Waschtischarmaturen unterliegen dem Verschleiß. Irgendwann sind sie kaputt und es stellt sich die Frage: Selbst machen oder Fachmann holen?
Der Fachmann kostet Geld. Hinzu kommt aber häufig noch, dass er nur bereit ist, Armaturen aus dem Sanitärfachhandel einzubauen, weil er auch nur für die Garantie geben kann. Wer sich dann im Sanitärfachhandel umschaut, den trifft fast der Schlag. Sicher erwartet man dort höhere Preise als bei NoName-Produkten aus dem Baumarkt. Die Preise liegen aber nicht „ein bisschen“ höher, sondern um ein vielfaches höher. Selbst wenn es sich dabei auch um bessere Qualität handeln sollte, stehen die höheren Preise im Vergleich zum Baumarkt oder dem Versandhandel in keinem vernünftigen Verhältnis.
Selber machen – aber wie?
Erfahrene Handwerker können es vielleicht nicht verstehen, aber der in Heimwerkerdingen unerfahrene Büromensch scheut sich (manchmal auch mit Recht) davor, an Wasserleitungen und solchen Sachen herumzubasteln. Da sieht man dann schnell vor dem geistigen Auge die Wohnung unter Wasser gesetzt.
Wie kriegt man die alte Armatur denn raus?
Wenn der hoffnungsvolle Heimwerker nun vor dem Waschbecken steht und am kaputten Wasserhahn ruckelt, stellt er fest, dass der ziemlich fest sitzt. Sicher ist das Ding irgendwie angeschraubt, aber wie soll man an die Schraube herankommen. Sicher irgendwie von unten, aber da ist doch überhaupt nicht genug Platz für Schraubenschlüssel, Schraubenzieher oder eine Zange.
Welches Werkzeug braucht man?
Die Lösung steckt in der Packung der gekauften neuen Armatur. Man hat nämlich an den armen und schlecht ausgerüsteten Heimwerker gedacht und im Regelfall ein Werkzeug beigelegt, das in etwa so aussieht wie ein Schraubenzieher, am Ende aber etwas hat, das genau auf die Schrauben der Gewindestangen passt, mit denen die alte Waschtischarmatur festgeschraubt ist. Sonst braucht man eigentlich nichts, was nicht ohnehin auch im Werkzeugkasten eines Büromenschen vorhanden ist: Eine Zange und eventuell noch einen Schraubenzieher. Ein Eimer und Lappen, wenn doch Wasser ausläuft, schaden sicher auch nicht.
Wasserzulauf zu
Bevor wir nun anfangen, etwas abzuschrauben, muss dafür gesorgt werden, dass die Wohnung nicht überschwemmt wird. Links und rechts unter dem Waschbecken sind die Zuläufe für Warm- und Kaltwasser. Die werden zugeschraubt (im Uhrzeigersinn). Zur Sicherheit noch einmal den kaputten Wasserhahn aufmachen.
Jetzt den Eimer darunter
Wenn dann kein Wasser kommt, können wir die flexiblen Schläuche, die zum Wasserhahn nach oben führen, abschrauben. Dabei hilft die Zange. Bevor die Schläuche lose sind, stellen wir den Eimer unter das Waschbecken, weil das verbleibende Wasser aus den Schläuchen dann herausläuft. Das ist nicht viel, muss aber auch nicht auf den Boden tropfen. Falls vorhanden, lösen wir mit dem Schraubenzieher das Gestänge, das den Abfluss öffnet und verschließt.
Nun können wir das Werkzeug, das bei der neuen Waschtischarmatur beigelegt worden ist, verwenden und die zwei auf die Gewindestangen aufgeschraubten Muttern, abschrauben. Die Armatur ist damit schon lose. Die Gewindestangen mit den Muttern halten von unten etwas gegen den Wasserhahn, das in etwa so aussieht wie eine große durchlöcherte Unterlegscheibe. Die Gewindestangen selbst sind übrigens auch nur in der Unterseite der Wasserhahns eingeschraubt. Sind sie abgeschraubt, dann kann mit ein bisschen Ruckeln die Waschtischarmatur mit den flexiblen Schläuchen nach oben abgehoben werden.
Der Einbau der neuen Waschtischarmatur erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei man den Eimer immer noch unter dem Waschbecken stehen lassen sollte, bis man sich ganz sicher ist, dass die komplette neue Armatur fest und vor allem dicht angeschlossen worden ist.