Arganöl ist der Beautytrend für Haut und Haare, besonders das Morroccanoil beherrscht den Markt. Wirken die Produkte wirklich?
Wer sich mit aktuellen Beautytrends beschäftigt, der kommt momentan um eines nicht herum: Arganöl. Dieses Öl scheint ein Wundermittel zu sein, welches nicht nur für die Haare, sondern auch für die Haut gut sein soll.
Das teuerste Öl der Welt
Das Arganöl wird aus den Früchten, den sogenannten Arganmandeln, des Arganbaumes gewonnen. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Baumsorten. Obwohl die Frucht an sich relativ groß ist, ist die Mandel aus der das Öl gewonnen wird, kleiner als ein Sonnenblumenkern.
Da es diesen Baum nur noch im südwestlichen Marokko gibt, sind die Ressourcen sehr begrenzt. Lediglich 20 Millionen Bäume wachsen dort noch auf einer Fläche, die etwa halb so groß ist wie Schleswig Holstein. Auf Grund dessen, dass es diesen Baum kaum noch gibt und auf Grund seiner Farbe und des Preises, wird er auch als das „Gold Marokkos“ bezeichnet. In Deutschland ist es erst seit kurzem auf dem Markt. Vor 10 Jahren war das exklusive Öl hierzulande noch nicht erhältlich, lediglich einigen Exporteuren und der Trendentwicklung ist es zu verdanken, dass es den europäischen Markt immer mehr erobert.
Dafür wird es genutzt
Arganöl gilt inzwischen als ein Wundermittel; es kann sehr vielfältig eingesetzt werden und ist schon lange in den Gourmetküchen der Welt bekannt. Vor allem ist es durch den einmaligen Geschmack, der an Walnüsse erinnert, und durch den hohen Vitamin E Gehalt bekannt geworden.
Auch als Nahrungsergänzungsmittel ist es inzwischen als Antioxidant wichtig geworden um vor freien Radikalen zu schützen.
In der äußeren Anwendung geht es dabei vor allem um das Anti-Aging Segment, da es der Hautalterung und Austrocknung vorbeugt. Vor allem wird aber der Markt der Haarprodukte durch das Öl revolutioniert. Nicht nur im hochpreisigen Segment finden sich immer mehr Produkte mit Arganöl auf dem Markt.
Vor allem wird es zur Zeit als Mittel gegen Akne gehypet, da das enthaltene Vitamin E dafür sorge trägt, dass geschädigte und unreine Haut beruhigt wird.
Arganöl für die Haare
Die Anzahl der Produkte für die Haare, die mit Arganöl versetzt sind steigt zur Zeit exponentiell. Prominentes Beispiel ist hierbei das Moroccanoil. Diverse Stars gehen laut Frauenzeitschriften nicht mehr ohne dieses Öl außer Haus. Vor allem da es strapaziertes Haar heilen kann und dafür sorgt, dass es wieder wunderbar glänzt. Vor allem dieser Effekt sorgte dafür, dass dieses Produkt als Wunderwaffe auf der Fashion Week galt.
Laut einer Broschüre des Herstellers wird das Produkt sofort vom Haar aufgenommen und kann überstrapaziertes Haar wieder aufbauen, ohne Rückstände zu hinterlassen. Dazu sollte man lediglich nach dem waschen eine kleine Menge in das feuchte Haar einarbeiten.
Die Konkurrenz für diesen Hersteller wird aber immer größer, da inzwischen auch Drogeriemarken auf diesen Trend aufspringen und vergleichbare Produkte herstellen, die teils sogar komplett auf Silikone verzichten. Denn da Silikone das Haar beschweren und auch schädigen können, ist selbst das Moroccanoil nicht kritikfrei.
Kein Trend ohne Kritik
So berichtet das Portal news.de in einem seiner Artikel, dass Untersuchungen ergaben, dass das Öl eine durchschnittliche Zusammensetzung enthält und sich somit nicht weiter von anderen Ölen unterscheidet. Auch der Vergleich, dass Arganöl mehr Vitamin E als Olivenöl enthalte sei schwierig, da Olivenöl davon relativ wenig enthalte.
Ob man nun an die Wirkung dieses Öls glauben möchte oder nicht, hängt letztendlich von jedem selbst ab und jeder sollte es selbst ausprobieren, ob es seinen Haaren oder der Haut hilft. Denn trotz der Kritik gibt es im Internet auch viele Berichte über die grandiose Wirkung dieser Mittel, die sogar kaputte Haare wieder gesund machen können.
Ob sich das Arganöl als langfristiger Trend durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht aber, dass mit jedem verkauftem Tropfen dieses Öls, armen Menschen in Marokko geholfen wird sich ein besseres Leben aufbauen zu können, somit handelt es sich endlich mal um ein Luxusprodukt, mit dessen Erwerb dort geholfen wird, wo es auch nötig ist.