Eine Reise nach Australien kann absoluten Nervenkitzel bescheren – vor allem, wenn man etwas abseits der Zivilisation unterwegs ist. Denn Australien beherbergt die giftigsten Tiere der Welt. Sowohl unter den Landlebewesen als auch im Wasser kann man auf Tiere mit tödlichem Gift stoßen. Australien ist ein Kontinent der Extreme. Im Inneren des Kontinents stellen Hitze und Trockenheit enorme Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit der Tiere. Raubtiere können es sich unter diesen extremen Umweltbedingungen nicht leisten, Beute entwischen zu lassen. Daher entwickelte sich ein regelrechtes Wettrüsten unter den Tieren.
Gefährliche Spinnen mitten in Sydney
Die Sydney Trichternetzspinne ist die giftigste Spinne der Welt und kann für den Menschen tödlich sein. Die Millionenstadt Sydney liegt im Einzugsgebiet dieser tödlichen Bedrohung. Immerhin gibt es seit 1981 ein Gegengift gegen das Gift der Trichternetzspinne. Seither gab es auch keine Todesfälle mehr. Das Gift ist eine Neurotoxin, wirkt also hauptsächlich auf das Nervensystem. Die kleineren Männchen haben ein vier bis sechs mal stärkeres Gift als die Weibchen, die mit den Beinen etwa 8 cm groß werden können.
Giftige Reptilien
Um auf einen Taipan, die giftigste Schlange der Welt zu treffen, muss man sich schon ins Outback vorwagen. Die bis zu zwei Meter langen Giftnattern sind jedoch sehr scheu und keineswegs von sich aus angriffslustig. Das Gift des Taipan is äußerst effizient und lähmt die Beute sofort. Mit einem einzigen Biss könnte ein Taipan 250.000 Mäuse töten. Diese Dosis reicht auch für einen Menschen. Das Gift wirkt neurotoxisch und führt zu Symptomen wie Schmerzen und Schwellungen an der Bissstelle, Blutgerinnungsstörungen, Übelkeit, Bewusstlosigkeit und über die Lähmung der Atmung zum Tod.
Auch die australische Braunschlange hat ein potentiell tödliches Gift. Der Nachteil bei diesem Reptil ist allerdings, dass die Braunschlange auch bis in menschliche Siedlungen vordringt und viel angriffslustiger als der Taipan ist. Allerdings hat sie kürzere Giftzähne und gibt pro Biss eine geringere Giftmenge ab.
Das urzeitliche Schnabeltier hat einen Giftstachel
Selbst das niedlich wirkende Schnabeltier verfügt über giftige Abwehrmechanismen. Ein dornenartiger Stachel, der mit Giftdrüsen verbunden ist, verbirgt sich in seinen Hinterbeinen. Das Gift kann auch für Menschen gefährlich sein. Nur männliche Schnabeltiere verfügen über diesen Giftstachel. Sie nützen ihn jedoch nur gegen andere Männchen im Kampf um ein Weibchen.
Giftige Kröten als Bioinvasoren
Und dann hat Australien noch das Problem der giftigen Aga-Kröte. Dieses Problem ist hausgemacht, denn diese Krötenart wurde als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel bewusst in Australien angesiedelt und breitet sich seither rasend schnell aus. Das Gift, das die Aga-Kröte in Giftdrüsen auf Kopf und Rücken produziert, ist zwar für Menschen nicht sehr gefährlich, aber selbst Hunde können daran sterben. Die Auswirkung auf das australische Ökosystem ist dramatisch. Tiere, die die Kröten als potentielle Beute wahrnehmen und fressen, sterben an dem Gift. Was zu einem dramatischen Rückgang an heimischen Arten im Verbreitungsgebiet der Kröten geführt hat. Einzig bei Drogenkonsumenten stehen die Aga-Kröten hoch im Kurs. Das Hautdrüsensekret enthält neben zahlreichen Toxinen nämlich auch Halluzinogene. Die gesundheitlichen Risiken sind enorm.
Auch das Wassersport-Paradies rum um Australien wartet mit den giftigsten Tieren der Welt auf, die im Meer leben.