Mund auf, bohren: Viele Kinder verweigern den Besuch beim Zahnarzt. Kinder und Zahnarzt, das ist häufig wie Feuer und Wasser. Ein fremder Mensch, unheimliche Geräte und Geräusche machen Angst. Was Eltern jetzt tun können.
Der Termin steht schon seit Wochen, das Kind weiß Bescheid und doch: Sobald der Besuch konkret wird, steigt wieder die Angst. Spätestens auf dem Untersuchungsstuhl ist Schluß mit lustig. Der Mund bleibt zu, die Augen sind weit aufgerissen, Tränen kullern. Ein Procedere, dass viele Eltern leider nur allzugut kennen. Der Besuch beim Zahnarzt wird zur Nervenzerreißprobe. Doch soweit muss es nicht kommen. So schenken Sie Ihrem Kind das Vertrauen, dass der Zahnarztbesuch überhaupt nicht schlimm ist!
Zahnpflege als festes Ritual
Mit dem ersten Milchzahn sollte schon bei den Kleinsten die tägliche Zahnpflege zum festen Ritual werden. Mindestens 2 Mal täglich, z.B. nach dem Frühstück und vor der Gute-Nacht-Geschichte, ist Zähne putzen angsagt. Mit kleinen, weichen Lernzahnbürsten können die Kinder auch schon selbst experimentieren und das Putzen der Zähne üben. Natürlich müssen danach die Eltern ran und gründlich nachputzen. Das übt schon ganz nebenbei darin, den Mund länger offen zu halten. Nach dem Putzen loben Sie Ihr Kind: „Hey, die glänzen ja richtig. Da hast du Karies und Baktus prima aus dem Wohnzimmer gefegt!“ So wird die Zahnpflege zu einem positiven Erlebnis! Lassen Sie auch ruhig mal Oma und Opa oder gute Freunde der Familie die Begleitung beim Zähneputzen übernehmen.
Begleitung zum Zahnarzt
Sie haben einen Untersuchungstermin zur Kontrolle? Prima! Dann nehmen Sie Ihr Kind am besten gleich mit. So kann es, ohne selbst im Mittelpunkt zu stehen, sich ganz in Ruhe die Praxis anschauen, den Zahnarzt und sein Team kennenlernen, die fremden Gerüche und Geräusche kennenlernen. Und das Beste: So erleben Kinder live und direkt, dass auch Mama und Papa nix passiert. Vielleicht ist der Arzt auch so freundlich und lässt Ihr Kind mal Zahnarzt spielen. Das machts natürlich doppelt spannend. Manche Praxen bieten sogar besondere Schnupperstunden und -termine für Kinder an.
Hilfreich zur Gewöhnung sind auch Bücher und Hörspielkassetten, die sich mit dem ersten Zahnarztbesuch befassen.
Wenn die Angst bleibt
Manchmal nützt auch die beste Vorbereitung nichts und die Unsicherheit vorm Zahnarzt bleibt. Jetzt ist oberstes Gebot: Nehmen Sie die Sorgen Ihres Kindes ernst, bagatellisieren Sie nicht.
Vor dem notwendigen Besuch beim Zahnarzt, sollte dieser über die Problematik informiert sein. Vielleicht ist ein Termin am Ende der Sprechstunde möglich, damit dem kleinen Patienten mehr Zeit als sonst zur Verfügung steht. Wenn der Zahnarzt jedoch unsensibel reagiert, Ihr Kind aufzieht oder unter Druck setzt, ziehen Sie eine klare Grenze. Ihr Kind MUSS sich wohl und gut aufgehoben fühlen, sonst wird alles nur noch schlimmer.Der Erfolg gelingt manchmal auch nur in kleinen Schritten. Erst nur auf den Stuhl setzen, beim zweiten Mal den Mund aufmachen und beim dritten Besuch die erste kleine Untersuchung.
Tipp: Gehen Sie nach dem Zahnarztbesuch mit Ihrem Kind ein Eis essen, schenken Sie ein kleines Spielzeug. Das sorgt für eine positive Assoziation!