Die Einnahme von Gelsemium kommt in der homöopathischen Heilkunde zur Anwendung bei Erwartungs-Ängsten wie Lampenfieber, Panikattacken, Heimweh, Herzrasen.
Gelsemium sempervirens – auch bekannt als Wilder Yasmin oder Gelber Yasmin – wird in der homöopathischen Heilkunde in stark verdünnter Form vorwiegend zur Behandlung von Erkältung, Fieber, Lampenfieber und Kopfschmerzen eingesetzt.
Die Pflanze besitzt gelbe, intensiv duftende Blüten und ist hauptsächlich in Afrika und Asien beheimatet. Für die Arzneimittelherstellung wird der frische Wurzelstock verwendet. Der in Yasmin enthaltene Giftstoff führt in Überdosierung zur absteigenden Lähmung des zentralen Nervensystems, was zum Atemstillstand und nachfolgenden Tod durch Herzlähmung führt.
Antlitzdiagnose und Beobachtung – wie man die Gelsemium-Persönlichkeit erkennt
Menschen, denen Gelsemium sempervirens nützen kann, wirken häufig schwerfällig, verzagt und „bleischwer“. Oft sind sie zittrig und haben starke Kopfschmerzen. Charakteristisch ist das häufig dunkelrote, fast bläuliche Gesicht. Auf der Zunge findet sich ein dicker gelber Belag. Die Sprache ist schleppend und erscheint manchmal „wie betrunken“.
Trübe, verwirrte Gedanken und eine häufige Abneigung gegen die Gesellschaft sind keine Seltenheit. Kennzeichnend ist auch eine kummervolle Teilnahmslosigkeit, gepaart mit Furcht vor vielen Dingen wie Tod, Schmerz, ungewohnten Pflichten.
Typische Symptome bei Bedarf an Gelsemium sempervirens
Leitsymptome sind Fieber ohne Durst und Grippe mit heftigem Kopfschmerz. Die Betroffenen fühlen sich schwach, apathisch und wie gelähmt vor Angst. Die Betroffenen spüren eine Verbesserung ihrer Beschwerden bei Abgang von Harn und Schweiß, dem Konsum von Alkohol, frischer Luft, geistiger Anstrengung, nachmittags und in Bewegung. Die Leiden verschlechtern sich dagegen bei feuchtem Klima (kalt oder warm), Tabak, Furcht, Schock und starken Emotionen. Gewitter und Nebel sowie die gedankliche Auseinandersetzung mit den Beschwerden wirken sich ebenfalls negativ aus.
Anwendungsgebiete – Bei diesen Beschwerden hilft Gelsemium sempervirens
In der homöopathischen Fachliteratur werden mehr als 600 Symptome aufgelistet, die auf die Behandlung mit Gelsemium ansprechen. Besonders hilfreich ist das Mittel hierbei:
- schwere Augenlider
- dumpfer Kopfschmerz
- Sonnenstich
- Schmerzen beim Schlucken
- Stimmlosigkeit
- Lampenfieber
- Schwindel
- Herzrasen
- Panikattacken
- Durchfall (durch Nervosität)
- Heimweh
- Prüfungsangst
- Schmerzen während der Periode
- Masern
- Scharlach
- Mittelohrentzündung
- Reisekrankheit
- Nackensteife
- dumpfer, benommener Kopf
- übergroße Pupillen
- wunde, gerötete Augen
- verstopfte Nase
- frühmorgendliche Niesattacken
- kurzzeitiger Hörverlust
Einnahme, Potenzen und Anwendungsmöglichkeiten von Gelsemium
Meist wird mit den Potenzen D4 – D12 gearbeitet. Zu beachten ist, dass Gelsemium bis zur Potenz D3 verschreibungspflichtig ist. Mit der oft verschriebenen Dosis 3x täglich 5 Globuli/Tropfen in der Potenz D6 kann man sicher nichts verkehrt machen, jedoch ist die einzunehmende Dosis immer vom individuellen Beschwerdebild abhängig und sollte vom Homöopathen oder entsprechend ausgebildeten Arzt festgestellt werden.
Das homöopathische Mittel Gelsemium sempervirens ist in Apotheken erhältlich in Form von Globuli, Tabletten oder Tropfen.