Viel Bewegung, Locken, Wellen und strukturierte Schnitte möchte der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) in der bevorstehenden Herbst-Winter-Saison sehen.
„Retrospektivisch befinden wir uns parallel zur Kleidermode in den 80er Jahren“, sagt Antonio Weinitschke. Als Kreativdirektor ist er beim Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) als Trendsetter für die Damenfrisuren-Mode in diesem Herbst verantwortlich. „Viel Bewegung, Locken, Wellen und strukturierte Schnitte“ möchte er auf Frauenköpfen sehen.
Stars und Prominente als Vorbilder
Die Vorbilder für die Trends kommen wie so oft aus der Welt der Stars und Promis. Vor allem der schulterlange Bob, wie ihn zum Beispiel auch Heidi Klum trägt, ist ein verwandlungsfähiger Klassiker, der stets unprätentiös und natürlich wirkt. Dagegen ähnelt der Kurzhaarschnitt frappierend dem, den Cyndi Lauper 1983 trug, als ihr Hit „Girls just want to have fun“ die Hitparaden stürmte. Im Nacken sehr kurz gehalten wird das Haar zum Vorderkopf hin konsequent länger, bis es im Ponybereich ein Dreieck bildet. Die raffinierte Slice-Technik sorgt für ein aufregendes Konturenspiel ohne sichtbare Übergänge.
Ganz tief in die Retro-Kiste greifen die ZV-Modemacher bei sehr langen Haaren. Inspiriert von den aufgetürmten Lockenfrisuren des 17. Jahrhunderts wird die grob gestufte Haarpracht in einzelnen Strähnen über den Finger gelockt und dann mit dem Glätteisen gepresst. Das Ergebnis ist ein expressiver Mix aus Barock-Prinzessin und Disco-Queen.
Das Wichtigste ist der Kajalstift
Ergänzt werden die Retro-Looks durch Make-ups, die laut Friseurverband durch ihr „ultimatives Verwandlungspotenzial“ Augen und Lippen ins schönste Licht rücken. Expressive Farben feiern ein Comeback, ebenso ausdrucksstarke Brauen, die das Gesicht harmonisch einrahmen. „Das Wichtigste in der Damenhandtasche sollte der Kajalstift sein“, rät Antonio Weinitschke.
Neben Frisur, Make-up und Kleidung gewinnt ein weiteres Detail immer mehr modische Bedeutung: Der Nagellack in der jeweils zum Look passenden Farbe. Ob knallig oder dezent spielt dabei weniger eine Rolle als die Beobachtung, dass die Hersteller in dieser Saison matten Lacken gegenüber solchen mit Glanzpartikeln offensichtlich den Vorzug geben.
Bei den Haarfarben setzen die Modeexperten des Friseurhandwerks dagegen auf Natürlichkeit: Die dunkelste Farbe ist ein Naturbraun, die hellste ein eisiges Blond. Dazwischen geht fast jede Nuance.
Exakte Konturen und sauberer Seitenscheitel
Bei den Herren werden die Konturen wieder exakt ausgearbeitet, und die Haarfarben sind matt und natürlich. Die Bewegung im Haar entsteht durch einen sehr strukturierten Schnitt, der mithilfe unterschiedlicher Längen eine üppige Textur erzielt. Das Vorbild für diese Frisur liefert Robert Pattinson, der als Vampir Edward in dem Film „Twilight“ weltweit die Mädchenherzen erobert hat.
Auch reifere Herren gucken bei den Promis ab. Der aktuelle Gentleman-Look orientiert sich an legendären Kinohelden wie Cary Grant und Gregory Peck. Die Seiten werden sehr kurz geschnitten, während das Haar am Oberkopf deutlich länger bleibt. Ein Muss ist der tief und extrem sauber gezogene Seitenscheitel.