Japan befindet sich im Ausnahmezustand. Schreckliche Katastrophen haben das Land seit dem 11. März heimgesucht.
Zuerst wackelte die Erde, dann fiel ein 10 Meter hoher Tsunami über das Land her und schließlich die Explosionen in drei Atomkraftwerken in Fukushima. Die ganze Welt blickt voll Angst und Entsetzen auf Japan. Die größte Gefahr geht von den radioaktiven Strahlen aus, die aus den beschädigten Kraftwerken austreten. Manch einer könnte jetzt sagen, gut, Deutschland ist Tausende von Kilometern entfernt von Japan, und wir somit nicht in Gefahr – aber auch wir haben Atomkraftwerke! Die Frage ist, ob auch in Deutschland ein Unfall passieren könnte und ob die Menschen ohne Atomenergie zurecht kommen würden.
Atomkraftwerke – Wozu brauchen wir die?
Atomkraftwerke erzeugen Strom für die Steckdosen. Dazu werden winzig kleine Teilchen, die Atome, gespalten, damit Wärme und Wasserdampf entstehen. Leider entsteht da auch die gefährliche radioaktive Strahlung, die kann man nicht sehen, aber sie ist in großen Mengen lebensgefährlich. Die Menschen sind ständig Strahlen ausgesetzt, die aber nicht gesundheitsschädlich sind, weil sie in geringen Mengen auftreten, zum Beispiel beim Röntgen. Atomkraftwerke müssen also unbedingt sicher sein! Und gerade jetzt, wird diskutiert, ob deutsche Kraftwerke sicher genug sind. Vor 22 Jahren gab es einen Unfall in einem Kraftwerk in Tschernobyl, bei dem viele Menschen starben und die Umwelt verseucht wurde. Die Folgen sind sogar jetzt noch zu sehen.
Ja oder Nein? – Der Streit um die Atomenergie
Die meisten Menschen sind nach den schrecklichen Ereignissen in Japan der Gefahr, die von radioaktiver Strahlung ausgeht, und wegen des ungelösten Atommüllproblems der Meinung, man sollte statt der risikoreichen Atomenergie andere Energiequellen, wie Sonne, Wind oder Wasser zum Strom erzeugen nutzen. Aber leider kann mit diesen Mitteln noch nicht so viel Strom hergestellt werden, wie man bräuchte. Dafür muss man sich ins Gedächtnis rufen, wie viele Menschen Strom nutzen, den ganzen Tag, jede Stunde, ja, jede Minute! In Atomkraftwerken kann genug Strom für die Steckdosen hergestellt werden. Auch in der Politik gibt es Streit: Nachdem die Laufzeit der Kraftwerke verlängert werden sollte, schalten sich einige Politiker ein, und fordern ein Ende. Aber geht das überhaupt?
Atomenergie – Pro und Contra
Jeder hat schon mal von ihr gehört, jeder nutzt sie – die Atomenergie. Aber ginge es nicht auch ohne? Und wäre ein Verzicht auf Atomenergie angesichts der möglichen Gefahren nicht besser? Kernkraftwerke sind ein heiß diskutiertes Thema in der Politik. Ein Pro, das immer wieder genannt wird, ist die gigantische Menge an Energie, die mit ihnen gewonnen werden kann. Auch sind die deutschen Kraftwerke angeblich sicherer, als die im Ausland. Trotzdem will man die älteren Meiler jetzt schließen. Warum? Hier kommt das Contra ins Spiel: Anscheinend sind die Kraftwerke gar nicht so sicher, wie behauptet wird, oft genug gibt es immer wieder kleinere Unfälle. Und, das ist wohl am umstrittensten, die Beseitigung des Atommülls wird zum Problem. Immer noch wird ein sicheres Endlager gesucht, wo keine Menschen gefährdet werden. Eine Alternative zur Atomenergie wären sogenannte regenerative Energiequellen. Das sind erneuerbare Energien, wie zum Beispiel Wind- oder Sonnenenergie. Leider glaubt man noch, das diese wesentlich ungefährlicheren Energien noch keine gute Alternative sind.