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Augenprobleme – Sehschwäche & Lebenseinstellung hängen zusammen

Wie Sehschwäche und Lebenseinstellung miteinander verbunden sind und wie Sehen mit Körper, Geist und Seele zusammenhängen.

Den meisten Menschen nehmen es als unabänderliches Schicksal hin, wenn sie kurz- oder weitsichtig sind oder wegen anderer Augenfehler wie zum Beispiel Schielen, Astigmatismus oder Altersweitsichtigkeit eine Brille tragen müssen.

Augenfehler und Fehlsichtigkeit durch Trauer, Bitterkeit oder verdrängte Gefühle

Fehlsichtigkeit gilt allgemein als eine unkorrigierbare Organschwäche, die nur durch Prothesen in Form von Brillen und Kontaktlinsen oder Operationen zu verbessern ist. Neurologische Forschungsergebnisse, Erfahrungen aus der Ganzheitlichen Medizin und vielfältige Beobachtungen natürlicher Heilweisen weltweit machen deutlich, dass zwischen Augen und anderen körperlichen, geistigen und seelischen Prozessen enge Zusammenhänge bestehen und zeigen, dass Fehlsichtigkeit sehr wohl gebessert werden kann.

Augen – die Tore der Gefühle

Das Sprichwort „Wer nicht hören will, muss fühlen“ lässt sich mit der Aussage ergänzen „… und wer nicht sehen kann, hat oft Schwierigkeiten mit Gefühlen.“ In Ländern wie beispielsweise Südamerika, in denen Gefühle frei und temperamentvoll ausgelebt werden, gibt es signifikant weniger Kurzsichtigkeit als in den deutschsprachigen Ländern. Besonders hoch ist dagegen der Anteil an Fehlsichtigen in den industrialisierten asiatischen Ländern, wo von den einzelnen Menschen ein hohes Maß an Verleugnung der Gefühle gefordert wird. Demnach gibt es in Japan, dem „Land des (eisernen) Lächelns“ und der Höflichkeit die meisten Kurzsichtigen.

Ursache von Fehlsichtigkeit unterschiedliche Gemütslagen

Aufgrund von Erfahrungen und Beobachtungen lassen sich verschiedene Arten von Fehlsichtigkeit unterschiedlichen Gemütslagen zuordnen: Kurzsichtige Menschen neigen beispielsweise dazu, sich im begrenzten Raum der eingeschränkten Wahrnehmung zu verstecken und wie aus einer Hülle heraus, sensibel auf ihre Umgebung und die Meinungen und Gedanken anderer Personen zu reagieren. Das kann sich bis zur Überempfindlichkeit steigern, die dann von einer eher defensiven und ängstlichen Haltung begleitet wird.

Kurzsichtigkeit – Panzerung der Gefühle

Kurzsichtige wenden sich in ihrem Rückzugsraum gerne geistigen oder statischen Tätigkeiten zu wie zum Beispiel dem Lesen, beschäftigen sich mit Erforschung von Wissen, präzisen Feinarbeiten, Ordnen oder feinen Handarbeiten. Ihre Verletzlichkeit und Weichheit verbergen sie unter einer Panzerung. Dazu meint der Psychologe Wilhelm Reich in seinem Buch Charakteranalyse“, dass Kurzsichtige die Panzerung nicht an sich spüren, sondern über die Augen durch verzerrte Wahrnehmung des Lebens. Dieser Schutzpanzer äußert sich nicht nur in einem starren Blick, sondern auch auf den verschiedensten Körperebenen als Blockade, Starrheit und Unbeweglichkeit. Der Panzer kann sich auch im Gegenpol ausdrücken, beispielsweise in Form von besonderer Leistungsbereitschaft im Sport, wo die Kurzsichtigkeit dann mit Kontaktlinsen vertuscht wird. Kurzsichtige haben häufig eine höhere Toleranz im „Aushalten“ wie zum Beispiel von Stress, sind weniger leicht erregbar als andere und gehen Konflikten gerne aus dem Weg.

Weitsichtigkeit – Aus dem Auge aus dem Blick

Bei Weitsichtigen hingegen sind eher die nach außen gerichteten extrovertierten Menschentypen zu finden, die mehr zum Angriff als zum Rückzug neigen. Psychotherapeuten, die sich an Wilhelm Reich orientieren, vertreten die Auffassung, dass hier vor allem aggressive Gefühle wie Wut, Ärger, Neid und Groll unterdrückt sind. Weitsichtige suchen die Bestätigung des eigenen „Ichs“ und haben oft Schwierigkeiten, wenn persönliche Beziehungen zu eng werden. Sie weichen zurück, denn vor heißen Gefühlen haben sie Angst. Statt dessen wollen sie den Überblick behalten und damit möglichst alles „im Griff“ und „unter Kontrolle“ haben. Vor Enge und Nähe und damit auch vor der Konfrontation mit ihrem „Nahbereich“, ihren eigenen Gefühlen flüchten sie gerne, indem sie sie „weitsichtig“ übersehen.

Schielen kann das Denken flach machen

Beim Schielen geht es oft darum, dass nicht gesehen werden soll, was sich an Widersprüchlichkeiten im Leben zeigt. Durch die Stellung der Augen verliert die Welt an Dimension und das Denken richtet sich statt in die natürliche Polarität und Vielschichtigkeit in nur eine Richtung, wird flach, „einäugig“ oder „betriebsblind“.

Sehen hängt mit Körper, Geist & Seele zusammen

Sehen ist sowohl ein technischer Prozess als auch eine Seele-Körper-Geist-Beziehung. Dr. Wolfgang Schultz-Zehden (1919 bis 1997), ein Pionier der psychosomatischen Augenheilkunde (Psychoophtalmologie), ging davon aus, dass über 40 Prozent aller Augenfehler nicht anlagebedingt sind, sondern im Laufe des Lebens erworben werden. Dabei bezieht sich das „Erwerben“ nicht so sehr auf äußere Einflüsse als viel mehr auf geistig-seelische Bereiche. Manche Spezialisten schätzen den Prozentsatz, der durch seelisch-geistige Einflüsse hervorgerufenen Fehlsichtigkeiten noch für viel höher ein.

Bei Sehproblemen bis an die Wurzeln gehen

Auch in der Augenheilkunde ist es wichtig, ganzheitlich nach den Ursachen zu suchen und herauszufinden, was hinter dem Symptom des Schlechtersehens steht. Die Sehlehrerin Janet Goodrich, die eines der bekanntesten Bücher über besseres Sehen geschrieben hat, sagt: „Wenn ich kleine Kinder mit Brille sehe, weiß ich, dass es Dinge in der Familie gibt, die sie nicht sehen wollen. Wenn sie das Erlebte nicht ändern können, werden sie ihre Sehschärfe undeutlich einstellen, damit sie es nicht sehen müssen.“ Bei vielen Menschen gibt es einen Zusammenhang zwischen bestimmten auslösenden Erlebnissen und dem Zeitpunkt, wo ihre Augen anfingen schlechter zu werden: beispielsweise nach Scheidung der Eltern, nicht verarbeitete Trennungen, seelischen oder äußerlichen Verletzungen, sexuellen Problemen, übermäßigem Stress oder Schock.

Forschungsergebnisse bestätigen Wissen aus Volksheilkunde

Neurologische Forschungen bestätigen das volksheilkundliche Wissen, dass die Sehdominanz auf einem Auge darüber Auskunft gibt, welche Hirnhälfte aktiver oder besser entwickelt ist und ist vergleichbar mit der Rechts- oder Linkshändigkeit. Sportmediziner nutzen diese Erkenntnisse bei der Ausarbeitung individueller Trainings- und Visualisierungsübungen für die von ihnen betreuten Sportler.

Beim Sehtraining gilt es sich bewusst zu machen, dass durch rein mechanische Techniken nur die linke männliche Gehirnhälfte aktiviert wird. Da Fehlsichtigkeit fast immer mit Gefühlsblockaden zusammenhängt, ist es wichtig durch entsprechende Übungen auch die rechte phantasievolle, harmonisierende und entspannende Gehirnhälfte anzusprechen.

Atmung besondere Bedeutung für das Sehen

Sehen steht in Verbindung mit der Körperhaltung und somit dem Atem- und Energiefluss. Der Atem verbindet Körper, Geist und Seele. Ganzheitlich arbeitende Therapeuten berücksichtigen die Zusammenhänge der Energieflüsse im Körpersystem, da durch eine oft jahrzehntelange verkrampfte Atmung Energie gebunden wird und dadurch Blockaden entstehen. Daher kann bei jeder Augentherapie auch eine Atemtherapie eine sinnvolle Ergänzung sein. Wenn der Organismus wieder voll durchatmen und sich energetisch aufladen kann, wird mehr Energie zugeführt, die Muskeln entspannen sich und die Augen werden heller, leuchtender und strahlender. Fehlsichtigkeit und Augenerkrankungen sollten nicht als Schicksal hingenommen werden, sondern sie können heute mit sehr unterschiedlichen, erfolgversprechenden Wegen und Möglichkeiten verbessert werden.