Einem alten Aberglauben zufolge sollte der Amethyst vor Trunkenheit schützen.
Der Amethyst gilt als wertvoller Edelstein. Besonders schöne, tiefviolette Steine werden häufig sogar zusammen mit Brillanten zu Schmuckstücken verarbeitet. Der Amethyst gehört zur Quarzgruppe. Er wird hauptsächlich in Brasilien, Uruguay, Madagaskar, Russland, aber auch in Sri Lanka gefunden. Ein bekannter deutscher Fundort ist der Steinkaulenberg in Idar-Oberstein. Dort wurde die einzigartige und bekannte blau-violette Färbung durch die Metalle im Bergmassiv hervorgerufen.
Nachdem man in Brasilien riesige Lagerstätten entdeckt hatte, und diese Kristalle auch gefärbt werden können, wurde der Bergbau in Steinkaulenberg eingestellt. Mittlerweile ist er sogar ganz verboten. Die Farbe der Amethyste aus Idar-Oberstein konnte bei Kristallen aus Brasilien jedoch nur durch Färben erreicht werden. Das violette Spektrum reicht dabei von einem sehr hellen, leicht rosafarbenen bis zu einem sehr dunklen Violett.
Gebrannte Steine bekommen mehr Risse und Sprünge
Der Amethyst hat aber noch eine Besonderheit: Er verändert seine Farbe, wenn man ihn auf über 400° C erhitzt, und wird dann goldgelb. Solche – entweder künstlich behandelten oder bei Vulkanausbrüchen natürlich entstandenen – Steine heißen Citrine. Bei einigen Amethysten erzeugt das Brennen auch einen grünlichen Farbton, ähnlich dem Prasiolith, als welcher der Stein dann auch verkauft wird. Manchmal verschwindet die Farbe in der Flamme sogar ganz und es bleibt nur weißer Quarz übrig. Gebrannte Steine bekommen deutlich mehr Risse und Sprünge, die durch ihren Glanz auffallen. Oft zerplatzen auch die Flächen und Kristallspitzen.
Meistens werden nur Steine niedriger Qualität gebrannt, um sie aufzuwerten. Eine billige, wenn auch nicht sehr haltbare Methode, ist die Behandlung mit gefärbtem Wachs, da sich Amethyst im Gegensatz zu Achat nur oberflächlich färben lässt. Seit dem 19. und 20. Jahrhundert werden Synthesen verschiedener Edelsteine hergestellt, die sich von natürlichen Amethysten nur durch Abweichungen in der Struktur und in der Reinheit unterscheiden.
Der Amethyst wird zur Aufladung anderer Heilsteine verwendet
Die alten Griechen hielten den Amethyst für einen Stein, der sie vor Trunkenheit bewahrte. Daher stammt auch der Name des Steines (griechisch: nicht betrunken). Der Aberglaube ergab sich ursprünglich aus dem Brauch, Rotwein mit Wasser zu verdünnen, wodurch dieser eine rötlich-violette Färbung annahm. Gleichzeitig konnte man natürlich auch mehr davon trinken, ohne gleich betrunken zu werden. Einer anderen Geschichte zufolge übergoss Bacchus, der Gott des Weines, eine in einen Kristall verwandelte Nymphe namens Amethyst, worauf dieser violett wurde.
Der Amethyst gilt als Glücksstein für Menschen, die unter dem Sternzeichen der Fische (anderen Quellen zufolge dem Schützen oder auch dem Steinbock) geboren sind. Als Planetenstein wird er dem Planeten Neptun beziehungsweise dem Pluto zugeordnet. Häufig werden Amethystdrusen auch zur energetischen Reinigung und Aufladung anderer Heilsteine verwendet.