Freie Radikale verursachen im Körper Stoffwechselstörungen, die Alternsprozesse beschleunigen. Diese können durch Antioxidantien eingeschränkt werden.
Antioxidantien, auch als Radikalfänger bekannt, sind eines der wirksamsten Anti-Aging-Mittel, welche die Wissenschaft heute kennt. Man versteht darunter bestimmte Enzyme, Vitamine, Hormone und Mineralstoffe, die die Fähigkeit besitzen, den oxidativen Stress zu verhindern. Sie haben eine antioxitative Wirkung auf den Körper und werden daher auch als Antioxidantien bezeichnet. Mit ihrer Hilfe können das Entstehen von Krankheiten verhindert, die hormonelle Balance erhalten und der Alternsprozess verzögert werden. Die Strategie der Antioxidantien im Kampf gegen die Freien Radikale ist einfach zu verstehen. Die Radikalfänger bieten sich den „wild gewordenen“ Freien Radikalen als Opfer an. Dabei verlieren sie zwar ein Elektron und werden dadurch selbst zu einem Freien Radikal. Doch im Unterschied zu ihren plündernden Kollegen werden sie selbst nicht aggressiv. Sie bleiben harmlose Radikale, die dem Organismus keine Schäden zuführen.
Freie Radikale
Freie Radikale sind sehr reaktionsfreudige chemische Moleküle mit einzelnen, ungepaarten Bindungselektronen, die im Organismus hauptsächlich als Sauerstoffverbindungen vorliegen. Die meisten stabilen Substanzen hingegen weisen im Grundzustand eine paarweise Elektronenkonfiguration auf. Unter dem Begriff »Free Radical Diseases« versteht man die Erkrankungen, bei deren Entstehung die Beteiligung Freier Radikale postuliert wird. Durch übermäßigen Sport, sonstige Überanstrengungen, denaturierte Nahrung sowie Umweltbelastungen können zusätzlich Freie Radikale in unserem Organismus entstehen, wodurch Alternsprozesse, die Entstehung von Krebs wie auch von Erbschäden beschleunigt werden können. Dieser Zustand wird in der Fachliteratur als Oxidativer Stress bezeichnet.
Können Antioxidantien Alternsprozesse verzögern?
In der Entwicklungsgeschichte hat der Mensch Abwehrmechanismen entwickelt, die lang anhaltende durch Freie Radikale ausgelöste Kettenreaktionen verhindern. Zu diesen Abwehrmechanismen gehören die natürlichen Antioxidantien, welche unsere Zellen selbst synthetisieren, aber auch mit der Nahrung aufgenommen werden können. Aufgrund dieser Schutzmechanismen sollte die zelluläre Bildung von Sauerstoffradikalen keine all zu große Gefährdung darstellen. Untersuchungen haben gezeigt, dass ältere Menschen, die nicht ausreichend mit antioxidativ wirkenden Nährstoffen wie z.B. Vitamin C, E, ß-Carotin oder dem Spurenelement Selen versorgt sind, häufiger an typisch altersbedingten Krankheiten leiden. Gemeint sind vor allem Arteriosklerose und andere Herz-Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen, degenerative Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, seniler Katarakt (Grauer Star) und Morbus Alzheimer. Umgekehrt korreliert eine gute Versorgung mit Antioxidantien deutlich mit einem besseren Allgemeinzustand und einer niedrigen Erkrankungsrate.
Die Verabreichung eines antioxidativen Cocktails aus Selen, ß-Carotin, Vitamin B6, C und E ergab eine signifikante Senkung der Lipidperoxide – durch Freie Radikale oxidierte Fette – im Serum.
Potente Antioxidantien und ihr natürliches Vorkommen
- Vitamin C ist ein wasserlösliches, sehr wirksames Antioxidans. Das im Handel erhältliche synthetische Vitamin C (Ascorbinsäure) besteht aus 50% linksdrehender und 50% rechtsdrehender Ascorbinsäure. Biologisch wirksam ist jedoch nur das linksdrehende Molekül, weswegen das natürliche pflanzliche Vitamin C dem synthetischen vorzuziehen ist.
- Vitamin E ist in Weizenkeimen, Weizenkeimöl, Vollkornflocken, Nüssen, Sonnenblumenkernen, Rosenkohl, Fenchel, Spinat, Aal, Garnelen, Eiern enthalten.
- Alpha-Carotin schützt Haut, Augen, Leber und Lunge vor Oxidantien und kann aus Karotten und Kürbissen aufgenommen werden.
- Beta-Carotin ist in Aprikosen, Zuckermelonen, Mango, Pfirsichen, Brokkoli, Kürbis, Karotten und Spinat enthalten und schützt vor Herzinfarkt, Arteriosklerose, Schlaganfall und Glaukom (Grüner Star).
- Lycopen findet man reichlich in Tomaten, Wassermelonen und rosa Grapefruits. Beim Verzehr von Tomatensauce kann man mehr Lycopen aufnehmen als von rohen Tomaten. Lycopen hemmt das Wachstum von Krebszellen.
- Lutein ist im Spinat und in grünem Gemüse enthalten und neutralisiert Oxidantien.
- Zeaxanthin liegt im Spinat, Mangold, Chicoree, Okra, Rote Bete in ausreichender Menge vor und bremst das Tumorwachstum.
- Katechin ist in Grünem Tee, Weintrauben, Traubensaft und rotem Wein enthalten. Es schützt vor Arteriosklerose, Karies und Zahnfleischerkrankungen und wirkt vorbeugend gegen Magen- und Lungenkrebs.
- Resveratol kommt in Weintrauben (besonders in der Schale und im Kern), rotem Traubensaft und rotem Wein vor. Es gilt als Jungbrunnen der Blutgefäße und schützt vor Herz- u. Kreislauferkrankungen.
- Oligomere Proanthocyanide (OPC) sind im Weintraubenkern, Kiefernrindenextrakt enthalten und besitzen eine sehr hohe antioxidative Wirkung. Sie stärken das Bindegewebe, die Sehnen, Bänder und schützen Knochen vor pathologischen Veränderungen.
- Isoflavone sind Phytoöstrogene, die eine ähnliche Struktur wie die Östrogene besitzen und kommen in Sojaprodukten in hohem Maß vor. Sie zeigen eine gleiche Wirkung wie menschlichen Östrogene.
- Genistein ist in Sojabohnen und deren Produkten wie Tofu, Sojamilch, Sojagranulat enthalten. Es schützt vor Prostata-, Brust-, Darm-, Lungen- u. Hautkrebs.
- Allicin findet man in Zwiebeln, Knoblauch, allgemein in Lauchgewächsen. Es hält die Gefäßwände geschmeidig, reguliert den Blutdruck und senkt den Blutzuckerspiegel.
- Knoblauch ist ein vorzügliches Anti Aging-Mittel: Wenn Sie länger und vitaler leben möchten, sollten Sie auf Knoblauch nicht verzichten. Er stärkt das Immunsystem, senkt hohe Cholesterinwerte, verdünnt das Blut und hemmt die Entstehung von Blutgerinnseln, bewahrt vor Gedächtnisverlust, verringerter Denk- und Lernfähigkeit und Depression und bremst den Körperzellenverfall ab. Einnahme-Empfehlung: Zerkleinern Sie den Knoblauch oder zerdrücken Sie ihn in einer Knoblauchpresse und nehmen ihn gemeinsam mit dem Saft einer Zitrone sowie mit Olivenöl ein (dies verringert den Knoblauchgeruch). Es können täglich 1 bis 2 rohe Knoblauchzehen verzehrt werden. Mehr als 3 rohe Zehen an einem Tag können toxisch wirken (Durchfall, Blähungen, Fieber etc. können die Folge sein).
- Anthocyane sind in Heidelbeeren und anderen Waldbeeren sowie in roten Gemüsesorten wie Paprika, Tomaten etc. enthalten. Sie schützen vor bakteriellen Infektionen, Katarakt (Grauer Star) sowie Nachtblindheit.
- Indol und Sulforaphan sind in allen Arten von Kohlgemüse enthalten. Sie schützen ganz allgemein vor Krebs.
- Superoxid-Dismutase (SOD) kommt im Gerstengras, Brokkoli, Kohl und Weizengras vor. Dieses Enzym wird vom Organismus gegen das Superoxid (ein Oxidans) bereitgestellt. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Abnahme von SOD im Körper.
- Ubichinon (CO-ENZYM Q10) kommt in Fleisch, Getreideflocken, Eiern, Milchprodukten, besonders in der Ziegenmilch und deren Produkte vor. Es stärkt das Immunsystem, schützt die Haut und beugt Zahnfleischerkrankungen vor. Eine noch höhere Konzentration ist in der Eselstutenmilch vorhanden. Schon Cleopatra hielt sich ihre Haut mit ihr geschmeidig und jugendlich straff.
- Selen ist in Kokosnüssen, Sonnenblumenkernen, Pilzen, Soja, Weizenkeimen, Getreide, Kohlrabi, Knoblauch, Rotbarsch, Thunfisch, Austern enthalten. Selen bindet Schwermetalle (Quecksilber, Blei und Kadmium) und scheidet sie über den Urin aus. Es besitzt auch eine entgiftende Wirkung beim Konsum von schlechten Fetten, Alkohol, Nikotin oder Drogen. Ohne Selen können die körpereigenen Enzyme Freie Radikale nur in unzureichendem Maß neutralisieren.
- Magnesium kommt in Vollkornprodukten, Nüssen, Sesamsamen, Weizenkleie, Hülsenfrüchten, Spinat, Garnelen etc. vor. Magnesium schützt die Mitochondrien der Körperzellen vor Freien Radikalen der aggressiven Verbrennungsrückstände. Es schützt vor Verklumpung des Blutes, Osteoporose, chronischer Erschöpfung und Diabetes.