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Ausgeschlafen?

Sicher haben Sie schon einmal erlebt, wie sehr die Schlafqualität den Tag beeinflussen kann. Wie Sie das Beste aus jeder Nacht herausholen, lesen Sie hier.

Der Mensch verschläft rund ein Drittel seines Lebens. Das ist nicht wenig: Bei durchschnittlichen 80 Jahren Lebenszeit verbringen wir demnach ca. 26 Jahre im Bett!

Diese überschlagene Rechnung macht deutlich, dass wir dem Thema Schlaf mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. Denn immer mehr Menschen haben Probleme, sich zur Ruhe zu legen, und verbringen die 26 Jahre mehr oder weniger quälend. Das muss nicht sein! Oft genügen schon einfache Tricks oder Verhaltensweisen, die uns auf das Bett freuen lassen.

Der gesunde Schlaf

Körper und Geist brauchen den Schlaf, um zur Ruhe zu kommen und Energie für den Tag zu sammeln.

Während des Einschlafens fallen wir vorerst in einen leichten Schlaf. Reaktionen auf Geräusche oder sonstige Reize, die auf uns wirken, werden vermindert. Waren wir tagsüber sehr angespannt, kann es zu Muskelzuckungen kommen, die zur körperlichen Entspannung beitragen. Der Blutdruck fällt, die Herzfrequenz nimmt ab und der Stoffwechsel legt sich, worauf die Körpertemperatur sinkt. Wir reagieren nicht mehr so sensibel auf äußere Reize – sind in einer Art unbewussten Zustand – während unser Gehirn die am Tag aufgenommenen Informationen verarbeitet. In einer Nacht durchleben wir ungefähr 5 Schlafzyklen à 90 Minuten, die in je 3 Phasen unterteilt sind: den Leicht-, Tief- und Traumschlaf.

Der Spruch „Schlaf dich schlau“ hat übrigens Wahrheitsgehalt: in den Tiefschlafphasen speichert das Gehirn neu Erlerntes im Langzeitgedächtnis. Noch ein Grund mehr, sich besonders in anstrengenden Lebensphasen häufiger mal eine Auszeit zu gönnen!

Schlecht geschlafen?

Nicht jeder schläft so gut wie in der obigen Ausführung. Etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden – nach einer Hochrechnung der Techniker Krankenkasse – unter Schlafstörungen, Tendenz steigend. Leider sind sich die meisten dessen gar nicht bewusst, und leiden unter den Folgen. Denn bei zu wenig oder schlechtem Schlaf lässt die Konzentrationsfähigkeit nach, fühlt sich schlapp oder ist nervös. Darunter leidet die Arbeit oder das Lernen für Schule bzw. Studium und die Lust auf jegliche Aktivitäten lässt nach. Langfristig kann der fehlende gesunde Schlaf sogar zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck oder Depressionen führen.

Dazu will man es gar nicht erst kommen lassen: die meisten, die die Nacht plagt, greifen gleich zu Schlaftabletten. Da freut sich die Pharmazie, für uns birgt die selbstständige Einnahme allerdings Gefahren: obwohl viele Medikamente wirken und uns schnelle Nachtruhe bescheren, sind wir tagsüber so müde und schlapp, als hätten wir gar nicht geschlafen. Außerdem ist immer ein gewisses Suchtpotenzial vorhanden. Deshalb gilt: packen Sie das Problem an der Wurzel, bevor Sie ein zweites haben!

Die „Schlafhygiene“

Es gibt viele Gründe, woran ein erholsamer Schlaf scheitern kann. Die Bezeichnung „Schlafhygiene“ hat nichts mit Putzen zu tun, sondern ist eine Technik, die den gesunden Schlaf verbessern bzw. ermöglichen soll. Denn um der Schlaflosigkeit langfristig entgegenzuwirken, helfen keine Tabletten, sondern nur eine Umstellung der Verhaltensweisen. Das ist dasselbe Phänomen wie bei einer Diät: Das Problem ist nicht damit gelöst, sich zwei Wochen lang von Kohlsuppe zu ernähren und dann wieder in alte Gewohnheiten zurückzukehren. Das eine Rezept für den gesunden Schlaf gibt es nicht, aber dafür eine gesunde Mischung kleiner Appetithäppchen. Soll heißen: kleine Schritte führen zum Ziel.

Wie zum Beispiel, den Mittagsschlaf wegzulassen und stattdessen einen Spaziergang oder sonstigen Sport zu machen. Koffeinhaltige Getränke am Abend tragen selbstverständlich nicht zur Müdigkeit bei, genauso wie Alkohol und Nikotin einen unruhigen Schlaf begünstigen. Hilfreich ist es auch, sich Rituale (ein Buch lesen, ruhige Musik hören) anzugewöhnen, die dem Körper sagen: gleich ist Schlafenszeit! Durch regelmäßige Einschlaf- und Aufstehzeiten trimmt man den Biorhythmus ebenfalls zum guten Schlaf. Sich spätabends vor dem Computer oder Fernseher aufzuhalten und groß zu essen sollte man meiden, denn ein voller Bauch schläft nicht gerne und die bläulichen LED-Strahlen machen wach wie Sonnenlicht.

Letzten Endes lässt sich vor allem eines sagen: grübeln Sie nicht lange darüber, ob Sie nun endlich einschlafen können, denn dieser Stress verhindert, dass die fürs Einschlafen nötige Entspannung einsetzt. Befolgen Sie diese Tipps – und es kann sein, dass sie gar nicht mehr mitbekommen, wie Sie langsam wegschlummern…