keine Gebühren an.
Kreditkartenbelege sollten man die Reise über aufheben und nach dem Urlaub mit der Monatsabrechnung vergleichen. Bestehen Unstimmigkeiten, können die entsprechenden Beträge bis vier Wochen nach Stellung der Kreditkartenrechnung reklamiert werden.
Vor der Reise sollte man sich stets die Kreditkartennummer und die zentrale Rufnummer der Kreditkartengesellschaft aufschreiben. Bei Verlust oder Diebstahl ist über die zentrale Rufnummer sofort die Kreditkartengesellschaft oder das kartenausstellende Kreditinstitut zu benachrichtigen.
Reiseschecks weltweit akzeptiert
Reiseschecks (Traveller Cheques) werden von Unternehmen wie American Express oder Thomas Cook ausgegeben und weltweit akzeptiert. Sie sind ein recht sicheres Zahlungsmittel, Diebe können beispielsweise mit einem Reisescheck nichts anfangen. Wer so an Geld kommen möchte, muss bei seiner Bank alle Schecks unterschreiben, wenn er sie in Empfang nimmt. Will er einen Scheck einlösen, muss er erneut unterschreiben und dabei einen Ausweis vorlegen. Zudem sind Reiseschecks bei Verlust versichert und werden meist schnell noch vor Ort ersetzt. Sie eignen sich besonders für Reisen in unsichere Länder. Trotzdem haben Reiseschecks auch einige Nachteile, etwa die relativ hohen Kosten. Meist gibt es eine Mindestgebühr von sechs Euro, die schon beim Kauf der Reiseschecks zu zahlen ist. Beim Einlösen fallen weitere Gebühren an. Traveller Cheques kosten üblicherweise ein Prozent ihres Nennwertes. Auch sind sie vom tagesaktuellen Wechselkurs abhängig. Reiseschecks eignen sich aber hervorragend als Quasi-Bar-Reserve. Erfahrene Weltenbummler halten übrigens eine Reisescheck-Stückelung von 50 US-Dollar für am geeignetsten. Reiseschecks sind unbegrenzt gültig.