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Angst vor Schweinegrippe und Impfung

Wie man trotz Verunsicherung eine klare Entscheidung treffen kann. Mittlerweile betrifft Verunsicherung und Angst nicht nur die Schweinegrippe selbst, sondern auch die Schutzimpfung und die Sorge, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Die Schweinegrippe ist zwar sehr viel ansteckender und breitet sich daher schneller aus als die jährliche saisonale Grippe, aber sie wird von Experten nicht gefährlicher eingeschätzt als eine normale Grippe. Dennoch verstärken sich Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung, vor allem nachdem die ersten Meldungen von Todesfällen im Zusammenhang mit der Impfung in den Medien aufgetaucht sind. Dem gegenüber stehen in Deutschland bisher 20 Todesfälle von Menschen, bei denen der A/H1N1- Virus nachgewiesen werden konnte. Bei allen Betroffenen war eine Vorerkrankung bekannt.

Verunsicherung wird aber auch dadurch geschürt, dass man den Eindruck gewinnen kann, die Angst wird von einigen Medien benutzt, um die Verkaufszahlen zu erhöhen oder es besteht ein Interesse von Seiten der Hersteller, den Impfstoff nun auch unter die Leute zu bringen. Was wir brauchen, um eine klare Entscheidung treffen zu können, sind sachliche Informationen über die Fakten. Aber auch Gespräche mit anderen und die Besinnung auf die eigenen Ressourcen können erheblich dazu beitragen, wieder einen eigenen Standpunkt zu gewinnen. Und nicht zuletzt ist es hilfreich zu wissen, welchen Sinn denn eigentlich die Angst hat.

Angst schützt vor Bedrohung

Das Gefühl der Angst hat den biologischen Sinn, uns auf Gefahren und reale Bedrohungen aufmerksam zu machen und uns dadurch zu schützen. Menschen, die ihre Angst nicht mehr wahrnehmen oder sie nicht ernst nehmen, leben daher mit höherem Risiko. Wenn wir also angesichts der Schweinegrippe Ängste verspüren, so ist das nicht krankhaft, sondern eine normale Reaktion. Diese Ängste muss man aber nicht einfach aushalten, vielmehr fordern sie dazu auf, sich mit der Bedrohung auseinander zu setzen, statt sie zu verdrängen. Wer sich der Angst nicht stellt, läuft Gefahr, dass sich Horrorvisionen über die Erkrankung in ihm ausbreiten, die mit der Realität nichts mehr zu tun haben.

Informationen und Fakten

Ein wesentlicher Punkt im Umgang mit Ängsten ist, diese mit der Realität zu konfrontieren. Das bedeutet im Falle der Schweinegrippe, sich fachlich fundierte Informationen und vor allem auch mehrere Meinungen zum Thema zu holen. Ergänzend zur Recherche in den Medien ist hier auch das Gespräch mit dem eigenen Arzt notwendig, zumal wenn man an einer chronischen Erkrankung, wie Asthma, Diabetes oder Allergien leidet. Auch Selbsthilfegruppen und Bundesverbände helfen in dem Fall weiter.

Dort gibt es auch Hinweise, was im Fall einer tatsächlichen Erkrankung zu tun ist und wie man vorbeugen kann. Erst auf der Grundlage umfassender Informationen kann man dann eine klarere Entscheidung treffen.

Miteinander reden gegen die Angst

Wenn man die Verantwortung für andere Menschen trägt, kann es doppelt schwierig sein, das Für und Wieder besonders in Bezug auf eine Impfung abzuwägen. Im Gespräch mit anderen erfährt man, welche Kriterien andere mit einbeziehen, wie diese die Risiken einschätzen und wo es weitere gute Informationsquellen gibt. Aber nicht jeder ist als Gegenüber geeignet. Mit Menschen, die die eigenen Ängste unsachlich verstärken, sollte man lieber nicht über das Thema sprechen.

Besinnung auf die eigenen Ressourcen

Normalerweise steht man der Schweinegrippe nicht hilflos gegenüber. In der Regel hat sich der Körper schon mehrmals mit grippalen Infekten auseinandergesetzt, selbst wenn diese einen leichteren Verlauf hatten als die Schweinegrippe. Sich zu vergegenwärtigen, auf welche Weise man die bisherigen Erkrankungen überstanden hat und welche Maßnahmen einem geholfen haben, reduziert Ängste. Ebenso sinnvoll ist es aber, die Abwehrkräfte seines Körpers zu stärken. Dazu gehört neben der Bewegung an der frischen Luft und einer vitaminreichen Ernährung, vor allem auch die Vermeidung von unnötigem Stress.