Bereits in den ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft macht der Körper der Frau große Veränderungen durch.
Alle Vorbereitungen auf die Schwangerschaft haben genutzt, das befruchtete Ei hat sich in der Gebärmutter angesiedelt. Die ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft, das sogenannte 1. Trimester, spielt dabei meist die wichtigste Rolle. Oftmals entscheidet sich in diesen 12 Wochen, ob die Schwangerschaft intakt ist und der mütterliche Körper das Kind weiter austragen wird.
Die 12-Wochen-Regel
Weil aber die befruchtete Eizelle, sobald sie in diesen ersten 12 Wochen Schaden nimmt, in den meisten Fällen vom Körper abgestoßen wird, gilt bis heute oft die Tradition, der Familie und den Freunden erst nach Ablauf dieser Zeit von der Schwangerschaft zu erzählen. Viele Frauen machen sich auch Sorgen, weil sie zum Beispiel Alkohol getrunken haben, obwohl sie schon schwanger waren, nur eben nichts davon wussten. Auch hier greift das so genannte „Alles-oder-nichts-Prinzip“: hat Frau vor dem positiven Test zu tief ins Glas geschaut und es ist ein schwerer Schaden am werdenden Leben entstanden, kann man davon ausgehen, dass der Körper die Schwangerschaft, oft genug unbemerkt von der Frau, allein abbricht. Den Frauen selbst nehmen diesen Vorgang in den meisten Fällen als eine (verspätete) Menstruationsblutung war.
Wie zählt man eigentlich eine Schwangerschaft?
Bisher kannte man für den Fortlauf der Schwangerschaft nur die berühmten neun Monate. In den letzten Jahren hat sich allerdings mehr und mehr das 40-Wochenmodell eingebürgert. Das mag auch daran liegen, dass die Schwangerschaften heutzutage viel präziser und genauer überwacht werden und eine Einteilung in Wochen eine genauere Beobachtung erlaubt.
Im Normalfall wird eine Frau in der Mitte ihres Zyklus, also zwei Wochen nach der letzten Regel, schwanger. Da der Frauenarzt jedoch die ersten beiden Wochen vor der Befruchtung mitzählt, ist die Frau mit dem Ausbleiben der Regel schon in der vierten Woche, obwohl die Eizelle eigentlich erst zwei Wochen vorher befruchtet wurde.
Die Periode bleibt aus
Das Signal, bei dem die meisten Frauen sofort an eine Schwangerschaft denken, ist das Ausbleiben der Periode. Ab diesem Zeitpunkt ist das Schwangerschaftshormon HCG auch in ausreichender Konzentration im Körper vorhanden, um von einem handelsüblichen Schwangerschaftstest nachgewiesen zu werden.
Weitere körperlichen Signale
In den ersten zwölf Wochen wird die Frau zunächst von einer ungewohnt hohen Menge an Hormonen überschwemmt. Das kann einige Folgen haben: neben den berühmt berüchtigten Übelkeitsattacken werden viele Frauen auch reizbar, empfindlich und sind schnell zum Weinen zu bringen.
Eine weitere ungewollte Wirkung der Hormone sind die immer häufiger auftauchenden Müdigkeitsanfälle. Das ist völlig normal und geht meist nach den ersten 12 bis 13 Wochen, wenn sich der Körper an die Schwangerschaftshormone gewöhnt hat, vorbei.
Zudem werden oft die Brüste empfindlicher, sind gespannter und die Warzenvorhöfe werden dunkler. Aber auch die Geschmacks- und Geruchsnerven werden sensibler und können sich zum Teil sogar deutlich verändern. Viele Frauen merken schnell, dass sie keinen Appetit mehr auf Alkohol oder fettiges Essen haben, ein ausgeklügeltes Warnsystem des Körpers greift hier. Bisweilen hat diese Entwicklung jedoch auch skurrile Ausmaße: manch eine Frau hat sich da schon nachts mit den Sauerheringen und der Schlagsahne am Kühlschrank erwischt.
Sobald man diese ersten 12 Wochen überstanden hat, gerät das, was für viele Frauen eher zu den unangenehmen Erinnerungen einer Schwangerschaft gezählt hat, in Vergessenheit, denn im zweiten Trimester werden die Frauen meist entspannter und können die Schwangerschaft in vollen Zügen genießen.