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Bachblüten als sanfte Helfer in Notlagen und Krisen

Die Bachblüten-Therapie verspricht Hilfe bei seelischen Verstimmungen und Krisen. Sie gilt als nebenwirkungsfrei und ist für Kinder und Tiere geeignet.

Heute sind unzählige Blüten-Essenzen auf dem Markt. Die Original-Bachblüten stammen vom englischen Arzt und Bakteriologen Edward Bach. Er entwickelte seine Essenzen in den 1930 Jahren. Sie werden traditionellerweise aus 37 in Großbritannien heimischen Pflanzen hergestellt. Nummer 38 ist reines Quellwasser. Darin eingelegt, bleiben die Blüten eine Weile in der Sonne stehen. Zur Haltbarmachung wird die Essenz mit hochwertigem Brandy versetzt. Mittlerweile gibt es auch alkoholfreie Zubereitungen für Menschen, die Hochprozentiges meiden möchten. Das macht die Einnahme für Kinder und Tiere möglich. Bei beiden Gruppen wurden überraschende Heilungserfolge beschrieben. Anders als bei Erwachsenen, lassen sich diese kaum mit dem oft strapazierten Begriff vom „reinen Placebo-Effekt“ erklären. Trotzdem lehnen viele Schulmediziner die sanften Essenzen rigoros ab. Wie die meisten Verfahren, die auf der energetischen Ebene heilen sollen, gilt die Wirksamkeit der Bachblüten-Therapie als wissenschaftlich nicht belegt.

Bachs Zielsetzung und seine 38 Essenzen

Dabei hatte Bach ursprünglich nicht vor, eine neue Behandlungsmethode gegen Krankheiten zu entwickeln. Er war überzeugt, dass negative Gemütsverfassungen krank machen und wollte Mittel finden, die Persönlichkeit zu stärken. Er hatte selbst eine schwache Konstitution, war bereits mit 32 Jahren schwer krank, schonte sich aber kaum. Wahrscheinlich ahnte er, dass ihm wenig Zeit bleiben sollte für sein Lebenswerk. Bach unternahm intensive Selbstversuche mit verschiedenen Pflanzen. Als sehr sensitiver Mensch verspürte er bei der Anwendung einer Blütenessenz genau jene Ängste und Gefühle von Resignation, Depression etc. bei denen die betreffende Pflanze Linderung versprach. Diese Erfahrung verlieh ihm tiefes Mitgefühl für seine Patienten, denen er die Blütenessenzen kostenlos zur Verfügung stellte. Mit nur 50 Jahren starb Dr. Bach an Herzversagen.

Seine Essenzen werden in sieben Gruppen unterteilt, die der seelischen Grundstimmung zugeordnet sind, die sie ausgleichen sollen. Die folgende Auflistung nennt die Nummer der Bachblüte, den deutschen Pflanzennamen und differenziert nach Art der jeweiligen Stimmungslage oder Charakterschwäche:

1. Angst

  • Aspen (2, Zitterpappel) hilft bei unerklärlichen Ängsten und vagen Vorahnungen
  • Cherry Plum (6, Kirschpflaume) wirkt gegen die Angst, Fehler zu begehen und bei drohenden seelischen Kurzschlusshandlungen
  • Mimulus (20, Gefleckte Gauklerblume): man fürchtet sich vor konkreten Dingen, ist überängstlich und schüchtern
  • Red Chestnut (25, Rote Kastanie): man hat Angst um andere, sorgt sich mehr um deren Wohlbefinden als um das eigene
  • Rock Rose (26, Gelbes Sonnenröschen) hilft bei Panikattacken, mildert die Angst bei Unfällen oder Schockzuständen

2. Unsicherheit

  • Cerato (5, Bleiwurz): es mangelt an Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Meinung
  • Gentian (12, Bitterer Enzian): man lässt sich leicht entmutigen, ist skeptisch, voller Pessimismus und Selbstzweifel
  • Gorse (13, Stechginster): bei großer Hoffnungslosigkeit und Resignation
  • Hornbeam (17, Hainbuche): der Alltag wird als Last empfunden, die täglichen Anforderungen werden kaum bewältigt
  • Scleranthus (28, Einjähriger Knäuel): man leidet unter Stimmungsschwankungen, ist unschlüssig und kann sich schwer entscheiden
  • Wild Oat (36, Waldtrespe): hilft eigene Ziele zu stecken und die persönliche Lebensaufgabe zu finden

3. Mangelndes Gegenwartsinteresse

  • Chestnut Bud (7, Knospe der Roßkastanie) hilft aus Fehlern und schlechten Erfahrungen zu lernen
  • Clematis (9, Weiße Waldrebe): großer Idealismus, Tagträumerei
  • Honeysuckle (16, Geißblatt): man verklärt die Vergangenheit und sehnt sich zurück
  • Mustard (21, Ackersenf): man ist scheinbar grundlos schwermütig und tieftraurig, hat kein Interesse für nichts mehr
  • Olive (23, Olive): alles wird einem zu viel, man fühlt sich ausgelaugt und erschöpft
  • Wilde Rose (37, Heckenrose): apathisch und teilnahmslos lässt man alles klaglos über sich ergehen
  • White Chestnut (35, Weiße Kastanie): unerwünschte Gedanken kreisen im Kopf, innere Monologe werden zwanghaft

4. Einsamkeit

  • Heather (14, Heidekraut): man ist unfähig, allein zu sein und dabei doch nur mit sich selbst beschäftigt
  • Impatiens (18, Drüsentragendes Springkraut): Reizbarkeit und Ungeduld gegenüber anderen führen zur Einsamkeit
  • Water Violett (34, Sumpfwasserfeder): Einsamkeit und Isolation sind selbstgewählt

5. Überempfindlichkeit

  • Agrimony (1, Odermennig): eine Fassade der Sorglosigkeit verbirgt Gefühle und kaschiert innere Unruhe
  • Centaury (4 Tausendgüldenkraut): zu große Gutmütigkeit lässt einen nur schwer „nein“ sagen
  • Holly (15, Stechpalme): man reagiert auf Verletzungen mit Eifersucht, Neid, Misstrauen oder gar Hass, leidet aber unter diesen negativen Gefühlen und Gedanken
  • Walnut (33, Walnuss): es fehlt an Durchsetzungsvermögen, man lässt sich leicht verunsichern

6. Mutlosigkeit und Verzweiflung

  • Crap Apple (10, Holzapfel): unterstützt Selbstreinigungsprozesse seelischer und körperlicher Natur, hilft gegen Zwänge und Pedanterie
  • Elm (11, Ulme): man zweifelt vorübergehend an der eigenen Kraft, fühlt sich der Verantwortung nicht gewachsen
  • Larch (19, Lärche): gibt Mut und Selbstvertrauen
  • Oak (22, Eiche): bestärkt einen darin, nicht aufzugeben, auch wenn man erschöpft ist
  • Pine (24, Föhre): hilft gegen Selbstzweifel, Schuldgefühle und Vorwürfe gegenüber sich selbst
  • Star of Bethlehem (29, Doldiger Milchstern): tröstet nach seelischen Erschütterungen und in der Trauer
  • Sweet Chestnut (30, Edelkastanie): hilft, wenn die Verzweiflung so unerträglich wird, dass man keinen Ausweg mehr sieht
  • Willow (38, Weide): man ist verbittert, fühlt sich ausgeliefert und sieht sich als hilfloses Opfer von Schicksalsschlägen

7. Übertriebene Fürsorge

  • Beech (3, Rotbuche): man ist streng mit anderen, neigt zur Intoleranz und zeigt wenig Mitgefühl
  • Chicory (8, Zichorie=Wegwarte): man ist besitzergreifend, übertrieben kritisch und mischt sich gerne in die Angelegenheiten seiner Mitmenschen ein
  • Rock Water (27, Quellwasser): man geht hart mit sich ins Gericht, hat eine starre Meinung und neigt zur Strenge
  • Vervain (31, Eisenkraut): man möchte die Welt verbessern, ist mit Übereifer bei der Sache bis zur Erschöpfung
  • Vine (32, Weinrebe): man ist dominant, will unbedingt seinen Willen durchsetzen und neigt zur Besserwisserei

Die Anwendung der Bachblüten

Oftmals kommen die Essenzen auch bei akuten und chronischen Krankheiten zum Einsatz. Sie unterstützen die Selbstheilungskräfte und eignen sich gut zur Selbstmedikation. Ausführliche Fragebögen erleichtern die Bestimmung der geeigneten Essenz. Doch ein Fehlgriff hätte keine negativen Folgen. Denn bei Bachblüten sind keine Nebenwirkungen bekannt. Als „Erste Hilfe“ in Notlagen hat sich „Rescue Remedy“ bewährt. Diese Mischung aus Clematis, Cherry Plum, Impatiens, Rock Rose und Star of Bethlehem gibt es mittlerweile auch als Drops oder Globuli. Das erleichtert die Einnahme unterwegs. Denn viele Menschen möchten auf die sanften Helfer auch auf Reisen nicht verzichten. Doch „Rescue Remedy“ verspricht nicht nur Hilfe bei Flugangst oder Seekrankheit. Wer nach einem Unfall unter Schock steht oder in seelischen Krisen wie gelähmt ist, dem können die Notfalltropfen Angst nehmen und Halt bieten.