Tipps zur Schmerzlinderung während des Zahnens und zur Pflege der kleinen Beisserchen können die harte Zeit für Eltern und Kind durchaus erleichtern.
Etwa um den fünften, sechsten Monat verabschiedet sich langsam das herrlich zahnlose Lächeln der Kleinen und die ersten Milchzähnchen rücken ans Tageslicht. Meist sind dies zuerst die beiden unteren, gefolgt von den beiden oberen Schneidezähnen. Die anderen bilden sich anschließend ganz langsam Stück für Stück von vorne nach hinten heraus. Meist vervollständigt sich das kleine Gebiss zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr mit 20 Milchzähnen. Der Name dieser ersten Zähnchen resultiert aus ihrer schneeweißen Farbe.
Aufgabe der Milchzähne ist in den nächsten Jahren in erster Linie die Platzhalterfunktion, damit sich Ober- und Unterkiefer gesund entwickeln können und später Platz genug für die folgenden Zähne ist. Zeitgleich mit dem Schulbeginn, etwa im sechsten Lebensjahr, fallen die Milchzähnchen dann nach und nach wieder aus und werden langsam durch 32 neue Zähne ersetzt.
Nebenwirkungen des Zahnens
Am schlimmsten für die Kleinen ist in der Regel der Anfang des Zahnens. Da es meist die ersten Schmerzen sind, die sie ertragen müssen, können sie diese kaum begreifen. Ein spannender Kieferknochen, geschwollenes Zahnfleisch sowie stetiges Jucken und Schmerzen machen es plötzlich sehr schwer, einzuschlafen und vor allem in gewohnter Nachtruhe durchzuschlafen. Oft bemerkt man im Zusammenspiel mit dem Zahnen Begleiterscheinungen wie starken Speichelfluss, Fieber, Durchfall, Unruhezustände und häufige Quängeleien.
Diese Probleme können – müssen jedoch nicht bei jedem Kind auftreten. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen die Zähnchen plötzlich da sind, ohne dass es vorher irgendwelche Anzeichen dafür gegeben hätte.
Wichtig ist jedoch, alle Symptome des Kindes ernst zu nehmen und sie nicht von vornherein direkt auf das Zahnen zu schieben. Schließlich kann es durchaus auch ein echter Infekt sein, der hinter den Beschwerden steckt. Gerade in den Wartezimmern des Kinderarztes steckt man sich schnell mal an – vor allem zu Zeiten, in denen das Immunsystem besonders geschwächt ist (wie zum Beispiel beim Zahnen).
Da Babys aufgrund des juckenden und spannenden Gefühls im Mund alles Greifbare zuerst in den Mund stecken und demzufolge mehr Speichel austritt, kann es schnell zu Hautrötungen und Reizungen kommen. Speichel sollte daher immer wieder abgewischt werden und die Haut mit pflegenden Cremes geschützt werden.
Was bringt Schmerzlinderung?
Zur Schmerzlinderung werden gern Beißringe verwendet. Kühlt man diese vorher, so erfolgt wenigstens kurzzeitig ein angenehm kühles Gefühl an den spannenden Stellen. Auch geeignete Zahnhilfecremes aus Drogeriemarkt oder Apotheke werden sehr gern verwendet, da auch die Massage im Mundraum den Kleinen sehr gut tut. Anstatt einer speziellen Salbe dürfen es jedoch auch altbewährte Hausmittelchen wie Kamillen- oder Salbeitee sein, welcher mit einem Wattestäbchen auf die schmerzende Schleimhaut aufgetragen wird.
Wie pflegt man die ersten Zähnchen richtig?
Sind die ersten Zähnchen endlich durchgebrochen, so sollten diese natürlich auch von Anfang an entsprechend gepflegt werden. Eine Baby-Zahnbürste lohnt sich für gewöhnlich meist ab dem vierten oder fünften Zahn. Vorher genügt das Säubern der Zähnchen mit einem Wattestäbchen.
Ebenso wie bei den Großen tut man dem Gebiss des Kindes ebenfalls etwas Gutes, wenn man auf zuckerreiche Speisen verzichtet und das Kind nach dem Säubern der Zähne vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen bekommt.
Zum Einschlafen braucht es dann allerdings meist einen anderen Trost. In den meisten Fällen wird das der Schnuller sein, an dem es sich herrlich in den Schlaf saugen kann. Steht dieser nicht zur Verfügung dann wird am Daumen, an der ganzen Hand oder gar am Zipfel der Bettdecke gesaugt. Schließlich ist das Saugen ein so genanntes Urbedürfnis, welches irgendwie befriedigt werden muss. Und auch wenn viel darüber berichtet wird, dass es dadurch zur so genannten Fehlstellung des Kiefers kommt – mit dem Fernhalten des Schnullers kann man dieser Gefahr nicht aus dem Wege gehen, schließlich wird das Baby immer etwas finden, an dem es sich beruhigend in den Schlaf nuckeln kann.
Selbst Kieferorthopäden bestätigen, dass der Schnuller sogar noch die beste Variante ist, um das Bedürfnis des Nuckelns zu stillen – zumindest bis zum 3. Geburtstag. Danach ist es nämlich schwieriger, die durch Nuckeln entstandenen Schäden mit dem Zahnwachstum auszugleichen. Folglich werden Zahnfehlstellungen wie auch Kieferverformungen begünstigt und auch der Prozess des Sprechenlernens wird erheblich behindert.