Wer anonym im Web surfen möchte, kann dafür aus mehreren Tools wählen. So gibt es etwa anonyme Proxy-Server in kostenpflichtigen und Gratis-Versionen.
Mit jeder Webseite die ein Internetnutzer beim Surfen aufruft werden Unmengen an Daten produziert. So können Seitenbetreiber mit den passenden Werkzeugen, – auch Tools genannt – wie beispielsweise Google Analytics, etwa Informationen über die Region aus der der Besucher auf die Seite zugreift, über die Dauer des Besuches, das genutzte Betriebssystem und auch den Browser gewinnen. Was den Seitenbetreibern vornehmlich hilft die eigenen Angebote besser auf die eigene Zielgruppe abzustimmen, ist für viele Menschen ein als zu tief empfundener Eingriff in die Privatsphäre. Wer diese schützen will, hat mehrere Optionen aus denen gewählt werden kann.
Anonym surfen mit Einschränkungen dank eines gratis Browser-Tools
Je nachdem wie sorgfältig der Schutz vor dem ungewollten Ausspähen ausfallen soll, muss seitens des Nutzers mit teils erheblichen Einschränkungen beim Surfen, in Sachen Komfort, gerechnet werden. Lediglich die Methode mit dem geringsten technischen Aufwand funktioniert ohne weitere Komplikationen. So bieten mittlerweile alle der weit verbreiteten Browser eine Funktion zum anonymen Surfen an. Jedoch muss hier darauf hingewiesen werden, dass die Datenprotokollierung nur auf dem eigenen PC, Notebook, Smartphone und allen weiteren internetfähigen Geräten mit dieser Einstellung ausgesetzt wird. Zusätzlich werden damit auch die sogenannten Cookies blockiert, die zum Beispiel Online-Shops nutzen, um sich Produkte zu merken, die schon in den Warenkorb gelegt, aber noch nicht gekauft wurden. Das eigentliche Ziel, anonym im Web zu surfen, ist damit jedoch nicht erfüllt.
Anonymes Surfen über einen Proxy-Server
Eine zweite Methode ist dafür wesentlich besser geeignet. Bei dieser werden Dienste beziehungsweise Programme zwischen dem eigenen Internetzugang und den Seiten, die während des Surfens besucht werden, zwischengeschaltet. Sie können gratis heruntergeladen oder als Profi-Versionen erstanden werden. Wäre das Internet tatsächlich die oft beschworene Datenautobahn, würde der Anwender besagter Dienste sinngemäß eine Umleitung fahren, die sich in diesem Fall Proxy-Server nennt. Statt der eigenen IP-Adresse können die Analyse-Tools der Webseiten lediglich die Adresse eines solchen Servers erfassen. Die Daten, die während des Surfens erzeugt werden, können bei dieser Technik also nur noch zentral beim Anbieter des Proxy-Dienstes erfasst und sofern erforderlich von Strafverfolgungsbehörden eingesehen werden.
Anonym im Web surfen mit Anonymisierungsdiensten wie JAP und TOR
Wer dagegen eine vollständige Maskierung der Identität erzielen und ein zurückverfolgen der eigenen Daten verhindern möchte, hat noch die Möglichkeit einen dritten Weg zu gehen. Dafür bedarf es des Einsatzes spezieller Anonymisierungsdienste wie beispielsweise JAP und TOR. Hierbei werden die anfallenden Daten in zahlreiche Bruchstücke zerhackt und über mehrere voneinander unabhängigeServer geleitet. Versuche die Bruchstücke wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen, sind zum Scheitern verurteilt. Allerdings muss hier auch der bereits angesprochene Verlust an Komfort in Kauf genommen werden. Denn durch die Datenzerstückelung und die zahlreichen Umleitungen wird die Übertragungsgeschwindigkeit deutlich herabgesetzt.