X

Anzeichen von Lungenkrebs – Vorsorgeuntersuchung durch Atemtest?

Lungenkrebs macht in den allermeisten Fällen erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome. Ein neuer Atemtest könnte eine Früherkennung möglich machen.

Ein Lungenkrebs ist ein bösartiger Tumor, der in den verschiedensten Bereichen der Lunge entstehen kann. Zusammen mit Brust- und Prostatakrebs gehört er zu den häufigsten Tumorerkrankungen der westlichen Industrienationen. Das Bronchialkarzinom, eine bösartige Gewebewucherung, die von Schleimhautzellen der Bronchien ausgeht, ist mit 95 Prozent der am häufigsten vorkommende Tumor in der Lunge.

Anzeichen eines Lungentumors

Die Anzeichen eines Lungentumors, beziehungsweise des Bronchialkarzinoms, sind sehr diffus und können durchaus auch auf eine andere harmlosere Erkrankung wie zum Beispiel eine chronische Bronchitis hinweisen.

Die Symptome können sein:

  • ein über Wochen anhaltender Husten
  • die Verschlimmerung eines Hustens
  • Auswurf mit oder ohne Blutbeimengungen,
  • Atemnot
  • Abgeschlagenheit
  • Schmerzen und Fieberschübe
  • Nachtschweiß
  • Gewichtsabnahme

Lungenkrebs: Diagnose

Grundsätzlich gilt: Ein anhaltender Husten über sechs Wochen sollte vom Arzt sorgfältig abgeklärt werden. Dazu gehört die ausführliche Patientenbefragung, Röntgen, Computertomographie, Bronchoskopie und gegebenenfalls eine Blutuntersuchung. Aus den einzelnen Untersuchungen ergeben sich die weiteren Schritte. Ein auffälliges Röntgenbild zeigt rundliche, weiße Herde, die jedoch auch einen anderen, harmloseren Grund als Lungenkrebs haben können. Wiederum kann das Bronchialkarzinom auch gar nicht auf dem Röntgenbild sichtbar sein, wenn es an einer Stelle liegt, die von anderen Strukturen des Brustkorbes überlagert wird. Ein unverzichtbares Diagnoseverfahren ist die Bronchoskopie, eine Spiegelung der Atemwege mit einem in der Regel flexiblen Instrument, mit integrierter Kamera und Lichtquelle. Über einen Arbeitskanal werden Sekret und Gewebeproben entnommen und im Labor auf Erreger und Tumorzellen untersucht.

Differentialdiagnose – Symptome passen auch auf andere Erkrankungen

Wer an sich ein oder mehrere der beschriebenen Symptome erkennen kann, sollte auf keinen Fall in Panik geraten. Es gibt zahlreiche andere Lungenerkrankungen, die mit denselben Symptomen aufwarten können, wie zum Beispiel Tuberkulose, chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Bronchitis, Sarkoidose, Alveolarproteinose, Bronchiektasen, Asthma bronchiale, Lungenemphysem, Brustfellentzündung und Lungenentzündung. Wichtig ist, die Symptome ernst zu nehmen und rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen, denn nur dieser ist in der Lage, die Erkrankungen differentialdiagnostisch von einander abzugrenzen.

Vorsorgeuntersuchungen für Lungenkrebs durch Atemtest

Früherkennungsuntersuchungen, wie beispielsweise die gynäkologische Krebsvorsorge bei Frauen oder die Darmspiegelung zur rechtzeitigen Erkennung von Darmkrebs gibt es für Lungentumore leider noch nicht. In der Vergangenheit gab es Versuche mit Röntgenreihenuntersuchungen und Auswertungen von abgehustetem Bronchialsekret, die jedoch wieder eingestellt wurden, weil sie zu nicht signifikantem Erfolg führten. Zwischenzeitlich werden jedoch immer wieder neue Methoden erprobt, von denen sich eine Untersuchung der Atemluft als besonders erfolgsversprechend darstellt. Bei diesem Test wird die ausgeatmete Luft eines Menschen auf bestimmte biochemische Marker untersucht. Bei Vorhandensein von spezifischen Eiweißmolekülen kann Rückschluss auf das Bestehen eines Lungentumors gezogen werden. Seit mehr als sechs Jahren wird dieses Testverfahren in zahlreichen klinischen Studien angewandt und immer weiterentwickelt und verfeinert. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass mit diesem Verfahren die Basis für einen unkomplizierten Screeningtest gelegt wird, der über einen Testapparat in Arztpraxen durchgeführt werden kann. Bis es jedoch zur klinischen Anwendung kommen wird, müssen leider noch einige Jahre ins Land ziehen. Wenn auch schon durchaus aussagekräftige Ergebnisse vorliegen, sind weitere Reihenuntersuchungen in großangelegten Studien vonnöten, damit diesem Testverfahren wirklich eine eindeutige Diagnoseerstellung bescheinigt werden kann.