Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann schwerwiegende, gesundheitliche Folgen für den Nachwuchs haben.
Generell raten Mediziner dringend davon ab, während der Schwangerschaft und Stillzeit Alkohol zu trinken. Das gilt besonders für die ersten drei Monate. Alkoholkonsum ist die Hauptursache für Fehlbildungen bei Kindern. Die „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ schätzt, dass jährlich bis zu 10.000 Kinder mit körperlichen und geistigen Schäden auf die Welt kommen, weil sie dem Alkoholkonsum der werdenden Mutter ausgeliefert waren.
Wie gelangt der Alkohol zum Ungeborenen?
Der Hauptbestandteil des Alkohols „Äthanol“ sowie dessen Abbauprodukte (Acetaldehyd) gelangen schnell in das Blut der Mutter. Über den Mutterkuchen und die Nabelschnur werden die giftigen Stoffe direkt zum Kind weitergeleitet. Schnell erreicht der Embryo den gleichen Promillewert wie die Mutter. Bis zum Ende der Schwangerschaft ist es dem Kind unmöglich, den Alkohol selbständig abzubauen, da die Leber noch nicht vollständig entwickelt ist. Hinzu kommt, dass die negative Wirkung des Alkohols verstärkt wird.
Mögliche Schädigungen durch Alkoholkonsum
Zwar diskutieren Ärzte immer wieder über die Faktoren wie Alkoholmenge, Regelmäßigkeit oder körperliche Fitness der Frau, aber alle werdenden Mütter sollten sich im Klaren darüber sein, dass schon kleine Mengen Alkohol dem Kind schaden können.
In den ersten drei Monaten entwickeln sich die Organe. Müssen diese während der Zeit giftige Stoffe aufnehmen, kann das Wachstum stark beeinträchtigt werden und Fehlbildungen können verursacht werden. In der körperlichen Entwicklung kann es unter anderem zu folgenden Schäden kommen:
- Untergewicht
- Minderwuchs
- Kleiner Kopfumfang
- Schädigung der inneren Organe, wie z.B. ein Herzfehler
- Dünne Oberlippe
- Auffälligkeiten des Genitals und der Harnwege
Auch der Geist und die Seele können betroffen sein:
- Lernschwierigkeiten
- Eingeschränkter Erwerb intellektueller Fähigkeiten
- Stimmungsschwankungen
- Mangelnde Ausgeglichenheit
- Hyperaktivität
- Verhaltensauffälligkeiten
Im schlimmsten Fall kann extremer Alkoholkonsum auch zum Tod des Ungeborenen führen.
Unwissend schwanger und Alkohol getrunken
Die meisten Schwangerschaften werden nach Ausbleiben der Regel festgestellt. Viele Frauen machen sich Sorgen, von der Befruchtung nichts wissend, Alkohol getrunken oder eine Zigarette geraucht zu haben.
In dieser Zeit aber, kurz vor der regulären Menstruation, gelten besondere Regeln. Hier tritt das „Alles-oder-nichts-Prinzip“ in Kraft. Sind Zellen gravierend geschädigt, kommt es zu einem Abort (Fehlgeburt). Ist die Schädigung nicht letal, können Zellen im Zellverband durch gesunde ersetzt werden. Der Embryo kann sich ganz normal weiterentwickeln. Besteht ein Kinderwunsch, sollte trotzdem komplett auf Alkohol und Tabak verzichtet werden, um einen vorzeitigen Abbruch zu verhindern.
Damit alles für eine gesunde und glückliche Entwicklung getan wird, sollten schwangere Frauen auf Alkohol komplett verzichten. Neun Monate gehen schnell vorbei.