Was ist am Schöntrinken tatsächlich dran? Kann man sich seinen Partner schöntrinken? Und wenn ja, wie funktioniert es? Wissenschaftler haben Antworten auf diese Fragen gefunden.
Seit langem forschen Wissenschaftler nach den psychischen Auswirkungen von Alkohol. Was passiert in unseren Hirnen, wenn wir uns an Bier und Schnaps gütlich tun? Und muss man sturzbesoffen sein, bevor eine Gesichtsscharbracke die Formen eines Topmodels annimmt? Dem Mythos des Schöntrinkens sind gleich mehrere Spezialisten von verschiedenen Universitäten auf der Spur gewesen – mit ganz erstaunlichen Ergebnissen.
Je mehr Alkohol, desto attraktiver das Gegenüber
Fast jeder kennt das folgende Szenarium: Der willige Single trifft sich abends mit Kumpels auf ein paar Bier in der Stammkneipe, um bei geselligen Plaudereien vielleicht auch noch die ein oder andere Frau kennenzulernen. Doch leider ist das Flirtmaterial oft sehr dürftig. Die eine ist zu moppelig, die andere hat schiefe Zähne, eine unansehnliche Knubbelnase oder ist einfach nur generell hässlich. Nach zwei Runden Gerstensaft sieht die Lage dann allerdings schon anders aus. Die Moppelige hat einfach nur üppige Kurven, die schiefen Zähne sind gar nicht so schlimm, die Knubbelnase ist durchaus neckisch und sooo hässlich sieht die Letzte ja nun auch wieder nicht aus.
Das böse Erwachen am nächsten Morgen
Und wenn man dann noch etwas trinkt, können die Damen allesamt sogar äußerst attraktiv wirken. Jedenfalls so attraktiv, dass man schnell zur Sache kommen will. Das böse Erwachen folgt am nächsten Morgen, wenn man wieder nüchtern ist und die Moppelige, die Schiefzahnige, die Knubbelnasige oder die allgemein Hässliche einen mit verschlafenen Augen anglotzen. Hatte man gestern Abend denn einen visuellen Blackout, dass man so was mit ins Bett genommen hat?
Alkohol täuscht das Einschätzungsvermögen
Diese Frage kann ganz eindeutig mit „Ja!“ beantwortet werden, denn 2003 haben Wissenschaftler der Universität Glasgow herausgefunden, dass man sich Menschen tatsächlich schöntrinken kann. Je attraktiver ein Gesicht und ein Körper, desto dringender wollen wir uns mit unserem Gegenüber paaren, denn Schönheit ist meist ein Garant für gesunde Erbanlagen – das war schon in der Steinzeit so. Trinken wir nun aber Alkohol, wird genau der Teil unseres Gehirns, das für die Einschätzung von Schönheit verantwortlich ist, kräftig angekurbelt und neigt dann zur Überfunktion. Das Resultat: Je mehr wir trinken, desto schöner wird unser Umfeld für uns. Lässt die Wirkung des Alkohols nach, sehen wir die Welt nicht mehr durch eine rosarote Brille, und können uns nur noch wundern, was wir am Abend zuvor als attraktiv empfunden haben.
Auch das eigene Geschlecht wird attraktiver
Doch es geht noch weiter, denn im August 2008 haben Forscher der Universität Bristol mit Studien bewiesen, dass selbst das eigene Geschlecht durch Alkoholkonsum schöner und dementsprechend anziehender wird. Wer also nicht unbedingt neben seinem besten Freund aufwachen möchte, sollte tunlichst die Finger vom berühmten Schnapsglas zuviel lassen. Und wer auf der Suche nach seiner Traumfrau ist, sollte das im nüchternen Zustand machen – sicher ist sicher.