Typische Anzeichen müssen nicht zwangläufig zu einer Fehlgeburt führen. Eine Fehlgeburt in den ersten Schwangerschaftswochen kommt jedoch recht häufig vor.
Wenn Anzeichen für eine Fehlgeburt (Abort) auftreten, passiert das vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen. Diese müssen jedoch nicht zu einer Fehlgeburt führen. Auch andere Ursachen können der Auslöser für die Beschwerden sein. Eine Abklärung durch den Arzt ist daher immer erforderlich, vor allem bei fortgeschrittener Schwangerschaft. Was aber ist zu tun, wenn aus freudiger Erwartung plötzlich traurige Gewissheit wird?
Symptome einer Fehlgeburt
Die häufigsten Anzeichen für eine Fehlgeburt sind Unterbauchschmerzen und vaginale Blutungen. Andere Symptome einer Schwangerschaft, wie morgendliche Übelkeit oder Brustspannen können zuvor abnehmen. Anzeichen wie Blutungen oder Bauchschmerzen kommen aber auch in ganz normal verlaufenden Schwangerschaften vor. Eine Abklärung durch den Gynäkologen ist daher immer erforderlich. Bei schwangeren Frauen mit Unterbauchschmerzen und Blutungen wird häufig die Diagnose Abortus imminens (drohende Fehlgeburt) gestellt. In den meisten Fällen läuft dabei die Schwangerschaft aber ganz normal weiter, wenn dieses in der frühen Phase der Schwangerschaft vorkommt. In einigen Fällen wird eine Behandlung mit dem Gelbkörperhormon erwogen. Sind bereits Herztöne des Embryos vorhanden, besteht eine 90-prozentige Chance, dass die Schwangerschaft fortbesteht. Blutungen in der Schwangerschaft können aber auch andere Ursachen haben, zum Beispiel kann es sich um Blutungen der Fruchtblase handeln oder um Blutungen, die durch leichte Entzündungen entstehen. Wenn ansonsten keine Ursache ermittelt werden kann, handelt es sich häufig um eine Einnistungsblutung, die durch das Einnisten der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut entsteht.
Blutungen und Bauchkrämpfe, die im zweiten oder dritten Schwangerschaftsmonat oder später auftreten, müssen in jedem Fall ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. Eine Fehlgeburt in einer späten Schwangerschaftsphase zeigt häufig andere Symptome und wird vom Arzt in einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Anzeichen dafür, können das Nachlassen von Schwangerschaftssymptomen und der Bewegungen des Kindes sein.
Häufigkeit von Fehlgeburten
Wissenschaftliche Studien zeigen das Auftreten von Fehlgeburten in 10 bis 20 % aller Fälle in den ersten 20 Schwangerschaftswochen. Davon kommen etwa 80 Prozent in den ersten 12 Schwangerschaftswochen vor. Am häufigsten sind Fehlgeburten in den ersten Wochen, in denen die Schwangerschaft oft noch nicht erkannt ist. Rechnet man diese sehr frühen Fehlgeburten ein, sind etwa 30 Prozent der Schwangeren davon betroffen. Dieser Wert kann nur geschätzt werden, da nicht jede frühe Fehlgeburt als solche erkannt wird, sondern mit der nächsten Regelblutung abgeht. In einigen Quellen wird daher auch eine Häufigkeit von bis zu 70 Prozent angegeben.
Trauer nach einer Fehlgeburt muss ausgelebt werden
Eine Fehlgeburt trifft die meisten Paare unvorbereitet. Auch hier muss Trauerarbeit geleistet werden. Man braucht sich nicht zu scheuen, auch psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele Frauen fühlen sich nach einer Fehlgeburt schuldig, so als hätten sie nicht richtig funktioniert. Es hilft vielleicht, sich klarzumachen, dass eine Fehlgeburt viele Ursachen haben kann, deren Beeinflussung meist nicht in unserer Macht steht. Ist die Fehlgeburt in einer späteren Phase der Schwangerschaft erfolgt, wird oft dazu geraten, sich von dem Kind zu verabschieden und ihm einen Namen zu geben. Auf Friedhöfen gibt es häufig besondere Plätze, an denen Früh- und Totgeborene beigesetzt werden. Man sollte sich damit Zeit lassen erneut schwanger zu werden, auch wenn dieses körperlich rasch wieder möglich ist. Wichtig ist, die Fehlgeburt erst einmal zu seelisch zu verarbeiten.