Für jeden Menschen gibt es eine geeignete Diät, die er entsprechend seinem Empfinden wählen soll. Alle Diäten sollten naturbelassene Lebensmittel verwenden.
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Diäten, die in der Fachwelt, bezüglich ihrer Gesundheit für den Menschen, kontrovers diskutiert werden. In einem sind sich die heutigen Ernährungsexperten jedoch einig: Unsere Nahrung sollte möglichst naturbelassen sein und keinerlei Konservierungsstoffe, Haltbarmittel, Farbstoffe und andere chemische Zusätze enthalten. Weiters sind Produkte aus biologischem Anbau vorzuziehen.
Krankmachende Faktoren in unserer industriell gefertigten Nahrung
Gehärtete Fette sind zu meiden. Sie enthalten die in jüngster Zeit viel diskutierten, gesundheitsschädlichen trans-Fettsäuren, die den LDL-Cholesterin Gehalt im Blut erhöhen können und in weiterer Folge koronare Herzkrankheiten, wie Arteriosklerose und/oder Herzinfarkt mit verursachen. Auf industriell verarbeitete Nahrungsmittel sollte weitgehend verzichtet werden, da sie schädliche Oxidantien, die für den oxidativen Stress in den Zellen Geweben und Organen verantwortlich sind, in bedenklichem Ausmaß enthalten. Kohlenhydrate mit hohen Glykämischen Index-Werten sollten gemieden werden. Der Glykämische Index ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je höher der Wert ist, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel an. Nach Möglichkeit sollte man mehr Sojaprodukte (Tofu, Sojawürfel, Sojagranulat, etc.) in den Speiseplan integrieren. Diese Produkte enthalten Genistein, ein Phytohormon, das nach wissenschaftlichen Berichten Prostatakrebs verhindern soll. Für Frauen stellt es ein pflanzliches Östrogen-Äquivalent, also ein Phytoöstrogen dar. Obst und viel Gemüse, das roh oder mäßig gedünstet wird, sollten bei keiner Mahlzeit fehlen.
Die vegetarische Vollwertkost
Sie besteht im Wesentlichen aus Obst, Gemüse, Vollgetreide, Kartoffeln, Nüssen und kalt gepressten Pflanzenölen. Als Proteinquellen dienen Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte (Bohnen, Kichererbsen, Linsen etc.), Soja-Produkte wie Sojamilch, Tofu und TVP-Speisesoja (Textured Vegetable Protein = gesponnenes pflanzliches Eiweiß) sowie Seitan-Produkte (aus Weizen hergestellt). Der Rohkostanteil bei dieser Ernährungsweise beträgt mindestens 50%.
Die vegane Ernährung
Die vegane Ernährung ist eine auf rein pflanzlichen Nahrungsmitteln basierende Ernährungsform. Veganismus ist eine vorwiegend ethisch begründete Einstellung und Lebensweise, welche die Nutztierhaltung und den Konsum tierischer Produkte ablehnt. Hierbei wird der Konsum von Fleisch, Milch, Eiern jeder Art, Gelatine und anderen tierischen Lebensmitteln wie Honig vermieden. Veganer achten auch bei Kleidung und anderen Gegenständen des Alltags auf Tierproduktefreiheit sowie Tierversuchsfreiheit.
Die Rohkost
Die Ernährung mit reiner Rohkost kann vegan oder vegetarisch sein. Entscheidend ist, dass die Nahrung nicht durch Hitze behandelt und somit denaturiert wird. Zur veganen Rohkost zählen Obst, Gemüse, alles essbare Blattgrün, Kräuter, vor allem Wildkräuter, Avocados, Oliven, Öl, Nüsse, Samen, Pilze, vergorene Lebensmittel wie rohes Sauerkraut, gekeimte Samen und andere rohe pflanzliche Nahrungsmittel. Die vegetarische Rohkost kann außerdem Rohmilch und deren Produkte sowie rohe Eier beinhalten.
Rohkostanhänger sehen den Vorteil ungekochter Nahrung unter anderem darin, dass Enzyme, Spurenelemente und vor allem hitzeempfindliche Vitamine erhalten bleiben. Auch die so genannte Verdauungsleukozytose, die als unnötige Belastung des Immunsystems betrachtet wird, soll dadurch vermieden werden können.
Bei einer Umstellung sollte man seinen Organismus nur langsam daran gewöhnen: Zunächst kann man mit einem Anteil von etwa 30% Rohkost beginnen und sodann den Rohkostanteil schrittweise bis zu 100% erhöhen.
Wem obige Kostformen zu extrem erscheinen, der wähle die einfache Mischkost.
Die Mischkost
Sie besteht aus gekochten wie auch rohen Nahrungsmitteln, die tierischer beziehungsweise pflanzlicher Herkunft sein können. Proteinlieferanten sind Fisch, Fleisch, Milch und deren Produkte, Ei, Hülsenfrüchte, Soja-Produkte, Seitan (ein Weizenprodukt). Der Bedarf an Kohlenhydraten wird aus verschiedenen Getreidesorten, wie Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Reis, Hirse und anderen gedeckt. Zum Kochen und Zubereiten der Speisen verwendet man gewöhnlich nicht-gehärtete Fette und kalt gepresste Öle.
Die Lutz-Diät
Begründer und Pionier dieser Diät ist Dr. med. Wolfgang Lutz. Heute ist diese Ernährungsform in der amerikanischen Literatur unter dem Begriff Low Carb-Diät bekannt.
Seine Theorie lautet: Der Mensch ist genetisch an zwei unterschiedliche Stoffwechselwege zur Energiegewinnung angepasst. Er kann Fette wie auch Kohlenhydrate energetisch verwerten. Aus der Sicht der Evolution ist der Fettstoffwechsel die ursprünglichere Form der Energiebeschaffung. Seit der Erfindung der Agrarwirtschaft begann sich der Mensch erst langsam an den Kohlenhydrat-Stoffwechsel anzupassen. Nach Dr. Lutz ist die Zeitspanne noch zu gering für eine vollständige Anpassung. Daher entstehen nach ihm bei Überkonsum von Kohlenhydraten gesundheitliche Schäden wie Gewichtsprobleme sowie Stoffwechsel- und Herz-Kreislaufstörungen und andere. Besonders prekär stellt sich das Problem, wenn beide Stoffwechselwege gleichzeitig bei einem hohen Fett- und Kohlenhydratanteil zur Anwendung kommen.
Dr. Lutz, empfiehlt eine Reduktion von Kohlenhydraten auf ein Minimum von 72 Gramm pro Tag, das sind 6 Broteinheiten. Die Aufnahme von Fetten aller Art, mit Ausnahme der gehärteten Fette, ist unproblematisch.
Die Dr. Atkins-Diät
Dr. Atkins ist die Galionsfigur der US-Amerikanischen Low Carb-Ernährungsbewegung. Er empfiehlt eine strengere Kohlenhydrat-Reduzierung als Lutz, was wegen der Entstehung der so genannten Ketose im Fettstoffwechsel unter den Ernährungsexperten sehr kontrovers diskutiert wird. Als Ketose bezeichnet man die Abspaltung von Ketonen bei der Verbrennung von Fetten, wodurch sich die so genannten Ketonkörper bilden. Dies stellt einen Haupt-Kritikpunkt seiner Gegner dar: In neueren Studien konnte jedoch nachgewiesen werden, dass Ketonkörper von allen wichtigen Organen als Energiequelle bevorzugt werden.
Bei dieser Ernährungsform können Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier und gute Fette (siehe Lutz) und Öle gegessen werden, wobei wie bei Lutz der Fettkonsum unbedenklich ist.
Die Trennkost
Nach dieser Diätform werden die eiweiß- und kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittel voneinander getrennt verzehrt. Dabei wird nach folgendem Prinzip getrennt:
a) Lebensmittel aus der Eiweißgruppe werden mit der neutralen Gruppe kombiniert.
b) Lebensmittel aus der Kohlenhydratgruppe werden mit der neutralen Gruppe kombiniert.
- Die Eiweißgruppe beinhaltet folgende Nahrungsmittel: Fleisch, Geflügel, Wurst, Fisch, Schalen- u. Krustentiere, Sojaprodukte, Eier, Milch, Käsesorten etc.
- Die Kohlenhydratruppe hingegen enthält alle Vollkorngetreide, Buchweizen, Vollkornerzeugnisse, Kartoffeln, verschiedene Obstsorten, Trockenobst, Honig, unraffinierten Zucker, Melasse etc.
- Die Neutrale Gruppe umfasst die nicht gehärteten Fette, kalt gepresste Öle, gesäuerte Milchprodukte (Joghurt, saure Sahne, Quark, Buttermilch, Dickmilch, etc.), süße Sahne, Weißkäse (Schaf, Ziege), Gemüsesorten wie Auberginen, Artischocken, Avocados, Brokkoli, Blumenkohl, grüne Bohnen, Blattsalate, Pilze, Sprossen und Keime, Nüsse, Oliven, Eigelb, Hefe, Gemüsebrühe etc.
Wie viele Mahlzeiten benötigt man pro Tag?
Drei Mahlzeiten am Tag genügen. Der Magen und Dünndarm sollten eine Zeit lang leer sein, um sich zu reinigen und zu regenerieren. Die sehr oft kleinen, aber dafür häufigeren Mahlzeiten lassen den Magen und Darm nicht ruhen und sind nur bei Magen-Darmleiden zu befürworten. Abends soll nur wenig und leicht Verdauliches gegessen werden. Um für eine gute Verdauung zu sorgen, wäre es wünschenswert, vor jeder Mahlzeit mindestens zehn bis fünfzehn Minuten auszuruhen, denn ein müder Magen verdaut schlecht.